Die Thüringer Allgemeine sucht erstmals per Abstimmung den „Thüringer Läufer des Jahres“. Das Spektrum der Anwärter ist dabei weit gefächert – vom Sprinter bis zum Ultraläufer sind national und international erfolgreiche Athleten nomiert. Abstimmen kann man bis zum 31. Januar unter folgendem Link:
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/sport
(Zugehöriger Artikel der Thüringer Allgemeine hier )
Die fünfzehn Nominierten sind:
Marcel Bräutigam: Deutscher Vizemeister Marathon und Sieger des Rennsteiglauf-Marathons
Interview von Laufszene Thüringen
Christian Seiler: Sieger des Rennsteiglauf-Ultramarathons
Interview von Laufszene Thüringen
Markus Baldauf: Sieger des Thüringen-Ultras
Bericht von Laufszene Thüringen
Lars Rößler: Deutscher Meister über 50 km
Bericht von Laufszene Thüringen
Peter Flock: Sieger des Wibolt, Mauerweglaufs und des 1. Rennsteig-Nonstoplaufes
Bericht von Laufszene Thüringen
Julian Reus: Deutscher Meister über 100 m und 200 m und Weltmeisterschaftsteilnehmer
Sebastian Keiner: Deutscher Vizemeister über 1.500 m
Bericht von Laufszene Thüringen
Christian König: Drittplatzierter der DM Marathon
Interview von Laufszene Thüringen
Phillip Reinhardt: Deutscher Juniorenmeister über 2.000 m Hindernis und 3.000 m
Bericht von Laufszene Thüringen
Rico Schwarz: Deutscher Meister über 10 km
Interview von Laufszene Thüringen
Heike Bergmann: Siegerin des Rennsteig-Nonstoplaufes, Zweite des Thüringen-Ultras und Drittplatzierte des Spartathlons
Bericht von Laufszene Thüringen
Nicole Kruhme: Siegerin des Rennsteiglauf-Halbmarathons und des Salomon-Trailrunning-Cups, Dritte der DM Berglauf
Interview von Laufszene Thüringen
Ina Oschmann: Siegerin des Gothaer Citylaufes und des Klassiker-Cups
Ramona Römer: Drittplatzierte der 100 km von Biel
Astrid Hartenstein: Siegerin des Kernberglaufes (15 km) und Thüringer Meisterin über 5.000 m und 10.000 m
Interview von Laufszene Thüringen
Ergänzung zu Ina Oschmann: Siegerin Klassikercup 2013
Ergänzung zu Nicole :
Dritte der DM – Berglauf
Thüringer Berglaufmeisterin
Siegerin am Schneekopf und in den Kernbergen
wieso ergänzt ihr jetzt in den kommentaren die erfolge eurer favoriten!?!?
andre hat sich mühe gegeben bei jedem ein faires argument zu liefern… würde man das bei jedem läufer machen… gute nacht!?!?
Für mich stellt sich erst einmal die Frage, wer hat den hier die Nominierungskriterien erstellt ?
Geht es nach Leistung, Erfolgen oder gar eventueller Listung in den Bestenlisten Deutschlands?
Oder zählt hier nur wer sich am besten darstellt oder gar Massen mobilisiert, das diese für einen stimmen. Soziale Netzwerke machen dies ja möglich.
Diese Art der Umfrage schadet in meinen Augen dem Laufsport, da hier zum Teil „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden.
Im gewissen Sinn werden die Leistungsläufer beleidigt.
Also Freunde des Laufsports und der Leichtathletik überdenkt die Sache nochmal.
Für mich ist diese Abstimmung ein Witz.
Besser wäre gewesen den „Volkssportläufer des Jahres zu wählen!!
Hierzu zähle ich auch die „Ultras“ !!
Ach ja, von der Laufleistung wäre zum Beispiel im Frauenbereich noch Carolin Gläser zu erwähnen, oder ist das eine andere Liga.
Ich könnte hier die Liste noch erweitern von Läufern, welche qualitativ Hochwertigere Leistungen abgeliefert haben.
