Neben dem Rennsteiglauf sind vor allem die kleinen und mittelgroßen Läufe typisch für die Thüringer Laufszene. Sie sind liebevoll organisiert und führen meist durch schöne Landschaften, so auch der Bürgerturmlauf auf dem Gothaer Krahnberg.
Der Bürgerturmlauf fand anlässlich des Bürgerturmfestes statt. Mit diesem Fest wird die schöne Geschichte des Bürgerturms gefeiert. Bürger der Stadt Gotha hatten sich nach der Wende für die Wiedererrichtung eines Aussichtsturms engagiert, nachdem der alte Turm auf sowjetischem Militärgelände Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts abgebrochen wurde.
Die Lauffreunde Gotha um Jörg Kupfer hatten eine abwechslungsreiche 8-Kilometer-Runde ausgezeichnet, die von 62 Läufern einmal und von 29 Läufern zweimal durchlaufen wurde. Die Runde führte anfangs durch den Berggarten mit schönen alten Bäumen und schließlich über eine noch als ehemaligen Truppenübungsplatz erkennbare steppenartige Freifläche. Hier spürten die Läufer die brennende Augustsonne, auch wenn die Temperaturen ansonsten erträglich waren. Immer wieder gab es schöne Aussichten auf die Fahner Höhe und den Inselsberg. Die Runde wies fast 100 Höhenmeter auf.
Beeindruckend war vor allem die Siegerzeit von 58:06 Minuten über 16 Kilometer von Philipp Häßner (SC Impuls Erfurt), der damit 7 Minuten Vorsprung vor seinem Bruder Julian hatte. Bei den Frauen siegte Alice Stieber mit großem Vorsprung in 1:13:08. Über 8 Kilometer gewannen Mario Leimbach in 30:26 Minuten und Kristin Börner (FSV Gotha) in 39:29 Minuten.
Bei einer Startgebühr von 2 Euro inklusive Bratwurstgutschein wurde zwar auf eine elektronische Zeitnahme verzichtet, dennoch fanden sich schon am gleichen Abend die Ergebnisse im Internet. So ist der Bürgerturmlauf ein gutes Beispiel, wie gerade kleine Läufer ihren Reiz haben.