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Hindernisläufer Tim Stegemann startet so schnell wie nie

Geschrieben am 17. Juni 2017 Von Sandra Arm

So schnell wie nie: Rasantes Rennen von Tim Stegemann am Pfingstmontag in Rehlingen. Der Hindernisläufer vom LAC Erfurt Top-Team setzte sich über 3000 Meter in 8:31,95 Minuten an die Spitze der deutschen Bestenliste. Seine Bestzeit steigerte er um satte acht Sekunden. Mit dieser Leistung empfahl sich der 25-Jährige für die Team-Europameisterschaft in Lille (Frankreich; 24./25. Juni). „Ich werde dort an den Start gehen, ich wurde von Disziplintrainer Enrico Aßmus nominiert“, verrät der „Wahl“-Erfurter, der vor vier Jahren von Berlin nach Thüringen zog.

Er fühlt sich in Erfurt mittlerweile wohl – und sogar heimisch: „Die Stadt hat einen gewissen Charme. Ich mag besonders den altertümlichen Stadtkern. Zudem ist hier alles fußläufig zu erreichen. Mit dem Fahrrad bin ich in noch nicht einmal zehn Minuten an der Trainingshalle.“ Erst kürzlich bezog er mit einem Freund eine WG – und fühle sich dadurch noch mehr Zuhause. Doch aller paar Wochen, wenn es zeitlich passt, treibt es ihn in die Großstadt Berlin, zu seiner Familie.

Erfurt und Berlin: Zwei Städte, die Stegemann auch sportlich sehr viel bedeuten. Den Grundstein für das Dasein als Leichtathlet legte Trainer Markus Liesicke in Spandau. „Bei ihm habe ich eine gute athletische Ausbildung genossen. Als Schüler bin ich im Blockmehrkampf gestartet“, erinnert er sich an seine Anfänge zurück. Im ersten Jahr als A-Schüler lief es nicht wirklich gut im Hürdenlauf. „Meine Technik war grottenschlecht.“ Also wurde in den Trainingseinheiten mehr daran gearbeitet, die Technik zu verbessern. Im zweiten Jahr lief es wesentlich runder, flüssiger und schneller. Noch heute profitiert Stegemann von dieser intensiven Arbeit. „Meine große Schwäche hat sich gewandelt zu meiner größten Stärke.“

Beim Sparkassen-Meeting in Jena am 27. Mai leistet Tim Stegemann (37) gleich nach dem Start Führungsarbeit im 3000 Meter Hindernisrennen

Aufhorchen ließ er als B-Jugendlicher über 2000 Meter Hindernis. Bei seinem Premierenlauf stand mit 6:12 Minuten eine deutsche Jahresbestleistung in den Ergebnislisten. Dem schlossen sich erfolgreiche Jahre im Jugendbereich mit internationalen Auftritten in Brixen (U18-WM; 2009) und in Tallinn (U20-EM; 2011) an. Seine erste DM-Medaille (Bronze) in der Aktivenklasse erlief er sich 2012 in Bochum-Wattenscheid. Beruflich schloss er in der nachfolgenden Saison seine Ausbildung zum Außenhandelskaufmann ab und wechselte anschließend zur Sportfördergruppe der Polizei nach Erfurt. Sportlich folgten Seuchenjahre mit Achillessehnenentzündung, Grippe, Knochenmarködem im Oberschenkel und Borreliose.

Im vergangenen Jahr fasste er einen Entschluss: Es muss sich etwas ändern. „Ich trainiere zwar noch intensiv, aber gezielter. Ich achte mehr auf die Signale meines Körpers und die Belastungen sind besser angepasst“, erklärt er seinen neuen Schritt, der sich nun langsam auszuzahlen scheint. Obwohl die Vorbereitung auf die neue Freiluftsaison „etwas holprig verlief“. Noch im Dezember verordnete der Fuß eine Laufpause. Einige Monate später im ersten Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) sorgte eine Magen-Darm-Grippe für eine dreitägige Zwangspause. „Bis auf die Auszeit verlief das Training recht gut.“ Wie auch wenige Tage später im Trainingslager in Potchefstroom (Südafrika), wo er sich stetig zu steigern wusste.

Das erste Saisonrennen in Pliezhausen sah sich für den Schützling von Heimtrainer Enrico Aßmus mit Bestzeit von 5:38,36 Minuten über 2000 Meter Hindernis schon recht gut an. Der Einstieg über 3000 Meter folgte beim Sparkassen-Meeting in Jena. In Führung liegend kam er am vorletzten Hindernis zum Sturz. Geistesgegenwärtig rappelte sich Stegemann wieder auf und brachte das Rennen in einer starken Zeit von 8:39,95 Minuten als Zweitplatzierter hinter Martin Grau (Höchstadt/Aisch) zu Ende. Nur eine Woche später kam Rehlingen. „Wir haben schon mit einer Zeit um 8:30 Minuten geliebäugelt. Mein Trainer meinte, die Zeit schlummert in mir.“ Erwacht ist sie mithilfe kenianischer Starter, die mit einem Tempomacher versuchten, in den Bereich von 8:15 Minuten zu laufen. Das funktionierte nicht ganz, weil sich die afrikanische Konkurrenz vorn nicht einig war. Stegemann blieb dran und belohnte sich mit einer neuen Bestzeit. „Ich habe mich richtig doll gefreut. Mit ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ Selbst die Norm (8:27,00 min) für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) ist plötzlich in Reichweite.

Während des Rennens in Jena ist Tim Stegemann (37) immer in der Spitze dabei

Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe. „Ich will mich nicht unter Druck setzen. Wenn die Norm kommt, dann freue ich mich, wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm. Ich will mit der nötigen Lockerheit in die nächsten Wettkämpfe gehen und Spaß haben“ Seine Saisonziele hat er im Großen bereits erreicht. So wollte er primär seine Bestzeit steigern. Der seit vier Jahren zur Sportfördergruppe der Polizei angehörende Athlet unterbot zudem den geforderten Richtwert (8:33,00 min) zur weiteren Förderung.

Dass ihm die Motivation nicht ausgeht, dafür sorgt die Team-EM in Lille und sein Heimspiel in Erfurt. Bei den deutschen Meisterschaften will der derzeitig Jahresschnellste ein ebenso engagiertes Rennen wie in Rehlingen abliefern. Die nationale Konkurrenz wie Martin Grau, Fabian Clarkson (SCC Berlin) und Lennart Mesecke (LG Nord Berlin) wird ihn gehörig fordern. „Vor heimischer Kulisse und in gewohnter Umgebung zu laufen, das ist einfach was besonderes. Es bedeutet mir sehr viel. Man ist einfach noch motivierter“, beschreibt Stegemann das Gefühl. Und vielleicht kann er das familiäre Umfeld für eine weitere Bestzeit und seine zweite DM-Medaille nutzen.

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