Hallo Ralf,
was gibt es da nicht zu verstehen? Es geht nur um die Thüringer Läufer und nicht einmal um die Thüringer Leichtathletik, wo man wirklich „Äpfel mit Birnen“ vergleichen würde, sprich Wurf, Sprung und Laufdisziplinen zusammen einem Topf werfen würde. Es ist also nur eine reine Sparte das Laufen. Diese Sportler haben natürlich die unterschiedlichsten Erfolge auf den unterschiedlichsten Strecken vorzuweisen. Welche davon die Beste ist, lässt sich so natürlich schwer sagen, da jeder Wähler unterschiedliche „Vorlieben“ hat. Dafür ist ja auch die Wahl auch da. Welche Erfolge hat denn Carolin Gläser 2013 vorzuweisen. Du bist bestimmt aus ihrem Verein oder aus ihrem Umfeld, dass du sie hier besonders erwähnst. Nominiert ist sie ja schließlich nicht.
(Auf Wunsch des Verfassers gelöscht)
Klaus: Man kann trotzdem einen Julian Reus (nichts gegen seine Leistungen) nicht mit den Leistungen auf den Ultra-Distanzen vergleichen.
Weiterhin sollte man etas differenzieren zwischen großen Erfolge und Siegen bei kleinen Volksläufen.
Sonst müsste man fairerweise auch eine Beate Ernst oder eine Juliane Heinze mit in der Liste aufnehmen. Auch sämtliche Gewinner aller Thüringer Laufcups müsste man erwähnen. Und der Autor dieses Berichtes hat so glaube ich auch schon so einiges gewonnen.
Also man sollte mal ein bisschen auf dem Teppich bleiben.
Und Ralf hat Recht. Es ist nicht mal klar wer die Nominierungsliste erstellt hat und welche Kriterien dafür verwand worden sind.
Und wegen der Mehrfachabstimmung kam es bei der Sporthelmwahl (leider gibt es sie nicht mehr) auch immer wieder zu Diskussionen und Ärgernissen.
Und wenn man sich das momentane Ergebnis anschaut, stellt sich die Frage ob einige Leute aus Südthüringen den ganzen Tag nichts zu tun haben.
Das hat mit einer gesunden Objektivität nicht viel zu tun.
Klaus, ich bin übrigens mit keinem der genannten Läufer/innen verwand oder verschwägert. Nur falls Du das jetzt gleich wieder unterstellst.
Ich bin nicht mal Läufer. Ich lese nur ganz gern mal nach was so los war an den vergangenen Wochenenden. Und da muss ich doch jedesmal über einige Kommentare schmunzeln.
Also ich muss schon sagen was Herr Schwarz für ein Geltungsbedürfnis hat, ist schon sagenhaft. Als aktuell mitaufgestellter Thüringer Läufer bei der Wahl gibt er hier kein gutes Bild von sich ab, mit seinem herumgenörgel und das hat nicht nur mit diesem Thema speziell zu tun. Man braucht sich nur mal seine besserwisserischen Beiträge hier unter den anderen verschiedensten Artikeln anzuschauen.
Vielleicht hat er ja schon einmal davon gehört, dass den Leuten ein sympathischer Sportler/in z.T. tausendmal lieber ist, als nur die reinen sportlichen Leistungen. Abgesehen einmal davon das er nicht der einzigste Thüringer Läufer bei dieser Wahl ist, der bei Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik Medaillen geholt hat.
Vielen Dank Robert Meier für deine Meinung, diese zeigt, dass ich mit meiner Meinung gegenüber dem Vollzeitathleten Rico Schwarz nicht alleine da stehe…
Allen anderen mein Respekt vor euren Leistungen, die großen Zeitaufwand benötigen, was neben der beruflichen Tätigkeit nicht immer einfach ist.
Weiter so!
Na das ist doch immerhin mal ehrlich Robert und Sören! Akzeptiere ich voll und ganz, immerhin habt ihr es sachlich geschrieben. Ich möchte nur noch eine Antwort auf deine Aussage geben, Robert : „Abgesehen einmal davon das er nicht der einzigste Thüringer Läufer bei dieser Wahl ist, der bei Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik Medaillen geholt hat.“ .
