Zur 900-Jahrfeier des Suhler Ortsteils Albrechts organisierte die SV Jugendkraft Albrechts eine scheinbar neue Laufveranstaltung, die jedoch an eine lange Tradition erinnerte. Bereits im Jahr 1961, zum 850-jährigen Bestehen des Ortes, fand der erste 25-km-Lauf „Rund um Albrechts“ statt. Historischer Hintergrund der Durchführung war damals nicht nur das Ortsjubiläum der 1000-Seelengemeinde.
Der Albrechtser Lauf galt damals auch als Ersatz für den Brockenlauf, der nach 1960 wegen seinem Streckenwendepunkt auf dem Brocken, der sich im unmittelbaren Grenzgebiet zwischen Ost- und Westdeutschland befand, nicht mehr durchgeführt werden durfte. Den Lauf, der mehrfach in der Streckenführung und -länge geändert wurde, gab es 30 Jahre, ehe sich die Veranstalter Anfang der 90-er Jahre durch die Wende nicht mehr in der Lage sahen den Lauf abzusichern und so diese Lauftradition endete.
Nun kam es am vergangenen Wochenende für die Teilnehmer der 10 Meilen „Rund um Albrechts“ zu einer Neuauflage mit einem Lauferlebnis der besonderen Art. Auf einem 16-km-Kurs mit insgesamt 700 Höhenmetern waren drei Hindernisse eingebaut, die den Läufern ordentlich zusetzten. Die „Rotwand“ – 80 Höhenmeter auf 250 Meter Länge – wartete nach 3 Kilometern, der Hindernisparcours auf dem Hundesportplatz bei Kilometer 13 und kurz danach die Durchquerung des „Albrechtser Wassers“ am tiefsten Punkt der Strecke nach 14 Kilometern.
Alle Hindernisse konnten über einen Chickenway in Form einer Streckenverlängerung umgangen werden. Natürlich bestand der Ehrgeiz der meisten Teilnehmer darin, die Hindernisse zu überwinden, wer aber keine ordentliche Fitness mitbrachte, dem konnte die Strecke schon zur Qual werden. Die “Rotwand“, selbst von den Besten nicht im Laufschritt bezwingbar, sorgte noch lange für richtig schwere Beine bei weiter steigender Strecke. Das Hürdenüberqueren und andere Hindernisse auf dem Hundesportplatz brachte viele an den Rand ihrer Kräfte, und das Steingeröll beim Queren des „Albrechtser Wassers“ forderte noch einmal vollste Konzentration, bevor es in nassen Schuhen dem Ziel entgegen ging.51 Männer und 6 Frauen stellten sich der Herausforderung. Wie bei der Laufpremiere vor 50 Jahren verliefen sich auch diesmal die Führenden (durch parkende Autos wurde ein wichtiges Hinweisschild umgestoßen). So war der Weg frei für Matthias Franke von der LG Süd des Rennsteiglaufvereins, der bei sonnigen 24 Grad mit den Bedingungen bestens zu recht kam und als Erster nach 1:18:23 Stunden das Ziel erreichte. Bei der Frauen war Petra Krüger aus Suhl nach 1:33:16 Stunden die Schnellste.
Wem die Strecke allein zu schwer erschien, konnte sich auch zu einer Vierer-Staffel zusammenschließen. So gab es 8 Staffeln (4x Männer, 2x Frauen, 2x Mix), von denen die Mix-Staffel „Die Baumbachs“ (Anja, Christiane, Partick und Tony Baumbach) nach 1:22:03 Stunden als Erste finishte.Das Organisationsteam um Christian Freimuth gab sich in der Vorbereitung viel Mühe. Die Veranstalter hatten den Mut, etwas Neues zu wagen, womit man sich aus der Masse der Läufe hervorheben kann. Wie bei jeder Laufveranstaltung, die (nach langer Zeit) das erste Mal durchgeführt wird, konnte nicht alles auf Anhieb klappen. Einiges an Verbesserungspotenzial hat man schon selbst erkannt, nun wird die Meinung der Läufer erfragt.
Der Verein hofft auf reichlich Teilnehmer-Feedback. Dann soll entschieden werden, ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage des Laufs gibt. Also falls ihr nächstes Jahr im Laufkalender diese Veranstaltung wieder entdeckt und eine echte Herausforderung sucht, kommt nach Albrechts, hier findet ihr sie!
Die Veröffentlichung der Fotos erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Festkomitees.