Der GutsMuths-Rennsteiglaufverein ist als Organisator des größten Crosslaufes Europas gut aufgestellt. Dies war das Resümee der Mitgliederversammlung des Vereins am vergangenen Wochenende in Bad Blankenburg. Zum einen hat der Verein erneut an Mitgliedern gewonnen – mit 1124 Mitgliedern ist er einer der stärksten Sportvereine Thüringens und konnte im zurück liegenden Jahr mit 78 Neumitgliedern den höchsten Zugang seit 10 Jahren verzeichnen. Zum anderen ist er Träger einer stabilen Organisation, die sich zwar der Tradition verpflichtet fühlt, die jedoch die Zukunft des Kultlaufes anhand von Trends und Tendenzen immer wieder neu ausrichtet.
Der Präsident des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins, Jürgen Lange, konnte angesichts der Starter- und Finisherzahlen beim diesjährigen Rennsteiglauf Positives konstatieren. Unter den zehn größten deutschen Laufveranstaltern hatten 2008 nur wenige ihre Teilnehmerzahlen stabil halten oder erweitern können. Mit 14.431 Startern bei 36. Auflage gehörte der Rennsteiglauf erfreulicherweise dazu. Im Ranking belegt der Rennsteiglauf hinter den großen Stadtmarathons in Deutschland als Landschaftslauf erneut den sechsten Rang.
Für die Rennsteiglauf-Organisatoren ist dies jedoch kein Ruhekissen. Für die Erhöhung der Starterzahlen haben sie die Formel 6-4-2-1 entwickelt. Im Klartext heißt dies: in den nächsten Jahren soll die Zahl der Starter 6000 beim Halbmarathon, 4000 beim Marathon, 2000 beim Supermarathon und 1000 beim Junior-Cross betragen. Natürlich wissen die Rennsteiglauf-Organisatoren, dass dies nicht im Selbstlauf geschieht. Im Rahmen der Mitgliederversammlung gab es dazu eine vielfältige Diskussion. Einige Vereinsmitglieder, zugleich aktive Läufer, hatten sich im Vorfeld speziell der Entwicklung des Marathons gewidmet und stellten im Rahmen der Aussprache ein entsprechendes Konzept vor. Zu den Inhalten gehört die Weiterentwicklung der Aktion „Aufs Ganze“ ebenso wie die verstärkte Werbung von Läufern in den alten Bundesländern, die weitere Popularisierung des Laufes in Europa und die Begeisterung von Frauen für die längeren Distanzen. Natürlich weiß man, dass dazu das „Gesamtpaket Rennsteiglauf“ weiter entwickelt werden muss. Im Klartext heißt dies, der Service rund um den Lauf muss stimmen. So berichtete Roland Jahn aus Stapelburg im Harz vom „Jahreshöhepunkt Rennsteiglauf“ zu dem jeweils ein komplettes Wochenende von Freitag bis Montag in der Rennsteig-Region gehört. Der Geschäftsführer der Rennsteiglauf GmbH und Gesamtleiter des Laufes, Jörg Brömel, unterstrich in diesem Zusammenhang nochmals die Notwendigkeit der weiteren Umgestaltung des Zielareals in Schmiedefeld. Hier forderte er noch mehr Unterstützung durch die Politik ein. „Schließlich ist der Rennsteiglauf ein wichtiges sportliches und touristisches Aushängeschild des Landes“, begründete er dies. Ebenso wünschte er sich eine noch bessere Medienpräsenz des Laufes im TV. Ziel sei es deshalb die Medienpartnerschaft zum MDR auszubauen.
Während der Mitgliederversammlung stand die Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheit der Läufer einmal mehr im Fokus. Hier konnten die Organisatoren jedoch von vielfältigen Aktivitäten berichten. Zu den herausragenden Ergebnissen zählt dabei die Kostenübernahme von Vorsorgeuntersuchungen für Neueinsteiger und Umsteiger in Kompetenzpraxen durch den Gesundheitspartner AOK Plus. Mit dieser Aktion sind der Rennsteiglauf und die AOK Plus in Deutschland eindeutig Vorreiter.
Das kommende Jahr steht ganz im Zeichen des 250 Geburtsjahres des Namenspatrons des Rennsteiglaufes Johann Friedrich Christoph GutsMuths. Der Rennsteiglaufverein widmet dem Jubiläum zahlreiche Aktivitäten. Der Präsident des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins; Jürgen Lange, verwies dabei auf die Notwendigkeit, ganz im Sinne des Philanthropen, die Gewinnung junger Leute für eine sportliche Betätigung in den Mittelpunkt der Aktionen zu rücken. Der Junior-Cross des Rennsteiglaufes bietet dazu Gelegenheit, zugleich wird er ein Gradmesser des Erfolges dieser Aktivitäten sein.