Fünf Thüringer Ultraläufer haben beim 100 Meilen-Mauerweglauf am Wochenende in Berlin erfolgreich das Ziel erreicht. Vorjahressieger Peter Flock kam als bester Thüringer hinter dem Briten Mark Perkins, dem Italiener Marco Bonfiglio und dem Berliner Patrick Hösl in 15:51:50 Minuten auf einen starken vierten Platz.
Flock, der aus Gebesee stammt und für den Verein Lauffeuer Fröttstädt startet, war aber keineswegs enttäuscht. Trotz zweimaligen Verlaufens verbesserte er bei Regen und kühlen Temperaturen seine Zeit aus dem Vorjahr noch um 1,5 Minuten und belegte hinter dem Berliner WM-Medaillen-Gewinner im 24-Stunden-Lauf den 2. Platz in der Altersklasse M40. „Der Brite, der in 13:06:52 Stunden über die 160,9 Kilometer gewann, war in einer anderen Liga unterwegs“, sagte Flock im Anschluss.
Als 32. kam Frank Becker vom USV Erfurt nach 19:19:13 Stunden ins Ziel. Auch er verlief sich zweimal auf dem 160,9 Kilometer langen Mauerweg, der entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westberlin verläuft. „Die Wege waren gut gekennzeichnet, dennoch war es in der Nacht im Wald manchmal schwierig, alle Markierungen rechtzeitig zu erfassen“, so Becker, der Platz 6 in seiner Altersklasse M50 belegte.
Ohne Umwege erreichte der dritte Thüringer Jens Panse gegen 4:30 Uhr das Ziel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark an der Cantianstraße. Der Präsident des Universitätssportvereins profitierte dabei von der Unterstützung seines Sohnes Adrian, der ihn auf den letzten 50 Kilometern auf dem Fahrrad durch die Berliner Nacht begleitete. In 22:32:51 Stunden blieb er als Gesamt 70. und 15. der Altersklasse M45 noch deutlich unter seiner persönlichen Zielvorgabe von 24 Stunden. „Die letzten Kilometer entlang der S-Bahn zogen sich hin. Dazu kam die Müdigkeit“, war Panse, der noch 3 Kilometer vor dem Ziel stürzte, am Ende froh durchgekommen zu sein. „Das war schon ein Härtetest der besonderen Art, aber im 25 Jahr des Mauerfalls auch ein besonderes emotionales Erlebnis.“
Magdalena Dombek aus Mühlhausen ist eine erfahrene Ultraläuferin, die in den letzten Jahren verschiedene Etappenläufe in Wüsten bestritt. Sie erreichte mit einer Zeit von 26:32:50 Stunden Platz 21 bei den Frauen. Die aus Thüringen stammende Petra Schröder, die für den Rennsteiglaufverein startet, war bereits das dritte Mal beim Lauf um die ehemalige Berliner Mauer dabei. In 28:07:24 Stunden erzielte sie ihre bisher beste Zeit.
Alle Läufer freuten sich bei der Siegerehrung im Ramada-Hotel am Sonntag auch über die Worte des Schirmherren Rainer Eppelmann. „Ihr seid alles stille Helden, die mit ihrer Leistung dazu beitragen, das Gedenken an die 240 Maueropfer wachzuhalten“, rief er den Läufern zu. Der Lauf stand in diesem Jahr besonders im Zeichen der Erinnerung an Peter Fechter, den Grenzsoldaten am 17. August 1962 bei seinem Fluchtversuch in der Zimmernstraße erschossen hatten. An der Stelle legten alle Laufteilnehmer eine Rose nieder. Sein Bild war auf der Medaille, die alle 210 Finisher erhielten.
Neben den Einzelläufern gab es auch noch 2-er, 4-er und 10-er Staffeln. Die von den „Zugspitz Trailern“ dabei erreichte 4X40 Km Bestmarke von 14:01:32 Stunden haben die 100-Meilen-Finisher Becker und Panse mit einem USV-Team im nächsten Jahr ins Auge gefasst.