Natürlich weiß ich das und ich bin definitiv ein fairer Sportler , der anderen immer Erfolge und Leistungen gönnt und diese respektiert. Deshalb habe ich auch geschrieben,dass zb. Kevin und Carolin Gläßer in dieser Abstimmung fehlen. Mal davon abgesehen habe ich meine Stimme auch nicht mir gegebn sondern jemand anderem bei dieser Wahl. Mir geht es hier nämlich wirklich nicht um den Sieg , sondern rein um eine faire Abstimmung, immerhin ist diese Wahl neu und ich finde sie eigentlich sehr interessant. Kritikpunkte müssen aber genannt werden, damit diese im kommenden Jahr verbessert werden können. Natürlich sind diese Kritikpunkte nur meine persönliche Meinung.
Alles andere ist wohl euer Eindruck von mir, den ihr begründet habt. Sören kenne ich ja persönlich, Robert bei dir hoffe ich, dass du von mir ein anderes Bild hättest, würden wir uns kennen.
Ich denke, dass diese ausführlichere Antwort von mir ein wenig akzeptabler für euch ist, wenn ich mich ansonsten unsachlich ausgedrückt habe, entschuldige ich michd afür, vom Kern meiner Aussagen distanziere ich mich deswegen aber noch lange nicht!
Schöne Grüße
Achso, an Sören.
Ich weiß auch den Wert einer sportlichen Leistung unter Vollzeitjob zu schätzen. Dass ich Vollzeit trainieren kann, sehe ich aber dennoch nicht als Vorwurf für mich! Jeder würde seine Chance nutzen und ich gebe mir genauso Mühe wie andere Läufer egal ob Vollzeit oder nicht und versuche das Beste mir Mögliche zu geben!
Hallo Klaus,
zum einen, komme ich aus einer ganz anderen Ecke Thüringens und bin deshalb auch nicht in dem Verein von Carolin Gläser.
Ich kenne sie nicht einmal persönlich.
Ich kann von mir behaupten, das ich nicht nur die Leistungssportszene beobachte, nein ich schaue auch auf die Volkslaufszene und zu dem bin ich selbst auch aktiv, also ich denke ich kenn mich schon ein wenig aus(über viele Jahre)
Meine Beurteilung beruht einzig auf Zahlen, Daten und Fakten der erbrachten Leistung.
Um deine Wissenslücke zu den von ihr erbrachten Leistungen im Jahr 2013 zuschließen, schau einmal auf die Ergebnisse der LM- in Apolda Halbmarathon und schau Dir einmal die Zeit an. !!!
Weiter wäre hier auch ein Blick auf die Ergebnisliste des Erfurter Silvesterlaufs interessant. Schau mal auf die Zeit und vergleiche einmal …..
Die Frau setzt auf Qualität und nicht auf Quantität.
Ich möchte die ganze Sache auch nicht an einer Person fest machen.
Mir geht es einfach einzig und allein um sachliche Bewertung.
Um was geht es?
Was wird bewertet?
Quantität?
Qualität?
Ich frage mich nur, was sagen Nachwuchsathleten zu solch einer Abstimmung?
Die schauen zu den Leistungssportlern auf und sehen dann wie deren Leistungen bewertet werden. Volkssportläufer werden sie dann noch früh genug…,
Es muss klare Bewertungskriterien geben.
Weiter muss die Abgabe der Stimme anders organisiert werden.
So ich mache jetzt erst einmal Feierabend und setze mich noch eine halbe Stunde hin und Ticker für meinen Favoriten ….
und der ist bei Internationalen Meisterschaften gelaufen und war nicht mal schlecht und hat als junger Bursche bei den Landesmeisterschaften allen gezeigt wo es lang gehen soll…
Werte Leser,
die Frage, wie sich die Nominierungskriterien zusammensetzen, beschäftigt die Redaktion natürlich auch und wir gehen der Sache nach.
Ich möchte darauf hinweisen, dass so ziemlich jede Nominierung für irgendwelche Preise recht subjektiv ist und man somit immer Personen finden kann, die der eigenen Meinung nach mit hinein bzw. nicht in die Auswahl gehört hätten. Wer Verbessungsvorschläge für diesen ersten Versuch der Wahl hat, nützt dem Sport am meisten, wenn er sie der TA mitteilt, damit sie das Feedback für Verbesserungen nutzen können.
Ich würde mir abschließend wünschen, dass man sich hier in den Kommentaren nicht gegenseitig angreift.
Grüße, André
da hier auf der Seite endlich mal bisschen Stimmung aufkommt will ich auch mal mitmischen:
1. vielen Dank für deine Stimme, Rico!
