Von der Begrifflichkeit Win-win-Situation, welche laut Duden eine Konstellation definiert, die für alle Beteiligten Vorteile bietet, wird inzwischen fast schon inflationär Gebrauch gemacht. Ein denkbar gutes Beispiel dafür ist jedoch eine Aktion der Oberhofer Trainingsgruppen im Langlauf und dem GutsMuths-Rennsteiglauf. Unter Schirmherrschaft von Skilanglauf-Weltmeister und Trainer Axel Teichmann wurde bereits letztes Jahr die Idee ins Leben gerufen, dass junge Sportler pro gelaufenen Kilometer beim Rennsteiglauf einen Euro für das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz spenden.
Die Trainingsgruppen des Sportgymnasiums fanden diese Idee gut und so kam es, dass sich auch in diesem Jahr wieder Nachwuchssportler, Kaderathleten und Trainer an der Aktion beteiligten – insgesamt knapp 50 an der Zahl. Sie erliefen am 21. Mai zusammen 775 Kilometer. Allen voran die Trainer Erik Schneider und Axel Teichmann, die sich erneut dem Supermarathon stellten und Sebastian Kleiner, der den Marathon unter die Füße nahm. Alle anderen tummelten sich je nach Altersklasse und Leistungsvermögen auf den JuniorCross-Strecken und dem Rennsteig-Halbmarathon.
Mitte Juli nutzten die Beteiligten nun die Gelegenheit, um das Geld in Verbindung mit einem Besuch im Kinderhospiz zu übergeben. Mit dem Mountainbike fuhren die Wintersportler, angeführt von Victoria Carl und Tim Tscharnke, nach Tambach-Dietharz und konnten sich bei einer Führung durch das Gebäude davon überzeugen, dass das Geld gut investiert ist und es Sinn macht, sich für andere, denen es nicht so gut geht wie einem selbst, zu engagieren. Das abschließende Kaffeetrinken mit selbst gebackenem Kuchen, den das Begleitfahrzeug mitgebracht hatte, wurde allen Beteiligten noch ein wenig versüßt.
Marcus Clauder (Geschäftsführer der Rennsteiglauf GmbH) und Sieghard Zitzmann (Marketingleiter der Rennsteiglauf GmbH) verkündeten, dass sie neben dem Verzicht auf das Startgeld für die Teilnehmer der Aktion auch noch den erlaufenen Betrag verdoppeln. Das heißt, Marion Werner und Marcus Köhler vom Kinderhospiz Mitteldeutschland konnten sich in Summe über 1.550 Euro zu Gunsten der betroffenen Kinder und Familien freuen. Somit gab es an diesem sonnigen Juli-Tag viele Gewinner. Ohne dass es um den, wie sonst bei Leistungssportlern üblich, Sieg ging. Über die Fortführung der Aktion 2017 verständigten sich die Trainer und Athleten des Thüringer Skiverbandes sowie die Verantwortlichen des Rennsteiglaufes beim Auseinandergehen – als sei es schon fast selbstverständlich.