Zum Jubiläum des Erfurter Silvesterlaufes konnten sich die Organisatoren um die ehemalige Radrennfahrerin Vera Hohlfeld über ein formidables Teilnehmerfeld und schnelle Siegerzeiten freuen. Dabei trugen sich auf den beiden Hauptstrecken durchweg bekannte Gesichter in die Siegerlisten ein. Maximilian Sluka und Lucia Hemeling gewannen wie im Vorjahr auf der Kurzdistanz, Robin Müller siegte erneut im 10 Kilometer-Rennen. Ada Junghannß – im letzten Jahr auf Rang drei eingelaufen – konnte zum Jubiläum erstmals den Sieg über die 5 Runden feiern.
Mit 492 Finishern über die 4 Kilometer und 602 Ergebnis-Einträgen auf der Langstrecke lagen die Teilnehmerzahlen diesmal wieder deutlich über denen des Vorjahres. Rechnet man die Läufer und Walker über die 2 Kilometer-Runde sowie die zahlreichen Bambinis hinzu, bewegten sich wohl mehr als 1.500 Aktive am Silvestertag rund um das Steigerwaldstadion. Das Jubiläum lockte mit einer schönen Medaille und einem Jubiläumsshirt wieder deutlich mehr Teilnehmer an und das angenehme Laufwetter motivierte sicher noch den einen oder anderen zusätzlich, zum Ende des Jahres noch einmal die Laufschuhe zu schnüren. 1973 gab es in Erfurt zum ersten Mal einen Silvesterlauf. Da die Veranstalter die zwei virtuellen Läufe während der Corona-Zeit hinzuzählten, kam es nun zum Jubiläum, das zudem mit einer kleinen Zeitungsschau und einer Bilderwand gewürdigt wurde.
Der aus Schleiz stammende Hindernisläufer Robin Müller vom LC Top-Team Thüringen war trotz seines Vorjahressieges nicht als klarer Favorit ins Rennen gegangen, denn der deutsche 10.000-Meter-Meister der U23, Tom Förster von der LG Braunschweig, und der Rennsteiglaufsieger Roman Freitag (ELAC) hatten ebenso gemeldet wie die Thüringer Top-Läufer Theodor Popp und Marcel Bräutigam. Entsprechend entwickelte sich ein spannendes Rennen, mit einer großen Spitzengruppe von neun Athleten, die bis zum Ende der zweiten Runde Bestand hatte. Ein Trio blieb übrig und bis kurz vor Schluss zusammen.
Im Südpark vor dem Einlauf ins Stadion führte noch Tom Förster. Roman Freitag muss abreißen lassen. Im Ziel hatte Vorjahressieger Robin Müller die Nase vorn. Förster und Müller trugen ihr finales Duell auf der Tartanbahn aus, mit dem besseren Ende für den Thüringer, der im Ziel 3 Sekunden Vorsprung hatte und in 31:23 Minuten deutlich schneller als im Vorjahr war. Auch der Zweitplatzierte Förster (31:26) Minuten), der Dritte Roman Freitag (31:36) und Theodor Popp (32:06 Minuten) als Vierter blieben noch unter der Vorjahressiegerzeit. Marcel Bräutigam vom GMRLV musste als Sechster in 32:20 Minuten noch knapp Matthis Dietrich vom Jenaer Intervall-Express den Vortritt lassen (32:17 Minuten).
Auch die Frauen-Siegerin Ada Junghannß vom Erfurter LAC steigerte sich in 38:13 Minuten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Minuten. Die Triathletin Sophie Gießmann hatte zunächst die Führung übernommen, aber die erfolgreiche Geherin Junghannß teilte sich die Kräfte gut ein, zog in der 4. Runde vorbei und hatte im Ziel 43 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Rang drei belegte Tina Gebhardt in 39:51 Minuten.
Für etwas Verwirrung sorgte in diesem Jahr der Zieleinlauf der beiden Erstplatzierten auf der Kurzstrecke. Sowohl Maximilian Sluka (12:16 Minuten) als auch der Zweitplatzierte Luca Minale (12:28 Minuten/Gateshead Harriers) liefen fehlgeleitet auf der falschen Seite ins Ziel. So wurde der Dritte Marcel Bräutigam (12:33 Minuten) zunächst vom Zielsprecher als Sieger begrüßt. Unter 13 Minuten blieben auch noch die nächsten vier Läufer – darunter Dauerrenner Marcel Krieghoff als Fünfter. Der Mann vom SC Im.puls absolvierte wie einige andere aus dem Feld noch anschließend die 10 Kilometer, ließ es aber dabei als Begleiter seiner Frau Luise etwas ruhiger ausklingen.
Lucia Hemeling (SCC Berlin) war bei ihrem Sieg über die 4 Kilometer in starken 13:26 Minuten diesmal mehr als eine halbe Minute schneller als im Vorjahr und verwies Lisa Lankes ((SWC Regensburg) in 14:54 Minuten und Emma Herwig (Erfurter LAC) in 15:13 Minuten klar auf die Plätze.
Anm. der Redaktion: Bei den Zeiten wurden die Nettozeiten gerundet ohne Zehntel-Sekunden verwendet.
Fotos: Jens Panse