Am Sonntag fand im Erlebnisbergwerk Merkers erneut der Auftakt zum diesjährigen Thüringencup statt. Dabei galt es für die 207 Teilnehmer der kurzen Strecke, eine ca. 3,25 km lange Strecke drei Mal zu absolvieren. Die 143 Marathonis mussten diese Runde sogar 13 Mal bewältigen.
Nach der Einfahrt in den Schacht in ca. 500 Meter Tiefe wurden die Läufer mit den Transport-LKWs in rasanten Fahrten zur zentralen großen Halle gebracht, wo sonst viele Events und Konzerte stattfinden. Hier waren auch Start und Ziel. Pünktlich um 10 Uhr wurde das Läuferfeld der 10-km-Läufer auf die anspruchsvolle Strecke geschickt. Die Runde in Merkers ist sehr wellig und kurvig, jedoch vom Untergrund her gut zu laufen. Zu Beginn bildete sich eine größere Gruppe, welche die ersten Anstiege mit hohem Tempo zurücklegte. Nach der ersten Runde blieben davon nur Benjamin Lindner vom Cheetah Running Club und André Fischer (LSV Lok Arnstadt) übrig. Im weiteren Rennverlauf konnte sich Fischer leicht absetzen und in 32:53 vor Lindner (33:27) gewinnen. Rang drei erlief sich der A-Jugendliche Tobias Kisling vom FTSV Heckershausen in 34:20.
Bei den Damen konnte sich die Orientierungsläuferin Susen Lösch vom USV Jena in 44:56 durchsetzen. Ihr folgten Kerstin Cools (Laufteam Groß Wokern, 46:18) und Sonja Block (47:07) auf Rang zwei und drei.
Beim Marathon war der Vorjahressieger Marco Diehl (2:43:30) dieses Jahr nicht am Start, und so boten sich Chancen für die diesjährigen Teilnehmer. Hier war das Feld recht ausgeglichen besetzt und es entwickelte sich ein spannendes Rennen zwischen dem Lokalmatador Marcus Baldauf aus Brotterode und Matthias Schmitt von der LG Würzburg. Hier konnte sich zunächst Baldauf einige Sekunden lösen, bevor Schmitt in Runde 6 die Führung übernahm und sich einen kleinen Vorsprung von rund einer Minute an die Spitze setzen konnte. Das Tempo konnte er aber nicht halten und so übernahm Baldauf in Runde 11 wieder die Führung und konnte in 2:55:38 vor Schmitt (2:58:24) gewinnen. Auch Hartmut Seele konnte als Drittplatzierter mit 2:59:52 noch knapp unter der Drei-Stunden-Marke bleiben.
Bei den Frauen waren die Platzierungen deutlich klarer. Hier siegte die Vorjahressiegerin Annette Geiken von der LG RWE Power erneut ungefährdet in 3:25:50 vor Alexandra Martin (TSV Wiesentheid, 3:46:46) und Carmen Hamm (jogmap, 3:59:02).
Insgesamt bietet der Kristallmarathon in Merkers eine interessante Abwechslung vom „Läuferalltag“ mit einer anspruchsvollen Strecke in besonderer Atmosphäre – was bei dem Salzgehalt durchaus wörtlich zu verstehen ist – und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Dieses Jahr nahmen 364 Läufer an der Veranstaltung teil, eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (243 Teilnehmer). Durch zwei Verpflegungsstellen mit vielfältigem Angebot auf der Laufrunde ist auch eine gute Versorgung der Teilnehmer gewährleistet. Inwieweit dieser Wettkampf nun in ein leistungsorientiertes Umfeld wie den Thüringencup passt, sei jedoch mal dahingestellt, da die relativ hohen Startgebühren (32 Euro bei Voranmeldung für die 10 km) und das ungewohnte Umfeld wohl doch viele Athleten abschrecken.
Hallo,
mein Name ist Siegfried Koch, Geschäftsführer vom TV Barchfeld
und Org-Leiter vom Lauf im Erlebnisbergwerk Merkers.
Ich möchte kurz zum Laufbericht von Andre Fischer folgendes
erläutern:
Kritisiert wurde das Startgeld beim 10km Lauf.
Unseren Lauf gab es von 2006 bis 2008 nicht, da wir als Veranstalter
alle Unkosten der Grube bezahlen sollten. Das sich daraus ergebende
Startgeld hätte keiner mehr bezahlen wollen.
Jetzt gibt es einen Kompromis, der wiefolgt aussieht :
Wir zahlen 15€ pro Teilnehmer plus 18€ für jeden Helfer unseres Vereins
und des Zeitmeßteams,
der in die Grube einfährt, an den Veranstaltungsort von K+S.
Weiterhin kann man für das Startgeld einenTeil des Erlebnisbergwerkes mit
der einmaligen Kristallgrotte besuchen.
Unter diesen Gesichtspunkten ist das Startgeld bei allem Gebotenen wohl
angemessen.
Ob es bei uns noch mal einen 10km Lauf für den DLV bzw. TLV geben wird,
wird woanders entschieden. Bei uns wird es weiterhin alle Altersklassen wie bisher
geben ( auch 30 und 35 ). Man muß auch nicht als Verein Mitglied im
Leichtathletikverband sein, um einen Lauf zu veranstalten.
Siegfied Koch
Mit der Nennung der Startgebühr wollte ich die Leser lediglich über dir Höhe der Startgebühr informieren, keineswegs kritisieren. Dass ein Lauf in diesem Umfeld teurer ausfällt als ein „normaler“ Landschaftslauf, ist natürlich klar. Ich wollte nur die Frage aufwerfen, inwiefern dieser Lauf somit insgesamt in den Rahmen des ThüringenCups passt, da auch viele Sportler aus den genannten Gründen diesen Lauf auslassen.