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Rennsteiglauf: Damenslips als Souvenir

Geschrieben am 9. Mai 2018 Von Hans-Georg Kremer

Der allgewaltige „Sportchef“ der DDR, Manfred Ewald, hätte den Rennsteiglauf am liebsten verboten, da dieser aus einer Art basisdemokratischen Volkssportbewegung hervorgegangen war. Dennoch konnte der Rennsteiglauf zu DDR-Zeiten die Hilfe einzelner hoher Partei- und Staatsfunktionäre in Anspruch nehmen, wenn es galt komplizierte Versorgungsfragen zu lösen. Das einzige ZK-Mitglied unter den aktiven Teilnehmern der Anfangsjahre war der Wismut-Parteichef Alfred Rhode (1921-1990). Er sicherte mehrere Jahre über die Wismutdruckerei in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) den Druck des Ergebnisheftes. Ebenfalls in Karl-Marx-Stadt wurde über die private Siebdruckerei Bach die Herstellung von „Damenslips“ als Souvenir für die Rennsteigläufer organisiert.

Die ganze Geschichte beginnt mit dem Sportstudenten Jens Wötzel, der zu den vier Jenaer Mitgründern des Rennsteiglaufs gehört. Nach Beendigung seines Sportstudiums ging er zurück ins Erzgebirge, wo er zu Hause war. Von dort unterstütze er den Bereich Agitation und Propaganda des Rennsteiglauf-Organisationskomitees, heute würde man sagen das Marketingteam.

Es gelang ihm eine kleine Heimarbeitsfirma ausfindig zu machen, die Sportwimpel konfektionierte. Über diese wurde der Kontakt zur Siebdruckerei Bach hergestellt, die dann viele Jahre die T-Shirts für den Rennsteiglauf-Souvenirverkauf bedruckte. Bei einem Besuch der Druckerei sah der Leiter des Werbeausschusses kleine weiße Stoffteile, die mit einer Rose bedruckt wurden. Wie sich herausstellte war dies ein Großauftrag Damenslips, den ein DDR-Konfektionsbetriebes für die Sowjetunion produzierte hatte. Mit Hilfe einiger limitierter Startkarten des Rennsteiglaufs für die Betriebssportgemeinschaft (BSG) des Textilbetriebs, gelang es die Betriebsleitung zu überzeugen, 1000 Slips für den Rennsteiglauf abzuzweigen.

Im „Werbeausschuss“ wurde dann intensiv über den Aufdruck diskutiert. Das Rennsteiglaufsymbol, ein „R“ mit umlaufenden Pfeil vom Jenaer Grafiker Klaus Hobrack sollte auf jeden Fall aufgedruckt werden. Rüdiger Grunow, der zum Werbeausschuss gehörte, schlug dazu einen Schriftzug mit dem zweideutigen Slogan „Einmal ist keinmal“ vor. Wie sich dann beim Verkauf herausstelle, war dies der Renner. Die 1000 Slips waren innerhalb einer Stunde verkauft und wurden wohl selbst von männlichen Läufern getragen.

Noch einige Jahre gelang es immer 1000 Stück aus dem Exportauftrag abzuzweigen und mit immer neuen Sprüchen, wie „Je länger je lieber“ oder „Nur lieben ist schöner“ zu Gunsten des Rennsteiglaufs zu verkaufen. Die erzielten Gewinne aus diesen und anderen Souvenirs wurden beim Rennsteiglauf vor allem für die Organisationskosten verwendet.

Nach zentralen Festlegungen des DDR-Sports waren die „Startgelder“ je nach Bedeutung der Veranstaltung gedeckelt. Auf Kreisebene waren 3 Mark pro Starter und bei DDR-Veranstaltung 8-10 Mark üblich. Dieses Geld hätte für die komplizierte Organisation beim Rennsteiglauf nicht gereicht. Daher verzichteten die Organisatoren auf den Terminus „Startgeld“ und erhoben einen Teilnehmerbeitrag. Aber auch unter diesem Begriff durften 20 Mark nicht groß überschritten werden. Die Souvenireinnahmen besserten wie die Spendengelder von Betrieben die Rennsteiglaufkasse auf.

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