Bei herrlichem Laufwetter und absoluter Rekordbeteiligung ging es am vergangenen Sonntag auf die Strecken des München-Marathons anlässlich seiner diesjährigen Jubiläumsauflage. Neben dem Marathon gibt es seit einigen Jahren auch einen 10 Kilometer-Lauf im Angebot. Erstmals hat sich der Veranstalter entschlossen, in diesem Jahr zusätzlich einen Halbmarathon ins Programm aufzunehmen.
Dass man dabei auf Anhieb gleich über 5.000 Starter für die klassische Halbdistanz gewinnen konnte ist umso erstaunlicher, da gleichzeitig auch ein Teilnehmerzuwachs auf dem Marathon (ca. 6.500 Finisher) sowie der 10 Kilometer-Runde (ca. 2.200 Finisher) zu verzeichnen war. Insgesamt kamen auf den drei Hauptstrecken ca. 13.500 Läufer ins Ziel; Teilnehmer der Marathon-Staffel sowie sonstigen Rahmenwettbewerbe sind hier nicht mitgezählt.
Die Wettbewerbe werden allesamt auf schnellen und weitestgehend flachen Asphaltstrecken ausgetragen, die selbstverständlich amtlich vermessen und damit bestenlistenfähig sind. Sie führen entlang der Sehenswürdigkeiten Münchens, wie beispielsweise den Englischen Garten (nur Marathon) oder den Marienplatz im Herzen der City. Trotz der verschiedenen Einzelbewerbe ist das Startprozedere sowie der weitere Rennverlauf sehr übersichtlich und geordnet, wobei insbesondere eine Vermischung der jeweiligen Starterfelder im Grunde ausgeschlossen ist. Der Start der beiden längeren Wettbewerbe erfolgte zeitgleich um 10 Uhr, wobei die Halbmarathonis exakt bei Kilometer 21,097 der Marathonstrecke ihr Rennen beginnen. Der Start des 10 Kilometer-Laufes erfolgte zeitversetzt im Anschluss um 10:40 Uhr. Der Zieleinlauf ist für alle Läufer auf der Tartanbahn des Olympiastadions.
Die Münchener Veranstalter verzichten im Gegensatz zu den anderen großen deutschen Stadtmarathons seit Jahren darauf, internationale oder nationale Topläufer „einzukaufen“, so dass sich hier den ambitionierten deutschen Läufern Gelegenheit bietet, um die Podestplätze mit zu laufen.
Aus Thüringer Sicht sind dabei zwei sehr bemerkenswerte Resultate zu erwähnen. Stefan Hubert vom SV Sömmerda, unter anderem diesjähriger Sieger des Rennsteiglauf-Halbmarathons konnte auf der Halbmarathonstrecke den zweiten Platz belegen. Seine bisherige Bestzeit (1:08:41 Stunden), die er im Frühjahr bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften in Bad Liebenzell aufgestellt hatte, unterbot er mehr als deutlich und lief nach 1:08:15 Stunden ins Ziel im Olympiastadion von 1972 ein. Dabei musste er die Dominanz des Siegers Sören Kah (1:07:31 Stunden) anerkennen, ließ aber andererseits den seit Jahren besten deutschen Bergläufer Timo Zeiler mit 47 Sekunden Abstand als Drittplatzierten klar hinter sich.
Auf der 10 Kilometer-Strecke wurde René Manthee aus Sondershausen, für die LG Telis Finanz Regensburg startend, in einer Zeit von 32:45 Minuten guter Gesamtvierter.
Neben diesen Beiden waren unter anderem auch einige Sportler der Laufgruppe Süd des Rennsteiglaufvereins auf der Marathon- und Halbmarathonstrecke auf der Jagd nach Bestzeiten, was ihnen auch größtenteils gelang.
Für eine der wertvollsten Leistungen des Tages sorgte die 41-jährige Deutsche Marathonmeisterin Bernadette Pichlmaier, die den Marathon der Damen mit einer Gesamtzeit von 2:35:26 Stunden bei Einstellung ihrer persönlichen Bestzeit haushoch mit 23 Minuten Vorsprung gewann.