Nach der Regenschlacht vom Vorjahr gab es bei der 33. Auflage des Rennsteigherbstlaufs am Sonntag (6. Oktober) einen goldenen Herbsttag für die insgesamt 890 Teilnehmer. Allerdings hatte der Regen der vergangenen Tage die Laufwege stark aufgeweicht. „Es ist halt der Herbstlauf und kein Straßenlauf“, meinte die Königin des Rennsteigs Kristin Hempel augenzwinkernd im Ziel. Den Straßenlauf will die vierfache Rennsteiglaufsiegerin vom USV Erfurt dann zum Saisonabschluss beim Dresden-Marathon am 27. Oktober bestreiten. Beim Rennsteigherbstlauf gewann sie die 20 Kilometer von Neuhaus nach Masserberg in 1:24:37 Stunden souverän vor Rita Steger aus Forchheim (1:34:23 Stunden) und der Weimarerin Christin Gebhardt (1:34:35 Stunden).
Als Erster stürmte Marcel Krieghoff, der für den gastgebenden GutsMuths Rennsteiglauf-Verein gestartet war, nach 1:11:59 Stunden über die Ziellinie im Masserberger Skistadion. Der Döllstädter hatte sich gleich nach dem Start in Neuhaus abgesetzt und absolvierte ein einsames Rennen. „Es war ganz schön schlammig auf dem Rennsteig“, kommentierte auch Krieghoff.
Hannes Hittinger (SV Bergdorf Höhn) lief bis Kilometer 17 im Windschatten von Lukas Wieseke (GMRLV). Dann zog der 22-jährige Student vorbei und konnte bis ins Ziel noch einen Vorsprung herauslaufen. In 1:12:55 Stunden kam er auf den Silberrang vor Wiesecke (1:13:39 Stunden). Mit 409 Teilnehmern aus Deutschland, den USA und Ecuador war die 20 Kilometer-Traditionsstrecke wieder die beliebteste Distanz.
Auf der vor vier Jahren ins Programm genommenen 33-Kilometer-Distanz mit 1107 Höhenmetern sah es lange nach einem Sieg für die Gastgeber aus. Der Schmiedefelder Christoph Weigel führte bei Halbzeit an der Friedrichshöhe, verlief sich dann aber kurz danach und verlor ca. 2 bis 3 Minuten, die am Ende zum Sieg fehlten. „War mein Fehler. Ich habe eine Streckenmarkierung übersehen“, gratulierte er sportlich fair dem Sieger Jakob Schmidt vom Team Wandjäger.
Der Trail-Spezialist aus Tambach-Dietharz hatte erst bei Kilometer 20 erfahren, dass er in Führung liegt. Die gab er dann nicht mehr aus der Hand und erreichte nach 2:38:01 Stunden als Erster das Ziel. „Mir liegen besonders die Downhill-Passagen“. In diesem Jahr lief es für 26-jährigen Maschinenbau-Ingenieur gut. Er gewann den Frankenwaldtrail, wurde 8. beim Zugspitz-Ultra und 2. beim Schneekopflauf. „Der Rennsteigherbstlauf war für mich ein gelungener Saisonabschluss.“ Weigel, der in 2:40:17 Stunden als Zweiter ins Ziel kam, will hingegen nochmal Anfang November bei den Landesmeisterschaften im Cross in Ohrdruf angreifen. Auf Rang 3 kam der Leipziger Roberto Schumann in 2:52:45 Stunden. Bei den Frauen gewann Antonia Horn vom WSV Asbach, die in 2:56:59 Stunden nur vier Männern den Vortritt lassen musste, mit rund 23 Minuten Vorsprung vor Theresa Döpping und Christina Fünfstück (LAV Saale-Rennsteig).
Für einen Gastgeber-Sieg sorgte dann noch Marcel König auf der 10-Kilometer-Strecke. Der Halbmarathon-Landesmeister diesen Jahres hatte sich nach einer intensiven Saison, die er vor einer Woche in Dingelstädt mit einer neuen Bestzeit krönte, für die Kurzdistanz entschieden. Am Ende wurde es dennoch hart. „Ich bin regelrecht eingebrochen und war froh als das Ziel in Sicht kam.“ In 37:03 Minuten sicherte er sich Platz 1 vor Paul Pfauch vom SV Eintracht Frankenhain, der sich in 38:10 Minuten knapp im Zielsprint gegen Marvin Frederik Küster (38:15 Minuten) behaupten konnte.
Bei den Frauen war die Erfurterin Clara Kintzel in glatt 46 Minuten erfolgreich. „Ich laufe gern Trailstrecken“, sagte die 27-jährige Ärztin. Für die Frau vom LTV Erfurt war der Sieg beim Herbstlauf nach überstandener Erkältung in dieser Woche eine gelungene Generalprobe für ihren ersten Marathon, den sie Ende Oktober in Dresden plant. Cindy Kammler vom Rhöner WSV lief in 47:46 Minuten auf Platz 2. Susann Pabst vom LAV Saale Rennsteig freute sich in 48:36 Minuten über Rang 3 und eine Verbesserung um 9 Minuten im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Kurzstrecke war auch Präsident Jürgen Lange am Start, der sich bei der Siegerehrung über eine rundum gelungene 33. Auflage freute und den fleißigen Helfern für ihren sonntäglichen Einsatz dankte.