Mit einem Doppelsieg sorgen die beiden Thüringer Daniela Oemus und Tobias Henkel für Furore und gewinnen den Salomon Zugspitz Supertrail. Nur drei Wochen nach ihren Rekordlauf beim Supermarathon des GutsMuths-Rennsteiglauf entschlossen sich Daniela Oemus sowie ihr Verlobter Tobias Henkel kurzfristig für einen Start beim Salomon Zugspitz Supertrail über 62,8 Kilometer mit 2.923 Höhenmeter. Bereits im Vorjahr gewann die 29-Jährige die Strecke von Leutasch nach Grainau und sorgte mit ihren Streckenrekord (7:41:52 Stunden) für Aufsehen. Überraschenderweise hatte sie mit der 2-fachen Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier eine sehr bekannte und ernstzunehmende Kontrahentin, die aus dem Nachbarort Garmisch-Partenkirchen stammt und sich ebenfalls kurzentschlossen für einen Start beim Supertrail entschied.
Direkt nach dem Start setzte sich Lukas Sörgel vom Team Salomon Deutschland an die Spitze und riss nach wenigen Metern bereits ein großes Loch auf das restliche Feld. Daniela Oemus übernahm ebenfalls nach dem Startschuss die Führung im Frauenfeld und bestimmte das Tempo. Den höchsten Punkt der Strecke, das Scharnitzjoch auf 2.048 Metern Höhe (Kilometer 8), überquerte Sörgel mit knapp einer Minute Vorsprung vor Henkel und zweieinhalb Minuten vor Oemus. Henkel konnte bei Kilometer 13 auf Sörgel aufschließen und übernahm bis zum ersten Verpflegungspunkt am Hubertushof (Kilometer 15) sogar die Führung. Auch Oemus führte am ersten Verpflegungspunkt mit knappem Vorsprung (40 Sekunden) vor Biathlon-Star Dahlmeier das Feld an.
Bis Kilometer 25 liefen Henkel und Sörgel gemeinsam an der Spitze. In Mittenwald entschied sich Sörgel jedoch, geschwächt aufgrund seiner Erkältung der Vorwoche, das Rennen frühzeitig zu beenden und plötzlich führte der 33-Jährige Thüringer völlig unerwartet Rennen an. Knapp fünf Minuten später durchquerte als Gesamtzweite bereits Daniela Oemus die Verpflegungsstelle in Mittenwald und hatte den Vorsprung auf die 24-Jährige Biathletin bereits auf vier Minuten ausgebaut.
Nichtwissend, dass Henkel von nun an direkt von seiner Lebensgefährtin Oemus verfolgt wird, lief er die darauffolgenden 40 Kilometer an der Spitze ein einsames und gleichmäßiges Rennen. Im Verlauf des Wettkampfes lagen die Abstände zwischen den beiden bei vier bis acht Minuten. Gegenüber dem restlichen Feld bauten sie den Vorsprung jedoch kontinuierlich auf beachtliche 35 Minuten aus. Auch Oemus distanzierte Dahlmeier weiter und hatte an der Partnachalm (Kilometer 44) bereits 14 Minuten Vorsprung.
Den letzten schweren Anstieg zur Bergstation Alpenspitzbahn auf 2.029 Metern meisterten die beiden Thüringer auch mit Bravur und die letzten 9 Kilometer mit 1.300 Meter Abstieg zum Zielort Grainau mussten nur noch sturzfrei und unverletzt überwunden werden.
In 7:15:01 Stunden erreichte Tobias Henkel das Ziel und musste nur 4:10 Minuten auf den Zieleinlauf seiner Lebensgefährtin warten. Um Sage und schreibe 22 Minuten unterbot die 29-Jährige erneut ihren Streckenrekord aus dem Vorjahr und feierte mit einer Laufzeit von 7:19:11 Stunden gemeinsam mit ihren Freund den Doppelsieg für den SV Motor Königsee, dem sie beide seit 2017 als Gründungsmitglieder angehören.
Knapp 35 Minuten später lief die zweite Frau Kathrin Angerer ein, die als Gesamtdritte (7:54:24 Stunden) im Schlussabstieg noch Laura Dahlmeier (7:55:21 Stunden) abfangen konnte. Dazwischen erreichte noch Michael Hilger als Zweitplatzierter Mann in 7:54:47 Stunden, vier Sekunden vor Bastian Schalk, das Ziel.
Männer:
1. Platz: Tobias Henkel (SV Motor Königsee) – 7:15:01 Stunden
2. Platz: Michael Hilger (Gummersbach) – 7:54:47 Stunden
3. Platz: Bastian Schalk (TEAM MIGÖ) – 7:54:51 Stunden
Frauen:
1. Platz: Daniela Oemus (SV Motor Königsee) – 7:19:11 Stunden
2. Platz: Kathrin Angerer ( La Sportiva Mountain Running Team) – 7:54:24 Stunden
3. Platz: Laura Dahlmeier (Garmisch-Partenkirchen) – 7:55:21 Stunden