230 Mannschaften haben am 18. Rennsteig-Staffellauf teilgenommen. Die 2.300 Läuferinnen und Läufer starteten am frühen Morgen in Blankenstein bei schwierigen Wetterbedingungen mit Regengüssen, Sonne und Wolken im Wechsel. In allen drei Staffelkategorien siegten Favoriten – aber Überraschungen gab es trotzdem.
„Die Jungs haben die Mission bestens erfüllt“, konstatierten zufrieden die Präsidenten von GMRLV und USV Erfurt, Jürgen Lange und Jens Panse, die ihr siegreiches Männerteam am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr in Hörschel in Empfang nahmen. Nach 10:30:45 Stunden (3:44 min/km) liefen sie mit rund 12 Minuten Vorsprung auf die X-Runners aus Jena ins Ziel. Knapp 2 Minuten später folgten die Vorjahrssieger „Günters Männer“, eine Staffel von aktiven Wintersportlern mit Rennsteiglaufsieger Marcel Bräutigam als Schlussläufer.
Auf der ersten Streckenhälfte hatte sich die Laufgemeinschaft USV Erfurt/ Rennsteiglaufverein ein spannendes Duell mit den X-Runners geliefert. Rennsteigmarathonsieger Marcel Krieghoff (USV) brachte das Team als Startläufer mit einer überragenden Leistung mit 1:30 Minuten Vorsprung in Führung. Doch die X-Runners konterten und überliefen Frank Wagner (GMRLV) auf der 2. Etappe zur Schildwiese, wo sie mit 30 Sekunden Vorsprung wechselten. Der Coburger Christian Oppel holte die Führung auf der 3. Etappe nach Neuhaus zurück, doch der erkältungsgeschwächte Denny Holland-Moritz (GMRLV) musste die X-Runners auf der vierten Etappe erneut vorbeiziehen lassen. Adrian Panse (USV) übernahm in Masserberg mit 2:30 Minuten Rückstand. Der 25-jährige Student lief nicht nur bis zum Dreiherrenstein die Lücke zu, sondern übergab in Allzunah mit 20 Sekunden Vorsprung auf seinen Vereinskameraden Christoph Brandt. Im Duell gegen Theo Popp setzte sich der Ilmenauer Orientierungsläufer klar durch und baute den Vorsprung auf 5 Minuten aus.
Martin Militzke (GMRLV) und der Coburger Dominic Arnold vergrößerten den Abstand auf den Etappen 7 und 8 weiter, so dass Christoph Weigel am Kleinen Inselsberg mit einem beruhigenden Polster von 14:30 Minuten Vorsprung auf die Strecke gehen konnten. Spannend wurde da nur nochmal der Kampf um Platz 2, denn Günters Männer hatten dort die X-Runners eingeholt. Roy Meingast büßte aber fast 6 Minuten ein, die auch der beste Marathonläufer Thüringens auf der Schlussetappe nicht mehr aufholen konnte. Der Ilmenauer Weigel ließ hingegen nichts mehr anbrennen und verwaltete den Vorsprung der Laufgmeinschaft souverän. Schlussläufer Michael Herr (GMRLV) stürzte zwar auf dem schwierigen Geläuf hinab von der Hohen Sonne nach Hörschel, lief das Team aber am Ende souverän und exakt mit der geplanten Zielzeit, die nur knapp über der Siegerzeit des Vorjahres lag, ins Ziel. „Die Bedingungen waren diesmal ungleich schwieriger“, sagte der Teamchef Frank Wagner und man sah das auch den Radbegleitern an. „Deshalb sind wir mit dem Ergebnis hochzufrieden.“
Für die X-Runners waren Chunky Liston, Tobias Schröder, Willi Paufler, Stephan Holesch, Jan Becker, Theo Popp, Robin Schade, Lucas Schädlich, Thomas Häusler und Marius Faber auf der Strecke. In der drittplatzierten Männerstaffel waren „Günters Männer“ Christoph Büttner, Johannes Bähr, Marius Cebulla, Tim Tscharnke, Philipp Horn, Thomas Bing, Paul Schönewald, Philipp Marshall, Roy Meingast und Rennsteiglaufsieger Marcel Bräutigam.
