Im ungarischen Nyiregyháza fanden die diesjährigen Senioren-Europameisterschaften in den Stadionwettbewerben sowie im Marathonlauf und Straßengehen statt. Im Laufbereich nahmen aus Thüringen die Mittelstrecklerin Heidrun Müller (W50, Saalfelder LV) und der Suhler Langstreckler Steffen Meyer (M40, Rennsteiglaufverein/LG Süd) teil.
Die Athleten hatten bei dieser Meisterschaft nicht nur mit ihren Gegnern, sondern auch mit der sommerlichen Hitze ständig zu kämpfen. Nur selten gab es Temperaturen unter 30 Grad, was sich besonders bei den längeren Laufwettbewerben in den Leistungen bemerkbar machte.
Heidrun Müller konnte an ihrem 1. Wettkampftag im Langsprint über 400 m im Vorlauf mit 68,29 s ihre erst bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften aufgestellte Thüringer Bestleistung noch einmal um über eine Sekunde verbessern und sich damit für das Finale qualifizieren. Ungünstig für sie jedoch der Zeitplan, da das 1500-m-Finale bereits am Nachmittag des gleichen Tages stattfand. Dort blieb sie mit 5:35,05 min einige Sekunden über ihrer DM-Bestzeit und erkämpfte damit Rang 6.
Im 400-m-Finale am Folgetag fehlte dann etwas die Frische, so dass sie mit 70,45 s ihre Vorlaufleistung nicht wiederholen konnte und Platz 7 belegte. Einige Tage später lief sie im 800-m-Finale ein beherztes Rennen und in 2:35,16 min als 4. nur knapp an Edelmetall vorbei. Mit der Medaille sollte es aber am Schlusstag doch noch klappen. Mit der deutschen Langsprintstaffel über 4x400m konnte sie sich über Silber freuen.
Steffen Meyer hatte sich in Vorbereitung auf die EM ganz auf die Gehwettbewerbe konzentriert. Nach einem halben Jahr Gehtraining konnte er bei seinem ersten internationalen Start im 5000-m-Bahngehen bei wechselnder Führung als einziger dem späteren Sieger Jose Serna aus Spanien auf den Fersen bleiben und erkämpfte mit persönlicher Bestleistung von 24:19,25 min Silber. Durch eine schnelle Schlussrunde entschied Serna den Wettbewerb in 24:09,98 min für sich.
Zwei Tage später hatte Meyer bei Abwesenheit des Spaniers trotz einer schmerzhaften Muskelverletzung am Oberschenkel keine Mühe das 20-km-Straßengehen seiner Altersklasse zu gewinnen. Mit einer Siegerzeit von 1:50:51 h waren es im Ziel über 5 Minuten Vorsprung auf seine Verfolger. In der Mannschaftswertung erreichte das deutsche Team M35/40 hinter Spanien den zweiten Platz.
Eine 4. Medaille gab es für Meyer am Schlusstag in der Teamwertung des Marathonlaufs. Die extreme Wärme der 1½ Wettkampfwochen hielt auch zum Marathonstart an. So wurden zur Startzeit um 8:00 Uhr bereits 27 Grad gemessen, obwohl der Himmel mit Wolken verhangen war. Kurz nach dem Start brach die Sonne durch und gegen 11:00 Uhr waren es über 37 Grad. Kaum ein Läufer auf der 7-km-Pendelstrecke kam in die Nähe seiner Bestleistung. Und einige Läufer wurden aus Sicherheitsgründen von den „Safety Officers“ bereits vorzeitig aus dem Rennen genommen, um Schlimmeres zu verhindern. Meyer kam nach 3:00:30 h als 6. seiner Alterskasse ins Ziel, seine Mannschaft wurde damit hinter Ungarn Zweite.