Die Vorjahressieger sowie die Sieger aus vorangegangenen Rennsteigläufen zählen auch in diesem Jahr am 25. Mai zu den Anwärtern auf das Podium. Doch Überraschungen sind möglich, da noch Nachmeldungen am Startort möglich sind. Eine weitere gute Nachricht gibt es zur Strecke: „Alles ist schneefrei“, sagte der Wettkampfleiter Stefan Neidhardt zur abschließenden Pressekonferenz in Erfurt. Das sei nicht selbstverständlich. Noch vor drei Wochen habe man beim Streckencheck auf dem Rennsteig in 15 Zentimeter hohen Schnee gestanden. Inzwischen habe man aber fast überall relativ festen Laufgrund. Die Wettervorhersage für Samstag mit 18 Grad Lufttemperatur, teils Sonne und etwas Regen ist sehr gut. „Optimale Bedingungen für die 51. Auflage“, freut sich Präsident Jürgen Lange auf spannende Wettbewerbe.
Vorjahressieger Freitag und Hübel beim TEAG-Halbmarathon wieder am Start
Beim TEAG-Halbmarathon über 21,2 Kilometer mit Start in der Arena in Oberhof zählen die Vorjahressieger Roman Freitag (Erfurter LAC) und Nadine Hübel (TV 1924 Dipperz) auch in diesem Jahr wieder zu den Top-Favoriten. Nach zwei Siegen hintereinander könnte Freitag den Hattrick schaffen. Der 22-jährige Bauingenieurstudent wird immer schneller. Bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter wurde er bei den Männern in neuer Bestzeit von 30:03 Minuten Zwölfter. Gelingt es ihm, seine Vorjahreszeit von 1:11 Stunden zu toppen, dürfte ihm der Sieg schwer streitig zu machen sein. Am ehesten könnte der südafrikanische Trailläufer Llewellyn Groeneveld in seine Nähe kommen. Wintersportler Philipp Horn aus dem A-Kader der Nationalmannschaft, Vorjahresvierter Tom-Emilio Wagner und Tim Koritz zählen zu den weiteren Favoriten für das Podium.
Klare Favoritin bei den Frauen ist erneut Nadine Hübel, die im vergangenen Jahr in 1:26 Stunden mit rund vier Minuten Vorsprung auf Antonia Horn gewann. Die Wintersportlerin, die vor zwei Jahren beim Schneekopflauf vor allen Männern siegte, ist ebenfalls wieder mit am Start. Dörte Nadler, die jetzt in Erfurt wohnt, ist für den Präsidenten ebenfalls eine Anwärterin auf das Podium.
Offener Ausgang beim Intersport-Marathon
Unübersichtlicher ist in diesem Jahr die Favoritenlage beim Intersport-Marathon. Der Vorjahreszweite Tom Thurley vom Potsdamer Laufclub wird wieder am Start erwartet. Eric Breitbarth, der im vergangenen Jahr vierter beim Halbmarathon war, hat diesmal auf der längeren Distanz gemeldet und auch der ehemalige Halbmarathon-Sieger Samsom Tesfazghi Hayalu vom SV Sömmerda will erstmals beim Marathon antreten. Felix Ledwig (Diehlower Hügelläufer) kommt mit einer Marathon-Bestzeit von 2:25 Stunden vom Berlin Marathon zum Rennsteig.
Bei den Frauen gehört seine Freundin, die Siegerin des Oberelbe-Marathons Cathleen Meier aus Frankfurt/Oder, zu den Favoritinnen auf den Sieg. Annika Oettinger, die schon mal den Hamburg-Marathon gewonnen hat, ist gerade in ihrem zweiten Lauffrühling.
Thüringer Top-Favoriten beim Lotto-Thüringen-Supermarathon
„Einmal den Rennsteig-Supermarathon gewinnen“ – das ist der große Traum des Erfurters Marcel Bräutigam vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein, der in diesem Jahr mit der Startnummer 1000 einen neuen Anlauf auf der Strecke wagt. Vorjahreszweiter Steffen Justus und der aus Thüringen stammende Vorjahresdritte Frank Merrbach, haben schon in früheren Jahren den Supermarathon gewonnen und bringen viel Erfahrung auf dem 73,9 Kilometer langen Kanten mit. Adrian Panse vom USV Erfurt belegte im vergangenen Jahr bei seiner Premiere Rang 7. Er hat in diesem Jahr den Kyffhäuser-Bergmarathon mit neuem Streckenrekord gewonnen und zählt deshalb für den Wettkampfchef Neidhardt ebenso wie der frischgebackene deutsche Meister im 6-Stunden-Lauf Marcel König (GMRLV) zum erweiterten Favoritenkreis.
Bei den Frauen strebt die dreimalige Rennsteiglaufsiegerin Kristin Hempel (USV Erfurt) das Triple beim Supermarathon an. Sie gewann 2015 (6:16:49 Stunden) und 2023 (6:17:39 Stunden) den Supermarathon. In diesem Jahr kommt die Athletin mit der Empfehlung eines zweiten Platzes vom Oberelbemarathon und einer Zeit von knapp drei Stunden zum Rennsteiglauf. „Ich möchte gern wieder aufs Podium laufen“, unterstreicht sie ihren Anspruch. Das möchten aber sicher auch Nicole Keßler vom Salomon Team, die in Dresden als Dritte hinter Hempel ins Ziel kam. Auch die Vorjahreszweite Antonia Müller aus Leipzig ist wieder am Start.
Prominente im Starterfeld der 17.000
Neben vielen erfolgreichen Thüringer Wintersportlern ist auch eine ehemalige Junioren-Weltmeisterin im Radsport auf dem Rennsteig dabei. Emma Götz läuft erstmals den Rennsteigmarathon mit und will sich damit auf ihren Start beim Jedermann-Olympia-Marathon in Paris vorbereiten. Die Vierte der Olympischen Spiele von Atlanta im Straßenradsport Vera Hohlfeld bestreitet erstmals den Halbmarathon. Aktuell sind 16.853 Anmeldungen registriert. Den Lotto Thüringen-Supermarathon von Eisenach nach Schmiedefeld wollen 1.875 Läuferinnen und Läufer in Angriff nehmen. Er gilt mit 73,9 Kilometern als die Königsstrecke. 2.666 Anmeldungen gibt es aktuell für den Intersport-Marathon von Neuhaus nach Schmiedefeld über 42,2 Kilometer. Das größte Teilnehmerfeld wird wieder auf dem Streckenabschnitt des Rennsteigs zwischen Oberhof und Schmiedefeld erwartet. 6757 wollen in der Rennsteigarena den TEAG-Halbmarathon über 21,2 Kilometer unter die Füße nehmen. Dazu kommen in diesem Jahr 4.572 Wanderer und Walker. Auch der Nachwuchs wird beim Bauerfeind Sports Rennsteig Junior Cross und beim Antenne Thüringen Mini-Marathon an den Laufsport herangeführt. Knapp 1.000 Anmeldungen liegen hier vor. Präsident Jürgen Lange zeigt sich sehr zufrieden über die Resonanz: „Nach dem Rekord im Jubiläumsjahr haben wir in diesem Jahr wieder die Anmeldezahlen von 2019 erreicht. Unser Marathon und der Supermarathon zählen jeweils für sich genommen in die Top 10 der anmeldestärksten Marathonläufe in Deutschland.“
Fotos: (Rennsteiglauf/ Theo Willing, Jens Panse)