2. das Online-Abstimmen nach TA-Methode ist natürlich Firlefanz und die Ergebnisse fernab der Brauchbarkeit. Ich musste vor 5…6 Jahren schon feststellen, dass ein Durchschnitts-Programmierer im 2.Semester mit Knoten in der Tastaturschnur da was drehen kann. Ich hab selber keine Ahnung wie der Zwischenstand sich seit Donnerstag entwickelt hat, aber wahrscheinlich gehen einige bereits auf vierstellige Werte zu…!?
3. Wir ziehen die Sache als Premiere jetzt mal so durch, wohlwissend das Kandidatenauswahl und Abstimmmodus…suboptimal…sind und treffen uns dann Anfang Februar zur Auswertungsveranstaltung, um zu besprechen, wie das auch in gut geht. Denn ja, grundsätzlich tolle Idee, liebe Initiatoren!
Gute Zeit noch.
C
Hallo Herr Föt!
Auch Sie hätten den Weg eines Vollprofis einschlagen können.
Aber bei der Polizei oder bei der Bundeswehr muss man eben nicht nur sportliche Leistungen bringen sondern auch ein einigermaßen gutes Zeugnis aus der Schule vorlegen können.
Mindestens einen Punkt davon konnten Sie scheinbar nicht erfüllen.
Andere wie zum Beispiel Rico haben es geschafft und nutzen die Chance, die ihnen geboten wird. Sie haben sie sich auch erarbeitet.
Und nun sollte es mal wieder gut sein.
Habe übrigens Christian Seiler gewählt.
Grundsätzlich finde ich schon einmal sehr gut, dass so eine Wahl zum „Thüringer Läufer“ erstmals überhaupt stattfindet. Gerade in einer Zeit wo fast nur noch Fußball die komplette Medienwelt vereinnahmt und andere Sportarten kaum noch zum tragen kommen. Allerdings wäre es bei so einer Wahl wünschenswert, dass Männer und Frauen separat voneinander getrennt gewertet und nicht alle in einen Topf geschmissen würden.
Laufszene bereitet derzeit ein Interview mit den Initiatoren der Umfrage vor. Ich bin sicher, dort werden einige der aufgeworfenen Fragen beantwortet.
Hallo Herr, also Rüdiger!
Mein Zeugnis muss gut genug gewesen sein, da ich den Dienst an der Waffe gleistet habe.
Da ich nicht die Sportschule besucht habe, musste ich den normalen beruflichen Werdegang einschlagen.
Ich hoffe man sieht sich in einem Wettkampf und das mit vollen Namen(macht sich schließlich besser auf der Urkunde)!
@Peter
Eben, Recht hast Du ! Nicht so schlecht, dass es diese Abstimmung gibt und so ein kleines Stück zur öffentlichen Wahrnehmung des Laufsports beiträgt.
Von den abertausenden Preisverleihungen in der Showbranche einmal abgesehen, gibt es wohl auch eine schwer zu ermittelnde Anzahl von Sportler-des-Jahres-Umfragen in Deutschland und dem Rest der Welt.
Die Frage der Sinnhaftigkeit und der Objektivität drängt sich da geradezu auf…und das ist hier bestimmt nicht anders.
Ich finde die Diskussion hier richtig gut…Leistungssportler, Volksläufer und Laufinteressierte inklusive Wahlkandidaten diskutieren miteinander. Das find ich interssanter als die Wahl selbst (und das ist keine Ironie !!).
PS: Übrigens: Franck Ribery, der letztes Jahr überragend gespielt hat und Titel um Titel maßgeblich nach München geholt hat verliert heute deutlich die Weltfußballer-Wahl gegen Cristiano Ronaldo (ohne einen einzigen Titel).
Hallo Christian,
Ich glaube das ein Vergleich mit eine Abstimmung zum Weltfußballer ein wenig hinkt.
Hier spielt nicht nur die sportliche Leistung eine Rolle.
Hinter den Kulissen wird geschoben ( Blatter und Co.),
Werbeträger, Telegenität und, und, und …
Und außerdem ist wohl unser Sport etwas besonderes, sonst wären wir ja Fußballer geworden. Oder ???
Ich habe mir sämtliche Kommentare gründlich durchgelesen und mich jetzt mal intensiver damit befasst.
