Während im Thüringer Wald der Winter die ersten Vorboten schickte, startete am vergangenen Sonntag der Röntgenlauf rund um Remscheid bei schönstem Herbstwetter. Dieser Lauf gilt als größte Veranstaltung im Bergischen Umland und verläuft auf dem Röntgenweg um Remscheid. Hierbei führt die Strecke vorbei an der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands, der Müngstner Brücke und der ältesten Trinkwassertalsperre Deutschlands, der Eschbachtalsperre. Auf den 3 verschiedenen Hauptstrecken (Halbmarathon, Marathon und Ultra-Marathon) trugen sich insgesamt 1760 Läufer in die Ergebnislisten ein.
An diesem Tag ragte vor allem die Leistung von Marcus Baldauf aus Brotterode heraus. Noch nicht in den Voranmeldelisten zu finden, meldete der Thüringen-Ultra-Sieger am Renntag nach. Von Marcus war vorher alles bis ins „Kleinste“ geplant, sodass am Wettkampftag nur noch die Form entscheidend war. Mit seinen zwei Radbegleitern Frank Wagner (Oberschönau) und Wolfgang Döll (Solingen) sollte er auf der Strecke bestens mit Verpflegung und Zwischenabständen versorgt werden, was auch super klappte.
Marcus setzte von Beginn an eher auf die konservative Renneinteilung, die auch bestens aufging. Er lief bei der Halbmarathonmarke mit 1:29:51 h noch auf Platz 7 und 4 Minuten Rückstand auf Rang 1 durch. Im Verlaufe des Rennens arbeitete sich der Brotteröder immer weiter nach vorne, was bei der Marathondistanz (3:01:13 h) Rang 3 und nur noch 3 Minuten Abstand auf die Spitze bedeutete. Mit einem superstarken letzten Halbmarathon kassierte er die zwei vor sich laufenden Jörn Hesse (Delligser SC) und Moritz Kufferath (Diadora Running Team) bei Kilometer 55 und 60, im Ziel blieb für ihn die Uhr bei 4:35:09 h als Sieger stehen.
Anzumerken bleibt noch, dass Marcus Baldauf den letzten Halbmarathon sogar schneller als Sascha Velten (4:23:06 h) bei seinem Streckenrekord im Jahr 2007 lief. Seine Leistung war die drittschnellste je gelaufene Zeit auf dieser Strecke (ca. 1350 Höhenmeter). Aus Thüringer Sicht ist noch zu erwähnen, dass Doreen Ullrich (USV Jena Laufgr. Dr.Kremer) auf der Marathondistanz einen Start-Ziel-Sieg feiern konnte. Sie benötigte für die anspruchsvolle Strecke 3:25:49 h.