Heute morgen bin ich von meiner Reise aus dem finnischen Lahti zurückgekehrt, wo vom 28. Juli bis 8. August die 18. Senioren-WM der Altersklassen 35 bis 100+ stattfanden (ja, es gab tatsächlich einen über 100-jährigen Teilnehmer aus Österreich).
Die Finnen haben alles getan, um den über 5000 Athleten aus mehr als 80 Ländern und den vielen Begleitern wunderschöne Tage in einem wunderschönen Land zu bieten. Die tolle Organisation, die sympathische finnische Bevölkerung und die einzigartige Atmosphäre vor, bei und nach den Wettkämpfen macht Lahti für die Teilnehmer unvergessen.
Aber man muss auch erwähnen, dass die Teilnahme an diesem Wettbewerb kein billiges Vergnügen war. Der Einkauf im Supermarkt oder das Restaurant um die Ecke können den Geldbeutel in Finnland schnell leeren. Und auch zeitiges Buchen der Unterkunft konnte hohe Übernachtungskosten nicht verhindern.
Neben mir auf den Langstrecken nahm noch der Mittelstreckler Thomas Biedermann aus Nordhausen als thüringer Teilnehmer im Laufbereich an dieser Meisterschaft teil. Thomas lief im Finale der M40 über 800 Meter ein beherztes Rennen und konnte sich nach einer Zeit von 1:59,03 Minuten über einen tollen 3. Platz freuen.
Im Langsprint über 400 Meter scheiterte er im Halbfinale mit guten 52,25 Sekunden. Am Abschlusstag lief er in beiden deutschen Staffeln über 4×100 und 4×400 Meter. Leider war ihm hier das Glück nicht hold und es reichte beide Male „nur“ zum undankbaren 4. Platz.
Ich hatte mir für diese Weltmeisterschaften auch ein großes Pensum vorgenommen. Am Eröffnungstag stand der 8-Kilometer-Crosslauf auf dem Programm. Etwas übermotiviert ging ich das Rennen zu schnell an und und musste im Ziel nach 26:31 Minuten mit einem Rückstand von 2:24 auf den Sieger der M40 mit Platz 12 zufrieden sein. Mehr als ein Trost war jedoch der 3. Platz in der Mannschaftswertung, der die Stimmung wieder heben konnte.
Zwei Tage später lief ich ein solides Rennen über 5000 Meter, bei dem ich in 15:47,50 min mit einem 5. Platz wohl das Maximale herausholte. Erwähnenswert vielleicht die Siegerzeit von 14:46,22 des Italieners Valerio Brignone, der zuvor auch den Cross gewann.
In der zweiten Wettkampfwoche konnte ich mich im 1500-Meter-Halbfinale als 8. in neuer Thüringer AK-Rekordzeit von 4:18,66 für das Finale qualifizieren, verzichtete jedoch wegen des 3000-Meter-Hindernislaufs am Abschlusstag zwei Tage zuvor auf eine Finalteilnahme über 1500 Meter.
Über 3000 Meter Hindernis hatte ich mir kleine Außenseiterchancen auf eine Medaille ausgerechnet. Die ersten Runden konnte ich mich auch in Tuchfühlung zu den Medaillenplätzen bewegen, musste dann aber in der zweiten Rennhälfte die Gegner ziehen lassen. Mit 10:00,77 verfehlte ich meine persönliche Bestzeit nur knapp und erreichte den 6. Platz. Damit war ich nicht ganz zufrieden, zeigten sich im Lauf doch auch einige technische Defizite bei der Hindernisüberquerung, die eine bessere Zeit und Platzierung verhinderten.
Hallo Steffen !!
Toller Bericht wie immer. Hochachtung vor deiner Leistung, mit der
du sicherlich, wie ich dich kenne nicht ganz zufrieden sein wirst.
Gruss Frank
Gratulation zu Einzel- und Mannschaftsbronce an Thomas und Steffen bei diesem hochrangigen Wettkampf.
Sehr beachtlich ist bei Steffen die Gesamtleistung in den unterschiedlichen Disziplinen mit recht ordentlichen Plazierungen/Ergebnissen für Deutschland!
Gruß aus Z-M/Thür
Martin
Hey der Steffen kann ja nicht nur super laufen, sondern auch gut Berichte verfassen.
Da suche ich mal etwas über die Crosslauf-WM und wer berichtet … der Steffen. :-)
Vielen Dank hier nochmal für sein tolles Einzel-Ergebnis bei der Berglauf-Weltmeisterschaft 2010 in Polen und natürlich auch an Siegfried Krischer (Bayer Leverkusen).
Somit hatte es doch noch für unsere deutsche Bronze-Medaille gereicht … Danke Danke Danke