Wahrhaft winterlich präsentierte sich der Ort Günthersleben-Wechmar im Landkreis Gotha zur 7. Auflage des Drei-Kirchen-Neujahrslaufes am 17. Januar 2016. Eine geschlossene Schneedecke, Temperaturen von drei Grad unter null und dichter Flockenwirbel hielten den Seriensieger Marcel Krieghoff vom USV Erfurt aber auch diesmal nicht davon ab, in ganz kurzer Laufbekleidung an den Start zu gehen und den 10 Kilometer-Hauptlauf wie schon in den drei Jahren zuvor erneut souverän für sich zu entscheiden. Manchen der Teilnehmer fröstelte es schon allein beim Anblick. „Man muss nur schnell genug sein, ist doch nur für eine halbe Stunde“, kommentierte der Erfurter verschmitzt.
In 31:58 Minuten war Krieghoff erneut knapp 2 Minuten schneller als Vereinskamerad Adrian Panse (33:54) und Julian Häßner vom sc impuls Erfurt (33:59). Damit gab es den gleichen namentlichen Einlauf wie im vergangenen Jahr, wo allerdings Julians Bruder Philipp (diesmal 6. in 36:00), den 3. Platz belegt hatte. Bei den Frauen siegte Maria Füldner vom FSR 1950 Gotha in 39:55 Minuten mit deutlichem Vorsprung vor Kathleen Alles (X-Runners-Jena/43:16) und Beate Ernst (Sonntagsläufer Tambach-Dietharz/43:36).
Marcel Krieghoff setzte sich vom Start weg ab und lief ein einsames Rennen an der Spitze. Dahinter entwickelte sich aber ein packendes Duell um Platz zwei. Dem 25-jährigen Studenten Adrian Panse gelang es nicht, sich entscheidend abzusetzen. An der 3. Kirche in Günthersleben übersah der USV-Läufer die Kontrollstation und musste nochmal zurück, um sich den Stempel auf die Startnummer zu holen. Die Gelegenheit nutzte Julian Häßner zum Überholen, bog allerdings im Eifer des Gefechts an der nächsten Kreuzung falsch ab. Sportlich fair rief ihm sein Kontrahent die Information nach, konnte aber seinerseits wieder vorbeiziehen und 5 Sekunden vor dem jungen impuls-Läufer die Ziellinie am Sportplatz erreichen. „Das hat sich insgesamt ausgeglichen“, meinte Häßner und gratulierte ohne Verärgerung über den verpassten zweiten Platz.
Für die meisten Starter hielt sich aber der sportliche Ehrgeiz an diesem Tag in Grenzen. „Für mich geht es momentan nicht mehr so schnell. Deshalb bin ich entspannt gestartet und habe unterwegs mit den Laufkollegen geplaudert“, berichtete Martin Wahl vom WSV Oberhof im Ziel. Schließlich ging es ja auch darum, auf dem glatten Untergrund nicht zu stürzen und Verletzungen zu riskieren. Einige hatte diese Überlegung und möglicherweise auch die Straßenverhältnisse bewogen zuhause zu bleiben. Die Starterzahlen lagen mit insgesamt 244 Teilnehmern, davon 142 im Hauptlauf, unter denen des vergangenen Jahres. Organisationsleiter Jörg Bauer zeigte sich dennoch sehr zufrieden. Die Läuferinnen und Läufer lobten die Streckenführung und da sie mit ca. 9,3 Kilometern etwas kürzer als ausgeschrieben ausfiel, kamen am Ende für alle auch recht passable Zeiten zum Start ins neue Wettkampfjahr zustande.
Der Hauptsponsor sorgte nicht nur dafür, dass das Start- und Zielgelände in leuchtendes Orange getaucht wurde, es wurden auch noch 30 gesponserte Startplätze für den Erfurter Stadtlauf unter allen Teilnehmern verlost. Außerdem konnte von den Startgebühren wieder eine Spende an die drei Kirchgemeinden überwiesen werden. Der ausrichtende SV Günthersleben 1960 sorgte dafür, dass die anschließende Läuferversorgung mit Bier und Bockwurst für 1 Euro sehr günstig gestaltet werden konnte. Zudem gab es kostenfrei reichlich Obst für alle großen und kleinen Teilnehmer.
Fazit: Wer in netter Atmosphäre gemütlich und entspannt ins neue Wettkampfjahr starten will, ist beim Drei-Kirchen-Neujahrslauf in Günthersleben gut aufgehoben. Wer sportlich ehrgeizig ist – auch. Wenn er bei den Männern allerdings aufs Podium gelangen möchte, muss er wohl schneller als die Erfurter Krieghoff, Panse oder Häßner sein, die im nächsten Jahr allesamt wieder dabei sein wollen.
Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen dank für die Informationen.
Gruß Anna