Die rührigen Organisatoren vom SV Thuringia Königsee sorgen für perfekt organisierte Laufveranstaltungen. Das hat sich wohl herumgesprochen, denn die vielen Bemühungen, allen Läufern zum Jubiläum ein großes Erlebnis zu bieten, wurden bei der 30. Auflage des Stadtwaldlaufs mit einer neuen Rekordbeteiligung von 290 Startern belohnt.
Die beiden Hauptläufe über 10 Kilometer und 20 Kilometer sind Wertungsläufe im Köstritzer Thüringencup sowie in der Kreisrangliste und im Sparkassencup Saalfeld-Rudolstadt. Mit lautem Böllerknall wurden die Teilnehmer auf die exzellent präparierten und gekennzeichneten Waldrunden geschickt. Bei frischen 14 Grad und fast völliger Windstille nutzten die Aktiven die Bedingungen für zahlreiche neue Streckenbestzeiten.
Für die 10 Kilometer entschieden sich mit 137 Teilnehmern mehr als doppelt so viele Sportler wie für die längere Distanz, die 67 Athleten absolvierten. Bei den Männern gab es folgenden Einlauf: Konrad Dintner (Laufladen Erfurt) siegte in 36:09 Minuten vor dem A-Jugendlichen Charles Franzke (Saalfelder LV, 37:47) und Frank Elsner vom SV Höhn (M40, 37:59). Die Frauenentscheidung gewann Juliane Heinze vom AC Apolda in Streckenrekordzeit von 44:14 Minuten vor Rebecca Gessat (LC Dübener Heide, 46:53) und der ersten W50-Starterin Heike Wagner (Saalfelder LV, 48:01).
Auf der Langdistanz gab es neue Rekorde bei den Frauen und den Männern. Auch in der Breite war es ein schnelles Rennen mit 24 Teilnehmern unter 1:30 Stunden. Arne Leipziger vom LC Erfurt kam in der Rekordzeit von 1:11:27 Stunden ins Ziel. Ihm folgten Phillip Willaschek (LTV Erfurt) in 1:12:28 und Jens Fleischauer (M40, SV Höhn) in 1:13:40.
Bei den Frauen sorgte Siegerin Bianca Josten aus Jena für die neue Streckenbestzeit von 1:28:55 Stunden. Die Zweitplatzierte Evelyn Förtsch (TV 1848 Coburg, 1:35:42, W45) und die Dritte Uta Jurkschat (LG Frauenwald, 1:44:33, W40) folgten mit beträchtlichem Abstand.
Die stimmungsvollen Siegerehrungen wurden von drei Ehrengästen vorgenommen: Marlies Göhr, Petra Felke und Klaus-Peter Justus. Marlies Göhr war die erste Frau, die 100 Meter unter 11 Sekunden lief. Sie wurde Olympiasiegerin und mehrmals Titelträgerin bei nationalen Meisterschaften sowie Welt- und Europameisterschaften. Petra Felke warf den Speer 80 Meter weit und hält damit einen Rekord für die Ewigkeit, da seitdem neue Speere verwendet werden. Die Saalfelderin gewann 1988 eine olympische Goldmedaille in Seoul. Klaus Peter Justus stammt aus Königsee und hatte 1974 mit einem Europameistertitel in seiner Paradedisziplin, dem 1500-Meter-Lauf, seinen größten Erfolg. Sein Sohn Steffen ist einer der besten deutschen Triathleten und Sieger des Kernberglaufs 2009 über 27 Kilometer.
Eine Tombola rundete die Jubiläumsveranstaltung ab.