Der Ingolstädter Hagen Brosius hat bei seinem ersten Start zum Rennsteig-Herbstlauf am Sonntag (7. Oktober) die Langstrecke gewonnen. Bei guten äußeren Bedingungen setzte sich der Hindernis-Extremlauf-Spezialist gegen die Thüringer Laufspitze durch und verwies in 1:08:33 Stunden Marcel Krieghoff und Adrian Panse auf die Plätze. Bei den Frauen dominierten Südthüringerinnen: Monika Kahl gewann vor Josefine Rutkowski, die wie im Vorjahre Rang zwei belegte, und Julia Stephan.

Schneewalzer und Rennsteiglied mit „Hans im Glück“ am Start in Neuhaus.
Am Start in Neuhaus hatte noch kurzzeitig die Sonne durch die Wolken gelugt und so manchen Teilnehmer zum kurzen Laufdress verführt. Doch im Verlauf des Rennens zog es zu und auf dem Sportplatz in Masserberg empfing die Teilnehmer kühles Herbstwetter mit Nebelschwaden. Schnell hieß es warme Sachen überzuziehen, um sich nicht zu erkälten und fit für die weiteren Herbstläufe zu bleiben. Der Schnee, den der „Hans im Glück“ beim Start in Neuhaus im gleichnamigen Walzer besang, schien plötzlich nicht mehr so weit entfernt…

Der Sieger Hagen Brosius auf dem Weg ins Ziel.
Unbeeindruckt davon lieferten sich die Akteure auf der Strecke ein heißes Rennen. Hagen Brosius vom Team „Luigi and friends“ mit seiner grünen Mütze als Markenzeichen lief mit Marcel Krieghoff, der diesmal für den gastgebenden Rennsteiglaufverein startete, an der Spitze. Am letzten Anstieg zur Turmbaude in Masserberg musste der Bad Langensalzaer seinen Konkurrenten ziehen lassen. Während sich Brosius gerade auf seinen Saisonhöhepunkt mit dem Start beim Getting Tough vorbereitet, hat Krieghoff eine anstrengende Saison mit vielen Bergläufen hinter sich. Deswegen zeigte er sich im Ziel nicht enttäuscht über Rang 2 und die Zeit von 1:09:44 Minuten.

An der Turmbaude in Masserberg wird Marcel Krieghoff vom einem 10-Kilometer-Läufer verfolgt.
Sehr zufrieden war auch der Drittplatzierte Adrian Panse vom USV Erfurt. Nach dem er im letzten Jahr im Spurt der Verfolgergruppe nur auf Rang 4 gekommen war, löste er sich diesmal bereits am ersten Anstieg hinauf zur Friedrichshöhe und lief allein dem Ziel in Masserberg entgegen. Die Verfolger kamen zwar nochmal auf, konnten den 27-jährigen Erfurter aber nicht mehr stellen. In 1:13:39 Stunden schaffte es der Sieger von 2016 diesmal wieder auf das Podium und verwies Max Roßbach (SC DHfK Leipzig/1:33:46), Andreas Krenz (SV Bergdorf-Höhn/1:14:02) und Steffen Jabin (Luigi and friends/1:14:14) auf die Plätze.

Siegerehrung der drei schnellsten Männer.
Weniger knapp ging es bei den Frauen zu. Monika Kahl (MTB Meiningen) gewann in 1:24:49 Stunden vor Josefine Rutkowski (PSV Meiningen/1:26:06) und Julia Stephan (Sonneberg/1:28:18). Insgesamt waren 497 Läuferinnen und Läufer auf der langen Strecke, die mit rund 19,5 Kilometern etwas kürzer als ausgeschrieben war, im Ziel. Viele von ihnen nutzten den Lauf auf der ersten Hälfte des Rennsteigmarathons als Test für das nächste Jahr.

Auch diese Teilnehmer auf der kurzen Runde hatten ihren Spaß.
262 Teilnehmer waren auf der 10-Kilometer-Runde mit Start und Ziel in Masserberg dabei. Da der Lauf um 11.30 Uhr gestartet wurde, erreichten die Schnellsten vor den 20-Kilometer-Läufern das Ziel. Erster war erneut Alexander Kull (HSV Weimar), der die 10 Kilometer in 34:39 Minuten absolvierte und damit 2:44 Minuten schneller als im Vorjahr war. Dahinter liefen Felix Mayerhöfer (DJK Dasswang) in 36:42 Minuten und Daniel Greiner (SV Sömmerda) in 37:08 Minuten auf die Podestplätze. Bei den Damen war Justine Jendro aus Regensburg in 44:54 Minuten die Schnellste. Zweite wurde Kathrin Werner (Rund and Bike-Team/45:39) vor Katrin Enders (SWV Goldlauter/48:05).

Die Frauensiegerin über 10 Kilometer Justin Jendro auf dem Weg ins Ziel.
Etwas Schwierigkeiten gab es bei der Auswertung, weil die Chips einiger Teilnehmer offenbar nicht ausgelöst hatten. Martin Wahl, der über die 10 Kilometer als Altersklassensieger geehrt wurde, machte sportlich fair selbst die Veranstalter darauf aufmerksam, dass eigentlich sein Altersklassenkollege Werner Militzke schneller war. Das Ergebnis konnte so korrigiert werden und die Medaille wird auch noch Weg nach Coburg finden. Auch bei der Teamwertung gab es etwas Verwirrung, weil einige Starter offenbar nicht unter dem einheitlichen Teamnamen gemeldet hatten. Unter Berücksichtigung dessen sieht die Redaktion der Laufszene in der Wertung der drei schnellsten 20-Kilometerzeiten das Team des Rennsteiglaufvereins (Krieghoff, Große, Holland-Moritz) in 3:45:05 Stunden

Am 18. Mai im nächsten Jahr, sind wir alle wieder da.
knapp vor „Luigi and friends“ (Brosius, Jabin, Raabe/3:45:22) und dem SV Bergdorf Höhn (Krenz, Fleischhauer, Neuwald/3:57:07) vorn. Das offizielle Mannschaftsergebnis wird sicher noch entsprechend korrigiert.
Fotos: Jens Panse und Christoph Beetz