Von Gotha nach Leipzig sind es rund 160 Kilometer. Beim Thüringenultra bewältigten 75 Läufer die Strecke von 100 Meilen (160 km), die allerdings mit über 3000 Höhenmetern in einer großen Schleife durch den Thüringer Wald ging. Zum Jubiläum des 5. Thüringenultra gab es erstmalig und vorerst wohl auch einmalig neben dem 100-km-Lauf und den Staffeln über 2×50 km und 4×25 km diese überlange Strecke.
Hatte der Thüringenultra im vergangenen Jahr am heißesten Tag des Sommers stattgefunden und war auch in den Jahren davor nicht von Hitze verschont geblieben, so meinte es das Wetter dieses Mal gut mit den Läufern. Temperaturen von unter 15° und nur gelegentliche Schauer boten nahezu ideales Laufwetter. Die liebevollen privaten Wasserstellen in den durchlaufenen Orten fanden dadurch zwar weniger Beachtung als in den Vorjahren. Trotzdem wurden sie von den Läufern als Zeichen der Beteiligung der Anwohner geschätzt. Doch auch die offiziellen 20 Verpflegungsständen auf der gesamten Strecke boten alles, was das Läuferherz begehrt. Im Gästebuch auf der Homepage der Veranstaltung finden sich viel Lob der Teilnehmer für die schöne Strecke und die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltung.
Sieger des Laufes über 100 Meilen wurde Christoph Lux von Victoria Augsburg in bemerkenswerten 16:36:15 h, was immerhin einem Tempo von 6:11 min/km entspricht. Zweiter wurde Peter Flock aus Gebesee, der für den Rennsteiglaufverein startete in 1 6:56:14 h. Fünf Frauen kamen in das Ziel der langen Strecke. Die Schnellste war Nicole Kresse vom MTP Hersburg in 21:36:31 h, Zweitschnellste Claudia Schelhorn aus Berlin in 24:49:11 h. Es bestand auch die Möglichkeit nach 100 km den Lauf zu beenden. 21 der 100-Meilen-Läufer nutzen diese Ausstiegsmöglichkeit und 75 Läufer liefen die ganze Strecke.
Den offiziellen 100-km-Lauf absolvierten 168 Läufer, darunter 33 Frauen. Sieger wurde wie im Jahr 2009 Matthew Lynas vom LTV Erfurt in 8:21:21 h, der damit allerdings seinen Streckenrekord verpasste. Zweiter mit 11 Minuten Rückstand wurde der Sieger der Jahre 2008 und 2010 Frank Hardenack aus Olpe. Bei den Frauen gewann die Vorjahressiegerin Elke Musial aus Leipzig in 9:26:20 h. Sie verbesserte damit den Streckenrekord der Frauen um über 40 Minuten. Mit deutlichem Rückstand und dennoch in einer guten Zeit von 10:13:27 h wurde Heike Bergmann vom TSV Zeulenroda Zweite.
Angesichts des großen Andrangs beim Rennsteigstaffellauf ist es etwas erstaunlich, dass die Staffelwettbewerbe beim Thüringenultra relativ geringe Resonanz finden. 15 Staffeln traten über die Strecke von 2×50 km an. Sieger bei den Männern waren die „Sportfreunde Thüringer Wald“ in 7:53:11 h. Die Wertung der Mixstaffeln gewann der USV Erfurt in 8:26:32 h. Die einzige Frauenstaffel kam vom SV Mihla und war nach 09:54:18 h im Ziel.
Über 4×25 km waren 23 Staffeln unterwegs. Bei den Frauen lag auch hier eine Staffel vom SV Mihla vorn und gewann in 09:24:49 h. „Rennsteigoldies“ ist der Name der siegreichen Mixstaffel, die nach 08:40:46 h das Ziel erreichte. Bei den Männern gewann eine Staffel der USV Erfurt in 07:43:36 h.
Ein Blick in den Laufkalender erklärt, die vom Autor des schönen Artikels gestellte Frage, nach der verhaltenen Resonanz bei den Staffeln. Mit dem Scharzatallauf (Thüringencup), dem Schneekopflauf (Klassikercup) und der Saalehorizontale Staffel (Staffelcup) Worbiser Sparkassenlauf/Juristenlauf (Eichsfeldcup)war leider ein Überangebot für uns Läufer entstanden. Schade – man hätte sich zerteilen wollen. Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr !!! Wir wünschen uns das sicher alle