Daher wird mein Posting deutlich länger ausfallen. Das Thema ist aber auch nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Es ist sogar ziemlich komplex. Eines ist jetzt schon mal Fakt, es wird niemals möglich sein, bei dieser Wahl allen komplett gerecht zu werden. Egal wer so eine Nominierungsliste zusammenstellt. Jeder persönlich hat einen anderen Favoriten, den er gerne in der Abstimmungsliste bei der Wahl und auch als Sieger vorne sehen würde.
Ich versuche jetzt einmal persönlich unabhängig und unparteiisch mich dem Thema auseinander zu setzen.
Das Thema heißt „Thüringer Läufer des Jahres“. Als wichtigstes Kriterium dafür sind nunmal die erzielten Leistungen und Erfolge. Woran sollte man das denn sonst festmachen.
Der eine würde gerne Sprinter sehen, der andere Mittelstreckler, wieder andere Langstreckler oder Ultras, dazu kommen noch Bergläufer. Eines ist auch völlig klar und logisch. Man kann niemals die ganzen Strecken miteinander vergleichen. Man kann diese Sportler in ihrer jeweiligen Diszplin als Vergleichsmöglichkeit in ihren Leistungen nur zum absoluten Maßstab sehen und daran messen. Das hieße wenn man ganz große Maßstäbe ansetzen würde, ist das größte und maximal mögliche, was ein Sportler, wie in diesem Falle, ein Läufer oder Läuferin überhaupt erreichen kann, ein Olympiasieg. Der letzte Olympiasieger im Jahr 2000 für Thüringen war der 800 m Mittelstreckenläufer Nils Schumann, er hat es vorgemacht – lange ist es her. Daher fallen hier alle Nominierten schon einmal durch das große Olympia-Raster hindurch. Daher muss man eine Stufe tiefer gehen das sind Weltmeisterschaften, auch hier gibt es keinen. Bei der nächst tiefern Stufe den Europameisterschaften gibt es auch keinen, der diese Bedingungen erfüllen würde. Daher muss man noch eine weitere Stufe tiefer gehen und das wären die Deutschen Meisterschaften, und da gibt es hier mehrere zur Auswahl.
Wenn man allein nur die als Auswahlkriterium nehmen würde, dann würde sich hier schon einmal deutlich die Spreu vom Weizen trennen und einige sogar komplett für die Sportlerwahl durchs Raster fallen. Danach müsste man sich die jeweilige Podestplatzierung anschauen und wenn die gleich, ist die Anzahl der gewonnenen Medaillen von Bedeutung. Das würde dann in jedem Fall schon einmal die Sache deutlich enschränken.
Die zweite Frage die sich hier auch andeutungsweise gestellt hat, kann man eine gewonnene Medaille bei der DM miteinander vergleichen, wenn der eine Sportler Vollprofi und der andere dagegen Amateur und voll berufstätig ist und daher bedeutend weniger Zeit für das Training hat. Das ist mit Sicherheit ein deutlicher Unterschied.
Der dritte Punkt wäre, ich finde es fraglich, dass sogar Sportler nominiert werden, die lediglich einen kleinen Volkslauf gewonnen haben. Im Grunde genommen würde man denen nicht gerecht werden, die ebenfalls auch schon mal den einen oder anderen gewonnen haben und das wären sehr viele und würde für die Sportlerwahl überhand nehmen.
Der Aspekt, der hier schon genannt wurde, ist das die Auswahl zu „Ultralastig“ ist, dem kann ich nur beipflichten. Es ist aber kein Wunder, wenn der Initiator dieser Sportlerwahl selbst ein Veranstalter eines Ultras ist, dass er die Sieger seiner Veranstaltung bevorzugt mit in die Auswahl einbringt. Und da wären wir beim nächsten Punkt. Solche Nominierungskriterien kann eigentlich nur jemand aufstellen, der praktisch völlig unparteiisch ist. Das heißt keine Laufveranstalter, die nur ihre Chancen sehen um „ihre Sieger“ aufzustellen und die Wahl gleichzeitig für die Eigenwerbung ihrer Laufveranstaltung zu nutzen.
