„In Ilmenau, da ist der Himmel blau“, so stand es auf dem Banner am Sportplatz Heyda zu lesen. So traf es vor allem auf die16. Auflage des Osterlaufes „Rund um die Talsperre“ des WSV Ilmenau zu. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich 522 Läuferinnen und Läufer sowie Nordic Walker auf den Rundkurs. Während sich auf der kurzen Strecke die Favoriten durchsetzten, gab es auf der langen eine Überraschung.
„Gewonnen!?!“, Susanne Marbach vom Laufwerk Würzburg konnte es selbst nicht glauben, als Sprecher Lothar Möller sie im Ziel als Gesamtsiegerin über die 18,5-Kilometer-Distanz begrüßte. „Ich habe noch nie gewonnen, letzte Woche war ich mal Zweite. Das waren aber nur zehn Kilometer“, sprudelte es nach der herzlichen Umarmung durch die mitfiebernde Familie aus ihr heraus.
Im vorigen Jahr hatte es bei ihrem Heyda-Debüt auf der kurzen Strecke nur Platz 22 gegeben.
Die doppelt so lange Distanz absolvierte Marbach nun in 1:30:11 Stunden, ließ die gemeinsam ins Ziel stürmenden Janine Rechel (Schwäbisch Hall, 1:31:06 h) und Gabi Bastian (DJK SC Verra, 1:31:07 h) hinter sich. Dabei hatte Bastian lange geführt, musste dann aber einräumen: „Ich bin ja doch einiges älter als sie, da können mich die anderen zwei schon überholen.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass ich vorn liege“, gestand Susanne Marbach. „Irgendwann hat mir jemand zugerufen, dass ich Dritte sei. Da habe ich mir gesagt, wenn das stimmt, die zwei vor dir, die kriegst du noch.“Über 9,3 Kilometer wiederholte die Ichtershäuserin Katja Voigtmann, die seit dieser Saison für den VfB Torpedo startet, ihren Erfolg aus dem Vorjahr, konnte dabei ihre Zeit von 40:59 auf 40:10 Minuten steigern und die Erfurterin Susanne Salzmann um eine Dreiviertelminute distanzieren.
Bei den Männern wurde der Eisenacher Roman Freitag, 2018 Sieger auf der langen Strecke, diesmal auf der kurzen am Start, ebenfalls seiner Favoritenrolle gerecht. „Im letzten Jahr war ich ja noch Hobbyläufer, mittlerweile trainiere ich in Erfurt bei den Läufern. Mein Trainingsplan sieht momentan vor allem Tempotraining vor“, erklärte er den Wechsel zur kürzeren Strecke, die Freitag in 32:19 Minuten absolvierte. Eine Zeit mit der sich der Nachwuchsläufer, der sich nun vor allem auf die Bahnsaison und Strecken zwischen 1500 und 3000 Meter konzentrieren will, mit dem Ziel Deutsche Jugendmeisterschaften, zufrieden zeigte. „Es hat heute alles gut gepasst“, sagte er. „Bei Kilometer vier etwa konnte ich mich absetzen.“Dass er sich auch ohne Karte und Kompass gut zurechtfindet, zeigte Sieger Sören Lösch auf der langen Strecke. Der mittlerweile berufsbedingt nach Chemnitz ausgewanderte Jenaer ist vor allem im Orientierungslauf zu Hause und wurde nach zwei Meistertiteln infolge erst vor wenigen Tagen Dritter der Deutschen Meisterschaft über die Ultra-Distanz von 28,3 Kilometer. Da nahmen sich die 18,5 Heydaer Kilometer fast kurz dagegen aus. Lösch absolvierte sie in 1:10:12 Stunden allerdings auch deutlich vom Streckenrekord des Großbreitenbacher Marcel Bräutigam (1:00:28 h) aus dem Jahr 2008 entfernt. „Mein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr aber natürlich weiterhin auf dem Orientierungslauf mit weiteren Deutschen Meisterschaften als Ziel.“
„Wir können heute mit der Beteiligung sehr zufrieden sein“, konstatierte Laufchef Werner Gratias, nachdem die angestrebten 500 Starter locker erreicht worden. „Ein herzliches Dankeschön allen Helfern“, sagt WSV-Vereinschef Sebastian Poppner, Feuerwehr und Bergwacht eingeschlossen. „Hier läuft der Ziegenbock mit seiner Frau“, war auf seinem Hemd zu lesen. Der wurde zwar nicht gesichtet, der Osterhase aber sehr wohl.