Strahlender Sonnenschein und beste äußere Bedingungen bescherten den Veranstaltern des 44. Geraer Silvesterlaufes die höchste Teilnehmerzahl seit der Wiedervereinigung. Insgesamt 927 Läufer – und damit deutlich mehr als vom Veranstalter erwartet – starteten zum Jahresausklang an der Panndorfhalle auf den verschiedenen Strecken über 4 km, 11 km, 20 km und beim neu angebotenen wertungsfreien Lauf über 3 km.
Das milde und trockene Wetter der letzten Tage sorgte dabei für eine gut laufbare Strecke. Selbst anspruchsvolle Passagen waren im Vergleich zu manch früherem Jahr recht problemlos zu meistern. Dreckig wurde man natürlich trotzdem, aber schließlich handelt es sich beim Geraer Silvesterlauf ja auch um einen Crosslauf.
Die beiden Hauptstrecken über 11 und 20 km verlaufen zuerst auf identischem Weg direkt hinein (und bergauf) in den Geraer Stadtwald. Dort folgt ein technisch anspruchsvoller Abschnitt entlang eines sehr matschigen Feldweges, bevor es hinab nach Scheubengrobsdorf geht. Dort folgt sogleich ein Gegenanstieg hinauf nach Ernsee, wo sich die Strecke teilt und die 22-km-Läufer eine Extraschleife laufen. Ab dort geht es dann wieder bergab und zurück zum Ziel.
158 Läufer nahmen die etwa 20 km lange Strecke in Angriff. Von Beginn an führte ein Duo aus dem siebenfachen Sieger Sebastian Harz (SV Hermsdorf) und André Fischer (USV Erfurt). Harz konnte Fischer im weiteren Streckenverlauf abhängen und mit einer guten Zeit von 1:10:20 nahe am Streckenrekord gewinnen. Fischer folgte mit etwa zwei Minuten Rückstand nach 1:12:22. Rang drei ging an den Altmeister und Berglauf-Spezialisten Stephan Bayer vom Rennsteiglaufverein. Er lief nach 1:16:12 in das Ziel an der Panndorfhalle ein.
In der Damenkonkurrenz konnte sich Anna Herzberg vom Team KS Sportsworld durchsetzen. Sie gewann in 1:24:42 vor Christina Rottenbach (Triathlon Jena), die 1:26:31 benötigte. Den dritten Platz belegte Anke Härtl vom TV 1848 Coburg in 1:32:48.
Auf der 11-km-Strecke starteten sogar 480 Sportler. Eine Vielzahl von Favoriten bei den Männern sollte hier für einen spannenden Rennverlauf sorgen. Im Vorfeld wurde der mehrmalige Sieger und Lokalmatador Remo Reichel vom 1. SV Gera als Favorit gehandelt. Aber die Nachmeldungen vom Vorjahressieger über die 20 km John-Philipp Bartholomäi (LG Spergau), von Markus Göttert (1. SV Gera) und vom achtfachen Rennsteiglauf-Sieger Christian Seiler (Rennsteiglaufverein) brachten noch mehr Favoriten ins Spiel. Schlussendlich konnte sich Christian Seiler, der am Dienstag ebenfalls beim Erfurter Silvesterlauf starten will, souverän in 40:48 vor Bartholomäi (41:26) und Göttert (41:40) durchsetzen.
Bei den Damen konnte Astrid Hartenstein vom 1. SV Gera ihren achten Erfolg beim Geraer Silvesterlauf feiern. Sie gewann in 47:36 mit riesigem Vorsprung vor Lydia Faltus (TSV Eisenberg, 57:00) und Mandy Kühn (LG Rudelsburg Bad Kösen, 57:22).
Insgesamt war auch die 44. Auflage des Geraer Silvesterlaufes eine sehr gelungene und vom 1. SV Gera bestens organisierte Veranstaltung. Es wurde sich bemüht, die Siegerehrung recht zeitnah durchzuführen und das System, jeweils alle Dritt-, Zweit- und Erstplatzierten aller Altersklassen gleichzeitig zu ehren, verdient Lob und darf gerne bei anderen großen Veranstaltungen mit vielen Wertungen kopiert werden.
Somit wäre der Start in die Silvesterlaufsaison geschafft und Thüringens Läufer haben am 31. Dezember noch in Erfurt, Apolda, Bürgel und Tanna die Chance, das Jahr läuferisch ausklingen zu lassen.