Es müsste schon ein unabhängiges und unparteiiisches Gremium aus mehreren Leuten sein. Es sollten aber schon aktive Läufer mit dabei sein, die aktuell gut im Bilde sind über die Thüringer Laufszene. Bei Trainern wäre die Objektivität vielleicht auch nicht gegeben. Die Frage ist ob in solch einem Gremium Nichtsportler dabei sein sollten, die den sportlichen Wert der Leistungen am „grünen Tisch“ überhaupt realistisch einschätzen könnten.
Ein weiteres Thema ist die Abstimmung selbst. Wer will verhindern, dass sich Familienangehörige, Freunde, Verwandte, Bekannte, Nachbarn und die Fans zu ihren Sportler-Idolen mehrfach abstimmen und so eine höhere Punktzahl als andere bekommen. Es steht bei dieser Wahl nicht dabei, dass es verboten ist, mehrfach für Sportler abzustimmen – wer sollte das denn auch kontrollieren – geht ja praktisch überhaupt nicht.
Eine Klasse Betrachtung! Volle Punktlandung!!
Eine Medaille hat Thüringen im Lauf/Leistungsbereich international.
Lisa-Marie Jacoby WM U20 3.Platz 400m Hürdenlauf
@Peter
Das Allermeiste Deiner Ausführungen halte ich für nachvollziehbar. Du sagst, dass die diskutierten Fragen sehr komplex sind. Es stellt sich die Frage der Nominierungskriterien, die Frage der Nominierungskommission, die Frage der Vergleichbarkeit von Leistungen unterschiedlichster Laufdisziplinen (Sprint bis Ultra), die Frage der Vergleichbarkeit von Profi, Semi-Profi und Volkssportler sowie die Frage des technischen Ablaufs der Abstimmung (Manipulierbarkeit).
Zur Frage der Vergleichbarkeit der Leistungen/Sportler würde ich gerne ein paar Dinge ergänzen:
Du hältst die verschiedenen Laufdisziplinen für niemals miteinander vergleichbar. Ist es aber nicht gerade Sinn einer Sportlerwahl, dies zu tun ?
Wenn man „angeblich“ die Läufer der unterschiedlichsten Disziplinen (Bahn, Berg, Ultra, Marathon etc.) nicht miteinander vergleichen kann, hieße das im Umkehrschluss, man müsste ganz konsequent nur innerhalb der einzelnen Laufdisziplin bewerten, beispielsweise den 1.500m-Läufer mit einem anderen 1.500m-Läufer; denn auch einen solchen mit einem 800m- oder 5.000m zu messen, wäre ja schon subjektiv.
Als generelle Vergleichskriterien nennst Du vor allem die erreichten Siege bzw. Platzierungen – abgestuft nach Olympia und sonstigen Meisterschaften (Welt, Europa, Deutsche). Was ist mit Bestzeiten, Verbesserungen, Beständigkeit, Rekorden, Rang in der Weltrangliste, Relativvergleich zur Weltbestzeit oder den Ergebnissen direkter Duelle ? Ist der Begriff der sportlichen Leistung nicht vielfältiger ? Gibt es überhaupt einen objektiven Vergleichsmaßstab ?
Ich frage mich wie das bei solchen Wahlen funktioniert, wo Tennisspieler, Biathleten, Motorsportler und Leichtathleten sportartenübergreifendend miteinander verglichen und gekürt werden. Wie macht es das ein Nobelpreiskommitee, welches innerhalb verschiedener Wissenschafts- und Kunstsparten (Physik, Chemie, Literatur, Frieden etc.) Leistungen von Personen unterschiedlichster Fachrichtungen der jeweiligen Kategorie miteinander zu vergleichen hat ? Wie werden überhaupt Bürger für Bundesverdienstkreuze vorgeschlagen ? Tausend Beispiele.
Man wird niemals um subjektive Einschätzungen herumkommen. Das ist bei derartigen Umfragen sozusagen systemimmanent.
Zurück zur Thüringer-Läufer-Umfrage: Wenn man ausschließlich erreichte Titel und Platzierungen miteinander vergleichen wollte, bräuchte man überhaupt keine Umfrage, sondern es wäre eine einfache und logische Ermittlung, die ein Computerprogramm erledigen könnte.
Oder gibt es doch noch andere Kriterien für Leistung ?
