In Thüringen gibt es mit dem Supermarathon auf dem Rennsteig und dem sofort zur Legende gewordenen Thüringen-Ultra zwei berühmte Ultramarathonläufe. Sechs-Stunden-Läufe findet man dagegen im Freistaat nicht. Vielleicht liegt es daran, dass einfach nicht so viele Läufer auf die Idee kommen, sechs Stunden auf einer üblicherweise kleinen Rundstrecke zu laufen. Um an einem Sechs-Stunden-Lauf teilzunehmen, muss man deshalb die Landesgrenze etwas hinter sich lassen.
Im hessischen Rotenburg an der Fulda organisierte das rührige Team um Harald Heyde am 4. April 2009 den inzwischen 10. Lauf über 6 Stunden. Zu diesem Jubiläum gab es erstmalig einen zusätzlichen Lauf über 100 Kilometer und 12 Stunden, der am Vorabend um 22 Uhr gestartet wurde. Die Starter konnten sich dabei noch während des Laufes für eine Variante entscheiden. Dieser Nachtlauf erwies sich auch als echte psychische Herausforderung für die Läufer.
Alle Läufe fanden auf einer Runde von 1145 m im Schlosspark von Rotenburg statt. Die Runde ist durchaus pittoresk und führt in einer Schleife durch den Park, dann am Fuldaufer entlang zum Schlosshof und schließlich die Hauptallee entlang wieder zum Start. Stefan Daum aus Raunheim, der den Zwölf-Stunden-Lauf mit beeindruckenden 131,895 km gewann, absolvierte die pittoreske Runde immerhin 115-mal. Beste Frau über diese Strecke war Iris Hadbawnik aus Frankfurt mit 101,984 km. Sieger im 100 km Lauf wurde Markus Fischer aus Köln in 9:51:31 h, Siegerin Petra Marton aus Hambrücken in 10:52:47 h. Den Sechs-Stunden-Lauf gewannen Thomas Herget aus Fulda mit 75,343 km und Doris Steinhauer aus Rotenburg mit 56,994 km. Doch vielen Startern beim kurzen Lauf ging es weniger um die Platzierung als um einen langen Vorbereitungslauf für den Supermarathon auf dem Rennsteig. Was auch immer die persönliche Zielstellung war, in Rotenburg gab es dafür eine bestens organisierte Veranstaltung.
Mehr Informationen unter www.waldhessenlauf.de