Bei den Mix-Staffeln gewann in einer guten Zeit von 11:40:09 Stunden (4:09 min/km) der Abonnementsieger, das Haglöfs Laufteam Erfurt. Nora Kusterer, Patrick Letsch, Susanne Koburger, Steffen Jabin, Sören Schulz, André Fischer, Pauline Barz, Rebbecca Roßberg, Benjamin Sperl und Juliane Heinze waren die Starter in der Mix-Siegerstaffel. Zweiter wurde die Mannschaft KS-Sportsworld 1 in 12:06:11 h / 4:18 min/km (Thomas Hegenbart, Thomas Drechsler, Bettina Bötcher, Kai Malzahn, Ulrike Schwalbe, Frederik Ortmann, Eleisa Haag, Anna Herzberg, Karl Hempel, Christina Rottenbach). Der dritte Platz ging an das Team Jena mit Sebastian Enke, Martin Grund, Kim Alina Lammers, Daniela Oemus, Bianca Josten, Sören Lösch, Christiane Lösch, Clemens Pasda, Florian Pasda und Jula McGibbon mit der Gesamtlaufzeit 12:16:44 h / 4:22 min/km.
Die wohl größte Überraschung gab es bei der 18. Auflage des Rennsteig-Staffellaufes in der Frauenkonkurrenz. Hier wurde der klare Favorit, die Staffel Oßwald Skickas, die bekanntermaßen mit den Nachwuchssportlerinnen des Thüringer Wintersports besetzt war, ziemlich deutlich von der Siegerstaffel distanziert. Mit einer Laufzeit von 13:02:14 h (4:38 min/km) kamen die Sport-Rassbach-Pleßgirls in der Besetzung Cornelia Michaelis, Maria Füldner, Daniela Mültner, Anna-Lena Klee, Magdalena Baumann, Astrid Staubach, Svenja Rommel, Cindy Kammler, Susanne Haßmüller und Maja Betz 53 Minuten vor den Wintersportlerinnen in Hörschel an. Für die stark verjüngte Mannschaft Oßwald Skickas starteten Victoria Carl, Katharine Sauerbrey, Nele Gebstedt, Mara Niedling, Rebecca Färber, Antonia Fräbel, Helene Hendel, Anna Heyder, Laura Fischer und Chris Scheler (13:56:02 h / 4:57 min/km). Dritter wurde hier die LTV Erfurt Montagsgruppe in 14:25:00 h / 5:07 min/km in der Besetzung Frances Reinhöfer, Christine Schiebold, Johanna Schreiber, Andrina Carl, Franziska Ruschke, Andrea Gießmann, Astrid Dorn, Andrea Hannemann, Susanne Salzmann, Kerstin Sprenger.
Insgesamt 142 Männer-, 12 Frauen- und 76 Mixed-Staffeln nahmen die komplette Distanz des legendären Höhen- und Weitwanderweges unter die Füße, um nach knapp 170 Kilometern in Hörschel an der Werra anzukommen. Jürgen Lange, Präsident des ausrichtenden GutsMuths-Rennsteiglaufvereins, zeigte sich nach einem langen Tag aus organisatorischer Sicht sehr zufrieden: „Das Wetter war dieses Mal eine Herausforderung. Der Regen der vergangenen Tage hat die Strecken aufgeweicht. Trotzdem hatten wir keine größeren medizinischen Einsätze zu verzeichnen, was einerseits auf die Professionalität der Teilnehmer, aber eben auch auf unsere nach wie vor gute Organisation zurückzuführen ist. Deshalb bedanke ich mich bei allen Vereinen, Institutionen und Helfern, die uns entlang der Strecke sowie im Start- und Zielort unterstützt haben.