Thüringen entwickelt sich immer stärker zu einem Zentrum des Ultralaufes in Deutschland. Dazu tragen der Rennsteiglauf als teilnehmerstärkster Ultralauf ebenso bei wie attraktive weitere Läufe und die Erfolge der Thüringer Ultraläufer auf Strecken vom 50 km Straßenlauf bis zum bergigen 320 km Nonstop-Lauf bei.
Die 50 km als flacher Straßenlauf liegen fast noch im Bereich der klassischen Strecken und werden daher gern von schnellen Marathonläufern einmal probiert. Für den in Jena lebenden Lars Rößler (LAZ Leipzig) war es bei den Deutschen Meisterschaften der DUV Anfang November in Bottrop sein erster offizieller Ausflug auf eine Ultrastrecke. Umso erfreulicher ist es, dass er sich dabei gleich den Meistertitel holen konnte. Damit gewann nach Peter Seifert im Jahr 2011 wieder ein Thüringer Läufer diesen Titel. Mit der Zeit in 3:09:17 h steht Lars Rößler auf Platz 2 der deutschen Jahresbestenliste.
Seit Jahren zählt Christian Seiler (Rennsteiglaufverein) zu den Spitzenläufern in Thüringen. Dabei spielt der Rennsteiglauf für den Dreißigjährigen aus Zeulenroda eine besondere Rolle. Nachdem er in früheren Jahren den Halbmarathon und den Marathon gewonnen hatte, siegte er 2013 wie im Vorjahr beim Supermarathon über 73 km und verfehlte seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr nur um 5 Sekunden. Dafür pulverisierte er den seit 1999 bestehenden Streckenrekord beim Albmarathon über 50 km in Schwäbisch Gmünd. Im Gegensatz zu vielen anderen Ultraläufern ist die Saison für Christian Seiler relativ wettkampfarm. Vor den langen Läufen nahm er nur bei einzelnen kürzeren Vorbereitungsrennen an. Im kommenden Jahr plant er einen erneuten Start beim Supermarathon auf dem Rennsteig.
Im Gegensatz zur Christian Seiler ist Marcus Baldauf (Rennsteiglaufverein LG Süd) ein Vielstarter. Bei 6 Ultraläufen und einem viertägigen Ultraetappenlauf ist der Koch aus Brotterode 2013 angetreten. Dabei hat er einen gewaltigen Leistungssprung zu den Vorjahren gemacht, der am deutlichsten bei seinem erneuten Sieg beim Thüringenultra wurde. Im Jahr 2013 war er dabei mehr als 45 Minuten schneller als im Vorjahr und stellte auf der schwerer gewordenen Strecke einen neuen Streckenrekord auf. Der Sieg beim Borderland-Ultra, Platz 2 beim viertägigen Balaton-Supermarathon, Platz 3 am Wörthersee, jeweils Platz 5 bei Supermarathon am Rennsteig und beim Albmarathon vervollständigen Baldaufs Erfolgsbilanz 2013.
Insgesamt bei 9 Ultraläufen stand Heike Bergmann im Jahr 2013 am Start. Die 51-Jährige erlebte dabei mit ihrem dritten Platz beim Spartathlon in Griechenland über 246 km den Höhepunkt eines überaus erfolgreichen Laufjahres. Mitte Mai war sie Neunte bei den Weltmeisterschaften und gleichzeitig Vierte bei den Europameisterschaften im 24-Stundenlauf in Steenberg (Niederlande) geworden. Zwei Wochen später wurde sie 31. der Frauen im Supermarathon auf dem Rennsteig. Anfang Juli belegte sie dann Platz 2 der Frauen beim Thüringenultra über 100 km. Am 17. August 2013 stand sie als Zweite bei den 100 km um den Auensee in Leipzig auf dem Treppchen und zwei Wochen später war sie die schnellste Frau beim Rennsteig–nonstop über 168 km.
Seit über 10 Jahren ist der 42-jährige Peter Flock aus Gebesee im Ultralaufbereich aktiv. Dabei wurden in den letzten Jahren seine Wettkampfstrecken immer länger. Nachdem er im Jahr 2012 den Spartathlon über 246 km absolvierte, erlief er 2013 beim Wibolt 320 km auf dem Rheinsteig von Wiesbaden über Koblenz nach Bonn den Sieg. Es sollte nicht der einzige Sieg bleiben, denn auch beim Berliner Mauerweglauf und beim Rennsteig-nonstop, die über mehr als 160 km gingen kam er als Erster in das Ziel. Auch Platz 3 beim Thüringenultra muß an dieser Stelle erwähnt werden.
So unterschiedlich die erzielten Leistungen auch sein mögen, eines dürfte allen erwähnten Sportlern gemein sein – beim Rennsteiglauf sind sie bestimmt wieder dabei.