Die internationalen Saisonhöhepunkte der Jugend, die U18 WM in Donetsk/Ukraine und die U20 EM Rieti/Italien, sind vorüber. Auch die nationale Bahnsaison neigt sich dem Ende zu.
Während einige Bundesländer bereits in die Sommerferien gestartet sind fanden am vergangenen Wochenende in Rostock die Deutschen Jugendmeisterschaften (Altersklassen U18 und U20) sowie die Deutschen Langstaffelmeisterschaften der Erwachsenen statt. Sortiert nach Altersklassen gibt Laufszene Thüringen einen Überblick über das Abschneiden der Thüringer Läuferinnen und Läufer.
U18 – Weiblich
Über die jüngste Leichtathletikdisziplin (Hindernislauf der Frauen) vertrat Tina Donder (Erfurter LAC) den Thüringer Verband. Nach 4:51,50 Minuten über 1.500m Hindernis überquerte Tina die Ziellinie und durfte sich über die Bronzemedaillie freuen.
U18 – Männlich
Fast komplett fuhr die Erfurter Trainingsgruppe von Landestrainer Lauf, Enrico Aßmus an die warme Ostseeküste.
Nach 1:55,29 Minuten und Platz 2 über 800m im Vorlauf, lief der Thüringer Hallenlandesmeister Pascal Unbehaun (Erfurter LAC) im Finale auf Platz 5 in 1:56,37 Minuten.
Jeweils Silber erliefen die Sportgymnasiasten Robert Blumentritt und Falko Spindler (beide Erfurter LAC) über 1.500m und 2.000m Hindernis.
Nach seinem Vorlaufsieg steigerte sich Robert auf 4:04,39 Minuten und Falko Spindler blieb über 2.000m Hindernis unter 6 Minuten (5:58,44 Minuten).
U20 – Männlich
Im Rennen über 2000m Hindernis war Philipp Reinhardt (SV Einheit 1875 Worbis) Titelverteidiger und klarer Favorit. Nach 18 Hindernissen und 5 erfrischenden Wassergrabenüberquerungen kam der in Jena lebende Medizinstudent in 5:52,34 Minuten als ersten ins Ziel. Mit einer kluge Renneinteilung und einer starken letzten Runde ließ der viertplazierte der U20 EM keinen Zweifel an seiner nationalen Dominanz über diese Strecke.
Gleich am Sonntag stelle sich Phillipp erneut an die Startlinie, diesmal über 3.000m. Mit Sebastian Hendel (LG Vogtland), am Vortag bereits Sieger über 5.000m (14:28,67 Minuten), standen sich zwei frisch gebackene Deutsche Jugendmeister gegenüber. Zwei Runden vor Schluss war der großgewachsene Sachse dem restlichen Feld bereits einige Meter enteilt. Doch mit einer beeindruckenden Energieleistung und einer erneut ergreifenden, sehr starken letzten Runde konnte Phillipp mit neuer persönlicher Bestzeit von 8:23,54 Minuten Sebastian (8:23,93 Minuten) noch abfangen und seinen Saisonabschluss mit dem zweiten Deutschen Meistertitel feiern.
Nahezu genauso spannend verlief die Entscheidung über 3 x 1.000 Metern am Sonntagnachmittag bei den Männern. Aus zwei Vorläufen fanden sich zwölf Staffeln im Finale wieder. Die Startgemeinschaft Laufteam Erfurt hatte sich in der Besetzung Kevin Stadler, Marcus Schöfisch und Sebastian Keiner in 7:25,61 Minuten für das Finale qualifiziert.
Der frische Startläufer Sven Praetorius (ASV Erfurt) erhielt von Lauftrainer Aßmus die Vorgabe möglichst weit vorn den Staffelstab zu übergeben. Der Polizeibeamte aus Erfurt erfüllte diese Vorgabe zu vollster Zufriedenheit und wechselte als Erster auf Kevin Stadler (Erfurter LAC). Mit etwa 10 Metern Vorsprung und viel Ansporn startete Kevin in die zweiten 1.000 Meter. Nach etwas zu forschem Angang konnte Martin Sperlich vom VfB LC Friedrichshafen auf den Erfurter Läufer aufschließen und Kevin bis zum letzten Wechsel um ca. 5 Meter distanzieren. Mit eben diesen 5 Metern Rückstand und dem Wissen um den schnellen Berliner Schlussläufer Carsten Schlangen ging Schlussläufer Sebastian Keiner (Erfurter LAC) ins Rennen. Nach einer Stadionrunde konnte Sebastian Keiner zum führenden Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) aufschließen und kurz danach war auch Carsten Schlangen da. Das Führungstrio war komplett. Eingangs der letzen Runde hätten beinahe auch Florian Orth (LG TELIS FINANZ Regensburg) und Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) aufgeschlossen. Doch der Erfurter Keiner nahm sein Herz in die Hand und forcierte das Tempo. Dieser Tempoverschärfung konnte nur der erfahrene WM Teilnehmer Schlangen folgen. Auf den letzten 100 Metern scherte der Berliner aus, beide Läufer waren nun gleich auf. Die Haupttribüne erlebte einen unermüdlichen Kampf, welcher nur durch die besondere Atmosphäre von Staffelläufen zu erleben ist. Nach 7:07,03 Minuten streckte Sebastian Keiner als Erster seine Brust über die Ziellinie und wurde von seinen stolzen Staffelkameraden „männlich-liebevoll“ empfangen. Die Staffel der LG Nord Berlin kam einen Wimpernschlag später mit 7:07,09 Minuten auf Platz 2. Bronze sicherte sich der LC Friedrichshafen in 7:09,30 Minuten.
Weitere Goldmedaillien gab es für Geher Jonathan Hilbert (Erfurter LAC) über 10.000 Meter Bahngehen (45:47,36 Minuten, U20) und Niklas Nolte (Erfurter LAC) über 100 Meter (10,65 Sekunden, U20). Zusammen mit den Sprintwettbewerben und den technischen Disziplinen holte die Thüringer Leichtathletikjugend insgesamt 16 Medaillen und hat sich die Saisonpause nun redlich verdient.
Patrick, falls Du irgendwann mal bei einem meiner
Läufe „männlich -liebevoll“ verwendest werd ich Kegler
Phantastische Leistungen. Es ist schon toll, so viele gute Läufer hier in Thüringen zu haben. Die Männerstaffel war schon irre. Und das dahinter wirklich etwas nachkommt zeigen die Jungs und Mädels in den AK´s darunter eindrucksvoll.
Es wäre übrigens schade, wenn Christian zum Kegeln wechseln würde ;-)