Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2018 in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle lief Sebastian Keiner (LAC Erfurt Top Team) heute zum Deutschen Meistertitel.
Mit Sonderstartrecht ausgestattet (die erforderliche DM Norm von 3:53,00 Minuten unterbot Keiner kurz nach Meldeschluss beim Erfurt Indoor mit 3:44,88 Minuten) startete der Student der Ingenieurinformatik am Samstag im ersten Vorlauf. Nur 2 Hundertstel hinter Vorlaufsieger Martin Sperlich (4:00,30 Minuten, VfB LC Friedrichshafen) qualifizierte sich der 28 jährige Mittelstreckler als Zweiter klar für das Finale am Sonntag. Dabei kamen schon Erinnerungen an die Deutschen Freiluftmeisterschaften 2015 in Nürnberg auf, wo Sebastian im Finale nach Fotofinishentscheidung hinter Florian Orth die Silbermedaille erlief. Diesmal war es aber erst der Vorlauf.
Im Finale dann, am Sonntag um 16:20 Uhr, lief Sebastian mit seiner ganzen Erfahrung zunächst kontrolliert mit.
Das Tempo nicht all zu schnell. 500 Meter vor Schluss setzte sich der in Suhl geborene Läufer an die Spitze. Eingangs der letzten Runde ging Marvin Heinrich (Wiesbadener LV) nach vorne. Keiner auf Tuchfühlung dahinter. Ausgangs der letzten Kurve scherte Sebastian auf Bahn zwei aus und zeigte alte Spurtqualitäten. Verdient streckte der Thüringer nach 3:50,12 Minuten die Hand nach oben und gewinnt vor Vorlaufsieger Martin Sperlich (3:50,32 Minuten) und Marvin Heinrich (3:50.34 Minuten). Neun Jahre nach seinem ersten Männertitel in der Halle über 800 Meter war es Sebastians erster Titel über seine aktuelle Hausstrecke, den 1.500 Metern.
Foto: larasch/larasch.de
Bereits am Samstag war ein weiterer Thüringer über 3.000 Meter aktiv. Nachdem der Jenaer Medizinstudent Philipp Reinhardt (LC Jena) Anfang Februar in Düsseldorf im Vorprogramm mit 8:04.37 Minuten eine neue persönliche Bestzeit über die längste Hallendistanz erzielt hatte, rutschte er für Dortmund in eine Favoritenrolle. Nach starkem Rennbeginn konnte er am Ende der Tempoverschärfung des WM Teilnehmers über 5.000 Meter Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) nicht folgen. Ringer siegte in 8:10.14 Minuten vor Clemens Bleistein (8:10, 23 Minuten, LG Stadtwerke München) und Timo Benitz (8:12,68 Minuten, LG farbtex Nordschwarzwald). In der letzten Runde überspurtete Philipp noch den Vizeeuropameister der U23 über 10.000 Meter Amanal Petros (SV Brackwede), musste sich jedoch nach 8:13,69 Minuten leider mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben.
Bei den Frauen lief Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen 8:36.01 Minuten) im Alleingang in beeindruckender Manier zu einem neuen Deutschen 3.000 Meter Hallenrekord – 8:36,01 Minuten.
Die nächsten nationalen Meisterschaften finden rund um die Ohrdrufer Goldberghalle statt. Am 10. März 2018 werden auf der zuschauerfreundlichen Crossrunde in Ohrdruf die nationalen Titel im Crosslauf vergeben. Zuschauer sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Für Speis und Trank ist gesorgt.