Rückläufige Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren; die Schwierigkeit, in jedem Jahr Ausrichter für die Seniorenmeisterschaften I und II zu finden; aber auch die Bemühungen des DLV, das Meisterschaftsprogramm insgesamt zu straffen, führten ab diesem Jahr wieder dazu, dass es für die Seniorensportler eine gemeinsame Veranstaltung für die Ermittlung ihrer Besten gibt. Bereits bis 1983 gab es solche gemeinsamen dreitägigen Großveranstaltungen, bis aufgrund der immer weiter wachsenden Teilnehmerzahlen zwei Veranstaltungen organisiert wurden, um alle Disziplinen ordnungsgemäß durchführen zu können.
Von Freitag bis Sonntag (13.- 15. Juli) war nun das Erfurter Steigerwaldstadion erstmals wieder Gastgeber einer „großen“ Senioren-DM, die übrigens mit ihrer 25. Auflage (zuvor gab es bereits Senioren-Bestenkämpfe, denen aber bis dato der offizielle Status einer Meisterschaft noch nicht zuerkannt wurde) ein kleines Jubiläum feiern konnte.
Die Erfurter Veranstalter gemeinsam mit dem Thüringer Leichtathletik-Verband sind seit Jahren für die gute Organisation und Durchführung ihrer Meisterschaften bekannt. Bekam man bereits im Winter viel Lob bei der Austragung der Hallen-DM der Senioren, so wurden hier die Komplimente durch die Athleten ein weiteres Mal bekräftigt. Trotz problematischer Witterungsverhältnisse gab es für die Sportler hervorragende Wettkampfbedingungen. Ein dickes Lob ging auch immer wieder an Kampfrichter: kompetent, freundlich, engagiert, hilfsbereit, gerecht.
Im Mittel- und Langstreckenbereich sind es in den letzten Jahren unverändert einige wenige Läufer/innen, die erfolgreich die Thüringer Fahne bei Meisterschaften hochhalten. Durch den Wegfall der Altersgruppe M/W 30 durften die vorjährigen Medaillengewinner Remo Reichel (1. SV Gera) und Sebastian Harz (SV Hermsdorf) nicht antreten, andere gute Athleten sind gegenwärtig verletzt, so dass die Medaillenchancen überschaubar blieben.
Am erfolgreichsten schnitt diesmal der Schmöllner Jürgen Tuch vom einheimischen ASV Erfurt ab. Der M55er, bereits in der Halle über 3000 Meter und bei der 10000 Meter DM in Marburg mit Medaillen geehrt, versuchte sich Samstag erstmals auf der 1500 Meter Mittelstrecke. Eingangs der Zielgeraden eingeklemmt noch auf Rang 4 liegend, fand er im Schlussspurt 50 Meter vor dem Ziel doch noch die Lücke und konnte in 4:44,32 Minuten auf dem Bronzeplatz einlaufen. Tags darauf hatte er im 5000 Meter Rennen zwar keine Chance auf den Sieg, der in starken 16:38,93 an Ralf Harzbecker vom SC Hoyerswerda ging, doch mit Platz zwei in 17:32,34 Minuten war er mit seinem Meisterschaftsergebnis überaus zufrieden.
In der M60 war es wieder einmal Martin Wahl vom WSV Oberhof 05, der bereits am Freitag für eine weitere Meisterschaftsmedaille sorgte. Dem Altmeister, vor 14 Tagen noch bei der Senioren-EM im Berglauf Vierter und erfolgreich im Team, fehlten diesmal in der entscheidenden Schlussphase ein paar Körner zum Zusetzen, so dass er sich nach 18:03,14 Minuten in dem das Rennen bestimmenden Spitzentrio mit der Bronzemedaille zufrieden geben musste.
Einen guten vierten Platz gab es durch Hartmut Erdmann (1. SC 1911 Heiligenstadt) über 1500 Meter, der in der M70 mit 5:43,88 Minuten Edelmetall nur um gut 2 Sekunden verpasste. Im 5000 Meter Lauf der M50 bemühte sich Stephan Bayer (Rennsteiglaufverein) lange, nicht den Anschluss zur Spitzengruppe zu verlieren, um seine Medaillenchance zu wahren. Jedoch war das Tempo an diesem Tag für ihn einfach zu hoch, so dass er noch vor Halbzeit des Rennens abreißen lassen musste und im Ziel nach 17:08,43 Minuten auf Rang sechs einkam.