Es gibt wohl nur wenige Läufe in Thüringen, die das Teilnehmerlimit in der Voranmeldung erreichen. Der Sonnenuntergangs – Sonnenaufgangs – Lauf in Apfelstädt gehört dazu. Vielleicht lag es auch ein bisschen daran, dass das Teilnehmerlimit für den Lauf von 22 Uhr bis 8 Uhr wegen der manuellen Rundenzählung bei 25 Startern lag. Der Veranstalter war jedoch großzügig und erlaubte auch der ohne Voranmeldung angereisten späteren Siegerin Daniela Rudel den Start.
Organisator Dr. Jörn Trautmann, ein passionierter Ultraläufer, hatte mit Hilfe des örtlichen Schützenvereins diesen besonderen Lauf auf die Beine gestellt. Für alle Läufer war es ein beeindruckendes Erlebnis, am Fluss Apfelstädt entlang, auf einer Runde von 1,77 km durch die Nacht zu laufen.Hinter der Bahnlinie von Erfurt nach Eisenach hielt sich bis nach Mitternacht noch ein Lichtstreif der untergegangenen Sonne und noch lange hörten die Läufer das Schreien der Nachtvögel über dem Murmeln des Flusses. Nach 1 Uhr wurde es dann für die meisten Läufer hart, als die Müdigkeit einsetzte und die Strecke nur noch im Lichtkegel der Kopflampen zu erkennen war. Doch schon vor 4 Uhr kam die Helligkeit wieder und gab neue Kraft.
Nicht alle Läufer liefen die ganze Nacht hindurch. Einige hörten planmäßig nach einigen Stunden auf. Andere schliefen zwischendurch etwas in ihren Autos oder Zelten, bevor sie am Morgen wieder auf die Strecke gingen.
Sieger bei den Männern wurde mit 93,81 km Norbert Ebbert aus Bad Wildungen. Bei den Frauen gewann Daniela Rudel von der LSG 80 Schmückeläufer mit guten 86,73 km. Auch Zweierstaffeln waren bei diesem Lauf zugelassen. Marco Trautmann und Anke Schmidt kratzten als Sieger mit 99,12 km an der Hundertermarke. Medaillen in Form eines vergoldeten Apfels gab es für alle Starter. Beim gemeinsamen Frühstück mit Siegerehrung war vielfach der Wunsch zu hören, dass diese wohl organisierte Veranstaltung eine Fortsetzung findet.