Marcel Krieghoff und Mareike Bechtloff sind die neuen Landesmeister auf der Halbmarathon-Distanz. Beide siegten am 2. April in Apolda beim 39. Moorentallauf mit deutlichem Vorsprung auf die Konkurrenz. Der Bad Langensalzaer, der bei den Landesmeisterschaften für den GutsMuths-Rennsteiglaufverein an den Start ging, wiederholte seinen Vorjahressieg und blieb in 01:09:49 knapp unter der 70 Minuten-Marke. Mareike Bechtloff aus Jena im Trikot des ASV Erfurt gewann erstmals den Titel bei den Frauen und lief in 01:24:18 Stunden mit 14 Minuten Vorsprung durchs Ziel.
Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wurde das Starterfeld auf den Rundkurs geschickt, der von der Sportanlage in der Auenstraße auf Radwegen und der Straße nach Wickerstedt führte. Dreimal war dabei die 7-Kilometer-Runde zu durchlaufen, die mit je 2 Anstiegen und 180-Grad-Wendeschleifen ausgestattet war. Krieghoff setzte sich vom Start weg klar ab und ließ keine Zweifel am erneuten Gesamtsieg und Titelgewinn in der AK30 aufkommen. Dahinter lief der Vorjahreszweite Adrian Panse vom USV Erfurt, verfolgt vom Jenaer Steffen Jabin (TSV Gera-Zwötzen). Der kam in der Schlussrunde nochmal auf, konnte aber den 26-jährigen Studenten nicht mehr einholen. In 01:17:03 Stunden sicherte sich Adrian Panse den Landesmeistertitel bei den Männern. Jabin lief 7 Sekunden dahinter ins Ziel. Ein starkes Trio von der LG Ohra Energie folgte rund zweieinhalb Minuten später. Daniel Abraham, Holger Tschaar und Stefan Zimmermann sicherten sich so die Meisterschaftsmedaillen in den Altersklassen M40 und M35.
Mareike Bechtloff vom ASV Erfurt hatte mit Mannschaftskamerad Thomas Deckert einen guten Pacemaker und konnte so ungefährdet ihren Vorsprung von Runde zu Runde vergrößern. In Abwesenheit der Vorjahressiegerin Kristin Hempel vom USV Erfurt, die im April Nachwuchs erwartet, lief Sarah Lindig vom TSV Germania Neustadt als Zweite in 01:38:18 Stunden ins Ziel. Lisa Deckert vom ASV Erfurt kam in 01:38:48 Stunden auf Rang 3. Bei den Frauen gewann in der W50 Andrea Matthes (TSV Zeulenroda) in 01:44:54 Stunden knapp vor Gabi Thiele (WSV Ilmenau) in 01:45:02 Stunden. Bei den Männern erreichten insbesondere die Alterklassen-Landesmeister Matthias Hupe (M50) vom LAC Eichsfeld in 01:23:52 Stunden und Dieter Schubert (M45) vom LAC Rudolstadt in 01:24.50 Stunden starke Zeiten. Erwähnung verdienen auch die Siegerzeiten von Detlef Döpping (Gothaer LAC) 01:32:03 Stunden und Olaf Hauser (LV Gera) 01:35:21 in der AK M60 bzw. AK M55
In der Mannschaftswertung bei den Männern gewann die LG Ohra Energie klar in 03:59:06 Stunden. Die Vorjahressieger vom USV Erfurt sicherten sich mit einer Gesamtzeit von 04:32:15 Stunden Platz 2, knapp vor dem LAC Rudolstadt (04:33:20) und dem LAC Eichsfeld (04:34:19). Bei den Frauen brachte nur der gastgebende AC Apolda drei Frauen mit Startpass in die Wertung und gewann damit in 05:46:44 Stunden.
Insgesamt sind die Teilnehmerzahlen für eine Landesmeisterschaft leider unverändert niedrig. Auch wenn es den Autor dieses Beitrages freut, sich mit dem Titel eines Vize-Landesmeisters in der Altersklasse schmücken zu können, wünscht man sich eigentlich eine stärkere Konkurrenz. Wenn der beste Thüringer Läufer Marcel Bräutigam lieber zeitgleich in Berlin an den Start geht, um als Gesamtdreizehnter und drittbester Deutscher in 65:29 Minuten knapp an seiner Bestzeit vorbei zu schrammen, spricht das nicht für die Wertigkeit der Meisterschaften im eigenen Land.
Der Verzicht auf die Startpassregelungen, die dazu führen, dass nicht immer die Schnellsten eines Laufes auch zu Meisterehren kommen, eine für Bestzeiten taugliche Streckenführung und Augen auf bei der Terminplanung – das wären mögliche Ansätze für den TLV zur Steigerung der Teilnehmerzahlen. Wobei dies nicht als Vorwurf an die rührigen Veranstalter vom AC Apolda verstanden werden sollte. Trotz des – durch die Landesgartenschau und den Neubau einer Sporthalle – erforderlichen Umzugs vom Hans-Geupel-Stadions in die Sportanlage an der Auenstraße gaben sie sich wieder alle Mühe für ein meisterschaftswürdiges Umfeld der Veranstaltung zu sorgen.
Fotos: Anna Lena Panse