Zur Geburtstagsparty Freitagabend war unterm Alteburgturm alles bestens angerichtet: Herrliches Laufwetter, mit 293 Startern wieder große Felder, die Frauen im Kassenzelt hatten alle Hände voll zu tun, Sprecher Gerhard Frisch hielt Aktive und Besucher auf dem Laufenden, unterwegs gab es zwei Getränkestellen und am Turm brannte der Rost.
„Viele fleißige Hände hatten großen Anteil an einer gelungenen Sportveranstaltung. Nicht zu vergessen auch die treuen Sponsoren, die durch ihre jahrelangen großzügigen Zuwendungen sehr großen Anteil am Erfolg der Alteburgläufe haben“, bedankte sich Lauforganisator Michael Seever, für den der 40. einen persönlichen Abschied darstellte. „Zehn Jahre sind genug, jetzt sind die jüngeren dran.“ Die SG Motor Arnstadt und der Förderverein Hochsprung mit Musik als Organisatoren werden sich also nach einem neuen Cheforganisator umsehen müssen, zuvor dankte Hubertus Triebel aber Michael Seever erst einmal für seinen Einsatz.
Der Jubiläumslauf bot eine Premiere, erstmals wurde ein Halbmarathon mit 46 Startern ausgetragen. Da die Spitzengruppe um Frank Wagner (GutsMuths-Rennsteiglaufverein/RLV) und Toni Seckel (Topdev Aktiv) eine Streckenmarkierung übersah und disqualifiziert werden musste, „erbte“ Marcus Baldauf (RLV) den Sieg, hatte in 1:25:30 Stunden gerade einmal 20 Sekunden Vorsprung vor Marcel Ernst (Lauffeuer Fröttstädt). Für Kevin Keith (RSV Adler Arnstadt, 1:27:07 h) als Dritter war der Lauf ein Test für einen geplanten Ironmen-Start.
„Es ist richtig gut gelaufen. Wenn man jeden Stein auf der Strecke kennt, ist es natürlich einfacher und man kann sich den Lauf richtig einteilen“, sagte Frauensiegerin Johanna Schreier (SG Motor Arnstadt). „Ein guter Test für den Rennsteiglauf-Marathon.“ Mit ihrer Zeit von 1:31:40 Stunden hat sie nur vier Männern den Vortritt gelassen.
Spannend wurde es im Zehn-Kilometer-Lauf. Vorjahressieger Martin Grund (SV Ichtershausen) lag im Ziel nur sechs Sekunden hinter Sieger Toni Keller (RLV, 36:15min) und sicherte sich damit die Zwei-Jahres-Wertung. Für Keller verlief dabei der erste Alteburg-Auftritt gleich erfolgreich. „Ein sehr schöner Lauf“, so sein Fazit. Lange Zeit hatte er mit Grund das Rennen bestimmt, „nach acht Kilometern konnte ich mich dann etwas absetzen.“ „Ich konnte nach dem Osterlauf vier Wochen wegen gesundheitlicher Probleme nicht richtig trainieren“, zeigte sich angesichts dessen auch Grund mit seiner Leistung zufrieden.
Überrascht von ihren ersten Gesamterfolg war Anika Ortlof (VfB Torpedo Ichtershausen, 45:26 min), vor Wochenfrist noch Zweite beim Citylauf. „Es läuft im Moment richtig gut. Das Training bei den Torpedos zahlt sich aus“, strahlte sie. Die Zwei-Jahres-Wertung ging mit der Tagesvierten Nicole Beyer erneut an den SV Ichtershausen.
Für so manchen war der Start auch ein Ausflug in die Vergangenheit. „Ich war schon beim ersten Alteburglauf dabei“, erinnerte sich der gebürtige Arnstädter Peter Lacina (Team Obere Schweizer Hütte Oberhof). „Im letzten Jahr bin ich dann mal wieder gelaufen und dieses Jahr war ich sogar schneller unterwegs.“
Dass der Gesamtsieg über 1,2 Kilometer durch Julis Gräve nach Ulm ging, hatte ebenfalls „historische“ Bewandtnis, war doch die Mama früher beim Alteburglauf gestattet und wollte zum Jubiläum zurückkommen. Da auch Bruder Jannis Gräve, Oma Ute Jäger aus Plaue und ihre Schwester Petra Knoblich aus Arnstadt ihre Altersklassen gewannen war der Familienerfolg perfekt.
„Auch in anderen Familien liefen Eltern und Kinder gemeinsam. Dazu feuerten andere Familienmitglieder am Start und an der Strecke ihre Läufer begeistert an, zollten aber auch allen anderen Aktiven Beifall. Diese Stimmung macht den Alteburglauf zu einem echten Volkslauf“, freute sich Michael Seever. „ Eine schöne Entwicklung hat auch die Nordic-Walking-Tour genommen. Ohne Zeitmessung, aber sportlich ehrgeizig, sind die Walker auf der Zehn-Kilometer-Strecke unterwegs. Sie gehören längst mit zur Alteburg-Lauffamilie.“ Stark dabei war auch wieder der Schmiedefelder Nachwuchs, der die Vereinswertung gewann.