Immer zum Ende des Jahres werden Statistiken über die Teilnehmerzahlen der Laufveranstaltungen veröffentlicht. Diese auch „Top-Ten“ genannten Wertungen sind für alle Veranstalter von Bedeutung, da sie nicht ganz unwesentlich den Marktwert einer Veranstaltung bei der Gewinnung von Sponsoren beeinflussen können. Der Rennsteiglauf bestreitet gegenwärtig etwa ein Drittel seiner Kosten aus Sponsorgeldern, womit er vergleichsweise preiswert zu haben ist. Dafür hat er keine Ausgaben von Siegprämien, Antrittsgeldern usw., die bei anderen großen Läufen schnell über 100.000,- € und mehr im Etat ausmachen können.
In den „Top Ten“ werden die einzelnen Strecken einer Laufveranstaltung meist gesondert betrachtet. Der Rennsteiglauf kann darauf verweisen, dass er bei allen drei Hauptlaufstrecken – Supermarathon, Marathon und Halbmarathon – deutschlandweit unter den zehn größten Läufen zu finden ist.
Bei der 72,7 km langen Supermarathonstrecke ist der Rennsteiglauf schon seit Jahren der Marktführer. Mit 2551 gezählten Läuferinnen und Läufern im Ziel 2012 ist er sogar europaweit ganz vorne zu finden.
Der Marathon beim Rennsteiglauf entspricht zwar mit seinen 43,5 km nicht der Originallänge, kommt aber bei den Klassikern auf Platz sechs mit 3.422 Zieleinläufen. Dem Frauenanteil nach liegt der Rennsteiglauf hier mit 21,1 % sogar auf Platz zwei. Als Kuriosum kann man ansehen, dass eine renommierte Läuferzeitschrift aus dem „Westen“ den Rennsteiglauf, wie seit Jahren, schlechter bewertet und nur auf Platz zehn setzt. Begründet wird dies u. a. mit den schlechteren Siegerzeiten und der geringeren Anzahl von Läufern unter drei Stunden Laufzeit. Diese Art der Bewertung hat natürlich ihre Berechtigung, besonders wenn es darum geht, Sendezeiten im Fernsehen zu bekommen, was wiederum einen wesentlichen Ausschlag bei der Sponsorgewinnung mit sich bringen kann. Da ist der Rennsteiglauf deutlich drittklassig, ansonsten von der Organisation Spitze.
Beim Halbmarathon liegt der Rennsteiglauf mit 6.046 Finishern und Platz sechs auf einem guten Mittelplatz der „Top Ten“, wenn man bedenkt, dass die Teilnehmerzahl limitiert ist und in diesem Jahr der Veranstalter erstmals von seinem Recht Gebrauch machen musste, bei 7000 Anmeldungen das Anmeldeportal im Internet vorfristig zu schließen. Ob die Überlegungen des Präsidenten des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins, Jürgen Lange, auf der letzten Mitgliederversammlung, einen andere Streckenführung über den Grenzadler zu organisieren, hier Abhilfe schaffen wird, muss die Zukunft zeigen.
Das mit den „unter 3h Läufern“ stimmt. Aber man darf nicht vergessen, das der Lauf 43 und Kilometer ist und ein Landschaftslauf. Da es keine Siegprämien gibt, wird es auch selten Eliteläufer auf den Rennsteig locken. Was aber auch so bleiben soll, das es ein Volkslauf bleiben soll.