Landschafts-Staffelläufe werden immer beliebter: Im Vorjahr feierte die Schillerstaffel in Rudolstadt Premiere, vor wenigen Wochen fand in Jena die Erstauflage der SaaleHorizontale-Staffel statt. Die Begeisterung für solche Teamwettbewerbe kommt nun auch in anderen Bundesländern auf. Am vergangenen Wochenende wurde in Sachsen zum ersten Mal die Fichtelbergstaffel ausgetragen. Für laufszene-thueringen.de berichtet Jürgen Voigt, Betreuer der Thüringer Staffel „X-Runners“ von der Premiere.
Inspiriert von den Thüringer Staffelläufen wie dem Rennsteig-Staffellauf hat der Verein Lauf-KulTour unter Federführung von Dirk Lange die Fichtelbergstaffel ins Leben gerufen. Die Erstauflage selbsternannten „höchsten sportlichen Herausforderung Sachsens“ fand am vergangenen Samstag statt.
Pünktlich 6:00 Uhr fiel in Chemnitz der Startschuss für die 126-Kilometer-Strecke über 8 Etappen und knapp 3000 Höhenmeter. Wenige Minuten später entlud sich ein heftiges Gewitter. Der starke Regen begleitete die Läufer und Teams auf den beiden ersten Etappen und zeigte auch noch eine andere Wirkung: die mit Sprühkreide aufgebrachten Streckenmarkierungen lösten sich zum Teil auf. Jetzt waren die Teams im Vorteil, die Streckenkenntnis hatten oder über Radbegleitung mit GPS verfügten. Der Veranstalter hatte im Vorfeld eine hervorragende Dokumentation samt GPS-Daten zur Verfügung gestellt.
Eine interessante Neuerung bei der Staffellauf-Premiere war die Möglichkeit, auf dem schweren letzten Drittel der dritten Etappe einen zusätzlichen Läufer als „Joker“ einzusetzen. Einige Teams nahmen die vier Strafminuten dafür in Kauf. Auf diesem vierten Teilabschnitt musste der Fichtelberg mit annährend 700 Höhenmetern im Profil bewältigt werden. Entschädigt wurden alle Teammitglieder an diesem Wechsel mit einem tollen Fernblick bei inzwischen Sonnenschein. Über vier weitere Etappen ging es dann zurück zum Chemnitzer Sportforum durch weiterhin schöne Landschaft mit anspruchsvollem Höhenprofil.
In sportlicher Sicht dominierte das Team „Sport KulTour“. Die Staffel setzte sich aus Läufern der Region zusammen, unter anderem vom Laufclub Chemnitz. Nach 8:55 Stunden erreichte sie als Sieger das Ziel. Mit einer noch schnelleren Marschroute waren wir Thüringer X-Runners aus Jena und Umgebung angereist. Diesmal erwischte es uns aber auf den beiden Startetappen, wo wir uns 45 Minuten durch „Verlaufen“ einhandelten.
Unser Team ließ sich nicht beirren und kämpfte sich von Rang 8 wieder vor auf den 2. Platz nach vorne. Im Ziel nach 9:36 hatte sich der Rückstand sogar leicht verringert. Wenn wir auch im ersten Moment etwas traurig waren, so mussten wir am Ende doch einsehen, dass es bei Staffelläufen neben der Tagesform der Läufer auch auf viele weitere Faktoren ankommt.
Zum Schluss kann ich sagen: herzlichen Dank an unsere Läufer: Jörg Neubauer, Thomas Häusler, Frank Hausmann, Arne Lorenz, Daniel Häusler, Henry Schneider, Sebastian Seyfarth und Lars Rößler sowie die Radbegleiter Bernd Ballhausen und Martin Leistner für ihren tollen Einsatz. Alle, die Laufstaffeln zu schätzen gelernt haben, sollten sich die 2. Auflage der Fichtelbergstaffel im Juli nächsten Jahres schon jetzt vormerken. Wir sind sicher wieder dabei.