Der Kyffhäuser-Berglauf gehört zu den Klassikern in Thüringen. Seine Entstehung ist wie bei vielen Läufen in Ostdeutschland eng mit dem Rennsteiglauf verbunden. Die Idee zur Durchführung eines „Kyffhäuserlaufes“ hatten seine Initiatoren bei der Teilnahme am GutsMuths-Rennsteiglauf im Jahr 1978. Heute nutzen viele Sportler den Kyffhäuser-Berglauf als Vorbereitung auf eben jenen Rennsteiglauf. So auch unser Gastautor Frank Baumbach, der als Training für den Rennsteig-Supermarathon am Marathon durch das Kyffhäuser-Gebirge teilnahm.
Seit der Wende ist der Kyffhäuser-Berglauf-Verein der Veranstalter für die stets hervorragend organisierten Läufe. Bis 2002 war der Hauptlauf 36 Kilometer lang und hatte damit die optimale Länge für einen langen Trainingslauf. Seit dem Jahr 2003 führt der lange Lauf über die Marathondistanz und ab 2005 wurde die 26-km-Strecke durch die Halbmarathondistanz ersetzt.
Diese Standarddistanzen trugen zur wachsenden Popularität des Laufes bei, wenn sie auch nicht die einzigen Strecken sind. Der 14,9-km-Lauf gehört heute zum Salomon-Trailrunningcup, der viele der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland umfasst, so auch den Halbmarathon auf dem Rennsteig, den Schneekopflauf und den Hermannslauf. Eine 6-km-Stecke, Kinderläufe, Walking- und Mountainbikewettbewerbe runden das Angebot ab und machen den Kyffhäuser-Berglauf zu einer der größten Laufveranstaltungen Thüringens.
Auch wenn der Lauf in Bad Frankenhausen seine Eigenständigkeit hat, wird er gern als Vorbereitung für den Rennsteiglauf genutzt. Frank Baumbach lief nach dem 6-Stunden-Lauf in Fröttstädt auch den Kyffhäuser Bergmarathon zur Vorbereitung auf den Rennsteig-Supermarathon lief. Hier sein Bericht:
Samstag früh 5:20 Uhr klingelt der Wecker – es fällt schwer aufzustehen. Wir wollen zum Kyffhäuser-Berglauf nach Bad Frankenhausen. Der Marathon fügt sich gut in meine Vorbereitung für den Rennsteiglauf-Supermarathon ein. Meine Lebensgefährtin will die 14,9-km-Strecke des Salomon-Trailrunningcups unter die Füße nehmen.
Nach kapp 2 Stunden sind wir vor Ort. Es ist schon viel los. Die Biker fahren sich warm und 8 Uhr gehen sie in geballter Ladung auf die gleiche Strecke wie die Marathonis. Nachdem im vergangenen Jahr die Strecke sehr weich und schlammig war, gab es diesmal beste Bedingungen – eigentlich war es staubtrocken und mit ca. 8°C bestes Laufwetter.
Um 9 Uhr ist Start und die ersten Kilometer auf Pflaster und später Asphalt sind gut zum Einlaufen. Viele bekannte Läufer sind dabei; wir plaudern über die nächsten Läufe und werden uns fast alle am 8. Mai in Eisenach auf dem Marktplatz zum Rennsteig-Supermarathon wiedersehen.
Langsam aber stetig steigt die Strecke auf den ersten 11 Kilometer an. Nach dem Übergang von Asphalt zu Schotter und Waldweg gebe ich Gas. Den Lauf heute will ich nutzen, um bergauf Rennsteiglauf-Tempo zu laufen. Auf der Geraden und bergab soll’s etwas langsamer werden. Am langen Anstieg zum Kulpenberg gehen schon einige Läufer – dabei ist es hier im Vergleich zu den Anstiegen am Rennsteig noch eher moderat!
So ab km 25 laufe ich im ruhigen Traingstempo dahin und der Puls fällt rasch – kurz darauf fange ich sogar an zu frieren und wünsche mir nun doch einige Grad mehr. Ich spiele mit dem Tempo. Das lange Stück bergab plaudere ich mit einem netten Läufer aus dem Berliner Raum, was mir das ungeliebte Bergablaufen erleichtert. Bergan laufe ich schneller, kurz vor dem Flugplatz nehme ich das Tempo wieder raus, um bis zum höchsten Punkt am Ende des Flugplatzes noch mal zu beschleunigen. Es geht noch gut und ich kann ohne Probleme ein hohes Tempo laufen, bevor ich es die letzten Kilometer bergab wieder ruhiger angehen lasse.
Mein Trainingsziel ist erreicht: Ich konnte die knapp 700 Höhenmeter im meinem geplanten Rennsteigtempo laufen. Das macht Mut für den Rennsteiglauf. Den Lauf ließen wir bei Kaffee und Kuchen im gut gefüllten Festzelt ausklingen. Grund zum Feiern gab es noch, da meine bessere Hälfte den 4. Platz über die 14,9 Kilometer erreichte.
Nach sehr langem Überlegen habe ich mich auch entschlossen, die Harzquerung in 14 Tagen in die Trainingsplanung einzubeziehen. Zu der Kürze der Zeit bis zum Rennsteiglauf gibt es geteilte Meinungen – egal, ich hab mich dafür entschieden!