Nimm beispielsweise einen hier ebenfalls nominierten Mittelstreckler her (vermutlich völlig abgeschlagen in dieser Umfrage). Er hat 2013 nach dem Umstieg von den 800m die allererste Saison auf seiner „neuen“ Spezialstrecke, den 1.500m bestritten, seine bisherigen Bestzeiten aus den Vorjahren im Laufe der Saison reihenweise verbessern können, ist im Endlauf der DM erst in einem packenden Zielsprint vom ehemaligen Vize-Europameister und deutschen Serienmeister geschlagen worden. Mit seinen Laufzeiten ist er an den internationalen Quali-Normen relativ deutlich vorbeigeschrammt…Olympiasieger oder Weltmeister ein Traum. Wahrscheinlich ist dieser Sportler derjenige, der das höchste Leistungsniveau der Nominierten aufweist. Hat es ein Sportler mit einer solch für mich subjektiv starken Saisonleistung nicht verdient, der „Thüringer Läufer des Jahres“ sein ?
Kann nicht ein ebenfalls hier zur Auswahl stehender Vollzeitbeamter im Schichtdienst, der logischerweise Lichtjahre von der Marathon-Weltklasse entfernt ist, sich sogar fernab von internationalen Qualifikationsnormen bewegt, aber mit viel Trainingsehrgeiz eine DM-Silbermedaille in persönlicher Bestzeit holt, eine solche Umfrage gewinnen ?
Oder kann das ein Sprinter, der nach Jahren des deutschen Dornröschenschlafes in dieser Disziplin, aber wiederholt an der 10-Sekunden-Schallmauer über die 100m kratzt, auch ohne nur in Reichweite der (für mich fragwürdigen) Leistungen eines Usain Bolt heran zu kommen ?
Und zuletzt – und alle nur nenne ich nur beispielhaft – ein ehemals sehr ambitionierter (und inzwischen) Volkssportler, der seit etwa 10 Jahren in Serie den größten europäischen Geländelauf über die verschiedensten Distanzen gewinnt ?
Das waren jetzt nur mal ein paar Beispiele dafür, wie sich allesamt sehr starke Leistungen unterschiedlich darstellen und durch jeden Interessierten ganz individuell bewertet werden können. Jeder, der sich an der Umfrage beteiligen will, wird ganz persönlich für „seinen Sportler“ voten.
Zur Auswahl der Nominierten: Die Auswahl mag dieses erste Mal mit 5 Nominierten recht „ultralastig“ sein. Einer sogfältigen Auswahl kommt bei einer Wahl sicher eine besondere Bedeutung zu. In den Nominierungsvorschlägen liegt meines Erachtens schon die eigentliche Würdigung der Nominierten, denn Gewinnen kann am Ende ohnehin nur einer und wie man feststellen kann, ist das Ergebnis nicht immer ein fair erzieltes.
Zum Ablauf der Abstimmung: Die Abstimmung übers Internet ist sicher nicht unüblich. Es ist der einfachste und wirtschaftlichste Weg für alle Beteiligten, eine große Schar an Abstimmern und Interessierten für eine Beteiligung zu erreichen. Da hier sicher keine besondere Prämie oder Dotierung für den Gewinner ausgelobt ist und der Sieger auch keinen Parlamentsplatz wo auch immer einnehmen wird, sondern es „nur“ um die Ehre geht, ist doch klar, dass man keine besonderen technischen Hürden installiert. Wie man dazu steht, dass einzelne Sportler mehr oder weniger zahlreiche Fangemeinden zur Abstimmung mobilisieren können und andere nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Mehr- und Zigfach-Abstimmungen dagegen halte ich nicht nur für fragwürdig, sondern für unfair und peinlich. Und das wo es um eine Sportart geht, bei der technische Unterstützung keine Rolle spielt, sondern Fairness, Kraft, Kondition und Taktik zählt.
Mein persönliches Resumee: Ich finde die Idee der Umfrage sehr gut ! Und vor allem haben die Initiatoren es nicht bei der Idee bewenden lassen, sondern diese auch in die Tat umgesetzt.
Für alle nominierten Sportler, nicht nominierten Sportler und alle Anhänger des Laufsports bedeutet das ein kleines Stück mehr öffentliche Aufmerksamkeit, die doch insgesamt nicht so schlecht ist. Die geäußerten Meinungen hier drin spiegeln genau die ganze Disziplin- und Interessenvielfalt der ganzen Laufszene wider.
Danke, Christian!