Im Jahr 2004 wurde rund um die Stadt Coburg die erste permanente Marathonstrecke zum 100-jährigen Jubiläum des ansässigen Vereins „TV 1904 Coburg Lützelbuch e.V.“ angelegt. Die Idee war es, den Sportlern eine vermessene und gekennzeichnete Trainingsstrecke zur Verfügung zu stellen, ähnlich eines Wanderweges.
Der Start des Rundkurses liegt an der Rolf-Forkel Mehrzweckhalle im Stadtteil Lützelbuch und führt zunächst in Richtung Creidlitz, auf asphaltierten Rad- und zum Teil Feldwegen. Danach geht es bis Beiersdorf, bei Kilometer 20, recht profiliert vorbei an verschiedenen Ausflugszielen der Region Coburg. Zu erwähnen ist dabei vor allem der Goldbergsee. Der zum Hochwasserschutz konzipierte Stausee wird gerade bei schönen Wetterbedingungen von den Coburgern als Badesee genutzt.
Nach Durchquerung des Stadtteils Beiersdorf führt die Strecke dann auch recht schnell zu dem Highlight, nämlich der Burg Veste bei Coburg. Dabei müssen die Läufer zwischen Kilometer 28 und 31 einen Höhenunterschied von 167 Metern bewältigen, der noch einmal alles an Kräften abverlangt. Danach geht es nach einer kurzen Runde durch den Coburger Forst auch schon wieder zurück ins Ziel bei der Rolf-Forkel Halle.
Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 27 Grad erfolgte der Start für die gemeldeten 150 Teams gegen 16:15 Uhr, wobei die Radfahrer ein wenig früher gegen 16:05 Uhr vorfahren durften. Die Regeln bei einem Run and Bike sind recht einfach: Während ein Teammitglied läuft, fährt das zweite Rad und unterstützt den Läufer nach besten Kräften. Gewechselt werden kann so oft wie man möchte, so lange immer einer in der Mannschaft läuft. Diese Möglichkeit wurde von vielen Teams auch rege genutzt, und so erfolgten viele Wechsel schon nach 500 bis 2000 Metern.
Bei den Männern setzte sich dabei das Team „Jogging sucks!“ mit Jens Stephan und Christoph Kuhm an die Spitze des Feldes und konnte am Ende mit einen klaren Vorsprung von 7 Minuten in einer Zeit von 2:25:58 Stunden gewinnen. Die beiden Thüringer Christoph Weigel und Adrian Panse (beide USV Erfurt) sicherten sich mit einer Zeit von 2:32:46 Stunden den zweiten Platz. Auf den dritten Platz folgten „Die Höhner“ mit Frank Elsner und Jens Fleischhauer mit einer Zielzeit von 2:35:22 Stunden.
Die Wertung bei den Mixedteams lag vollkommen in thüringischer Hand. So konnte das Team „Zwei Rennmäuse mit Rad“ um Juliane Heinze vom AC Apolda mit einer Zeit von 2:36:47 Stunden einen neuen Streckenrekord aufstellen (der Alte stammt aus dem Jahr 2010 mit 2:37:49 Stunden) und die Wertung mit knapp 8 Minuten Vorsprung gewinnen. Für Juliane Heinze ist dies nach ihrem Erfolg beim Elstertalmarathon schon der zweite Sieg innerhalb einer Woche.
Auf dem zweiten Platz folgte mit Rebecca Gessat und Patrick Letsch das Team „Hase und Igel“ in 2:44:39 Stunden. Rebecca Gessat, die den Vestelauf Anfang Juli für sich entscheiden konnte, belegte somit auch beim Run and Bike einen der Podiumsplätze. Auf Platz 3 lief der „USV Erfurt Express“ mit Kristin Hempel und dem Tempomacher von Juliane Heinze beim Elstertalmarathon, Tobias Henkel, mit einer Zielzeit von 2:49:50 Stunden. Sowohl Tobias Henkel als auch Juliane Heinze haben somit den Marathon eine Woche vorher gut verkraftet und bereiten sich nun auf die Herbstläufe vor.
In der Wertung der Frauen konnte sich das Team „Lauftreff R(h)einknaller F“ mit Kerstin Müller und Anja Quincke mit einer Zeit von 3:19:55 Stunden durchsetzen. Auf den zweiten Platz folgte auch hier, wie bei den Männern, ein thüringisches Team, „Die Saale-Orla Frauen“ bestehend aus Birgit Gruner und Heike Wagner mit 3:21:26 Stunden. Den dritten Platz mit einer Zeit von 3:25:54 Stunden erreichte das Team um Anja von Imhoff und Tanja Neubauer.
Insgesamt erreichten bei diesen schwierigen Bedingungen 139 Mannschaften das Ziel, wo traditionell noch ein wenig gefeiert wurde.