Die Organisatoren des Jenaer Kernberglaufs haben offenbar einen guten Draht zum Wettergott und so war auch die 42. Auflage der Traditionsveranstaltung am Samstag (20.10.2018) von Sonnenschein und angenehmen Herbsttemperaturen geprägt. Das schlug sich auch in dem Ansturm von mehr als 200 Nachmeldern nieder. Insgesamt gingen 1276 Läuferinnen und Läufer bei einer der größten und landschaftlich schönsten Laufveranstaltungen im Freistaat Thüringen auf den verschiedenen Strecken an den Start. Bei den Hauptläufen über 15 bzw. 27 Kilometer setzten sich mit Hagen Brosius und Astrid Hartenstein sowie den Rennsteiglaufsiegern Sebastian Nitsche und Daniela Oemus die Favoriten durch.
Nach seinem Sieg beim Rennsteigherbstlauf konnte Hagen Brosius (Luigi an Friends) auch beim Kernberglauf keiner gefährden. In 51:00 Minuten setzte sich der Ingolstädter mit mehr als 5 Minuten Vorsprung auf die Jenaer Theo Sonnenberg (56:14 Minuten) und Florian Lecht (56:23 Minuten) durch. Bei den Frauen gab es auf der 15-Kilometerstrecke einen Doppelsieg für den SC DHfK Leipzig. Astrid Hartenstein siegte in 1:05:32 Stunden vor ihrer Mannschaftskameradin Wiebke Farken (1:06:25) und Nadin Franke vom Mühltallaufverein (1:08:33 Stunden).
Die Langdistanz konnte der Sieger des Rennsteigmarathons Sebastian Nitsche in 1:44:21 Stunden für sich entscheiden.
Der für den SC DHfK Leipzig startende Lehrer für Sport und Geografie konnte sich gegen seinen Englischlehrer-Kollegen Chunky Liston von der FSU Jena (TSV Krofdorf-Gleiberg e.V.) durchsetzen (1:46:23 Stunden). Der dritte Platz auf dem Podium ging an Adrian Panse vom USV Erfurt, der nach seinem Studium nun in der Rechtsabteilung der Ernst-Abbe-Hochschule Jena arbeitet und für die Strecke um seinen Arbeitsplatz 1:50:48 Minuten benötigte.Eine klare Sache war der Einlauf bei den Frauen. Rennsteigsupermarathon-Siegerin Daniela Oemus (SV Blau-Weiß Bürglen) lief unterstützt von ihrem Freund Tobias Henkel in 2:06:27 Stunden mit fast 7 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Maja Betz vom SC Ostheim (2:13:17 Stunden) über die Ziellinie im Stadion in der Oberaue. Dritte wurde Kathlen Alles (X-Runners Jena) in 2:14:22 Stunden. Die Sieger der Mitteldeutschen Hochschulmeisterschaften, die wieder im Rahmen des Kernberglaufes ausgetragen wurden, kamen mit einer Ausnahme alle von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Neben der Gesamtzweiten über 27 Kilometer Maja Betz, konnten sich noch Marius Faber (15 Kilometer) und Stefan Wilsdorf (27 Kilometer) über den Titel freuen. Die sechsfache Siegerin Astrid Hartenstein aus Gera war für die Uni Leipzig am Start.
Gegenüber dem Vorjahr gab es insgesamt einen leichten Rückgang um 19 Läuferinnen und Läufern bei den Teilnehmerzahlen bei den 15 und 27 Kilometern. Beim fünf Kilometer langen Jedermann-Lauf stieg die Zahl der Teilnehmer auf 154, davon fast die Hälfte Frauen. Insgesamt konnte sich der Präsident des USV Jena, der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Christian Lukas über eine sehr erfolgreiche Veranstaltung im Universitätssportzentrum freuen, welches in den letzten Jahren mit Landes- und Vereinsmitteln saniert wurde. Während Lukas seine Laufzeit auf der 15 Kilometer-Strecke um mehr als fünf Minuten verbessern konnte, war ein direkter Vergleich mit Jens Panse, dem Präsidenten des USV Erfurt nicht möglich, da dieser auf der 27 Kilometer langen Königstrecke gestartet war. Er verbesserte sich gegenüber seinem letzten Start auf dieser Distanz 2016 um sechs Minuten.
Unter den Aktiven waren auch einige Teilnehmer des 1. Jenaer Kernberglaufs von 1977, so Dieter Wiedemann aus Hasenthal, der bei seinem 21. Start den 12. Altersklassensieg, diesmal über 15 Kilometer, einfahren konnte (AK 70). 1977 und 1978 war er Gesamtsieger über die damals noch 50 Kilometer lange Königsdistanz. Bei Hans-Olaf Wartenberg aus Elsterberg zählt vor allem die erfolgreiche Teilnahme, ist der doch der Einzige der bisher alle 42 Kernbergläufe erfolgreich absolvierte. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er seine Laufzeit um fast 10 Minuten verbessern.
Der 43. Jenaer Kernberglauf findet voraussichtlich am 19. Oktober 2019 statt.
Fotos und Bericht: Jens Panse und Dr. H.-G. Kremer