Nach der Masters Berglauf Weltmeisterschaft 2007 war Bludenz im österreichischen Vorarlberg ein weiteres Mal Gastgeber einer internationalen Seniorenmeisterschaft. Am vergangenen Wochenende fanden hier die 4. Senioren-Europameisterschaften im Berglauf statt. Nur sechs Wochen nach den Senioren-Weltmeisterschaften in Bühlertal im Schwarzwald hatten die Senioren-Bergläufer damit einen zweiten wichtigen Jahreshöhepunkt.
Während die Organisatoren sehr gut vorbereitet waren und es für die gelungene Durchführung viel Lob gab, entsprach die Beteiligung an dieser Meisterschaft nicht den Erwartungen. In Bühlertal noch über 1000 Läufer am Start, waren es hier weniger als 400 Bergläufer der verschiedenen Altersgruppen, die um Siege und gute Platzierungen kämpften. Der Veranstalter hatte auf die doppelte Anzahl gehofft.
Trotzdem gab es auf der 8,2 Kilometer langen Strecke mit einem Höhenunterschied von 840 Metern viele spannende Rennen. Nach dem Start in der Ortsmitte von Bludenz mündete die anfangs belaufene Asphaltstraße nach 1,4 Kilometern in einen Bergweg (Wurzelweg) mit 24% Steigung. 500 Meter Asphaltstraße bei Kilometer 3,3 folgte dann bis zum Ziel auf dem Muttersberg eine Naturstraße, die im oberen Bereich immer steiler zu werden schien.
Aus der Thüringer Berglaufszene waren drei Läufer zu dieser Meisterschaft in die Alpenregion gereist. Martin Wahl (WSV 05 Oberhof), Dritter bei der Berglauf-WM in Bühlertal, kämpfte in der M60 auch diesmal wieder um eine Einzelmedaille, musste aber seinem deutschen Mannschaftskameraden Rudolf Pletzer (TSV Frickenhausen), den er bei der WM noch hinter sich ließ, diesmal den Vortritt lassen und sich mit Platz vier begnügen. Trotzdem eine tolle Leistung, wie der Allrounder in 51:00 Minuten diese schwierige Strecke bewältigte. In der Mannschaftswertung triumphierte wie bei der WM das deutsche M60-Team, woran Martin Wahl mit seiner Platzierung einen wesentlichen Anteil hatte.
Im Rennen der M50 erreichte Stephan Bayer (Rennsteiglaufverein/ LG Süd) in 47:06 Minuten einen guten 9. Platz. Als Mitglied der zweiten deutschen Mannschaft verpasste er mit Platz vier in der Teamwertung bei zwei Punkten Rückstand auf die davor platzierten Schweizer nur knapp eine Medaille.
Großes Pech hatte Ludwig Amarell (Rennsteiglaufverein/ LG Süd). Durchaus mit Aussicht auf eine Medaille in der M75 angereist, brach einen Kilometer nach dem Start eine nicht ausgeheilte Verletzung wieder auf und er musste mit einem Muskelfaserriss das Rennen aufgeben. Nicht unerwähnt bleiben soll die starke Leistung der oft in Thüringen laufenden, gebürtigen Ilmenauerin Anke Härtl (TV 1848 Coburg), die in der W45 nach ihrem fünften Platz bei der WM diesmal als Dritte in 55:42 Minuten den Sprung auf das Siegertreppchen schaffte.