Rund 8.900 Menschen bewegten sich nach Angaben der Veranstalter am Abend des 7. Juni durch die Erfurter Innenstadt. Neuer Teilnehmerrekord beim Erfurter Unternehmenslauf, der damit die größte Veranstaltung dieser Art in Thüringen bleibt. Wie immer war es ein reiner Spaßlauf, der wesentliche Kriterien für einen sportlichen Wettbewerb nicht erfüllte.
Die Strecke ist in den letzten Jahren immer kürzer geworden. Rund 5 Kilometer Kilometern gibt der Veranstalter auf seiner Website an, von 4,2 Kilometern war in den Medien die Rede. Wer seine GPS-Uhr aktivierte, kam auf Werte zwischen 3,6 und 3,8 Kilometer. Wer nicht, freute sich über sensationelle Bestwerte. Marcel Krieghoff überquerte als Erster die Ziellinie auf dem Erfurter Domplatz, doch das ist keine Garantie für den offiziellen Sieg, da die Ergebnisliste auch eine Woche nach dem Lauf noch nicht verfügbar ist. 11:25 Minuten zeigte die Uhr für den Bad Langensalzaer. Dahinter folgen Philipp Häßner (11:32), Philipp Heinz und Julian Häßner (11:42). Soweit das inoffizielle Ergebnis – entnommen der Facebook-Seite von Philipp Häßner. Über die schnellsten Frauen kann leider noch keine Aussage getroffen werden.
Das ist den Organisatoren auch nicht so wichtig. Die teilnehmerstärksten Teams (die AWO mit mehr als 300 Startern) oder die Abstimmung um das witzigste T-Shirt sind die Wettbewerbe des Abends. Noch wichtiger scheint sogar die Party danach, bei der einige Unternehmen ordentliches Catering auffahren, um ihre Mitarbeiter bei Laune zu halten.
Immerhin ist auch etwas im Vergleich zu den Vorjahren verbessert worden. Gestartet wird jetzt in Blöcken, die man bei der Anmeldung wählen kann. Dadurch konnte man diesmal erfreulich gut laufen. Mit den Erfahrungen dieses Jahres kann der Veranstalter den Zeitplan künftig realistischer gestalten, gab es doch für die hinteren Blöcke Verzögerungen von über einer halben Stunde.
Als es mit dem Startschuss von Gunda Niemann-Stirnemann zu regnen begann, wurde nicht nur das Pflaster in der Altstadt glitschig nass, auch die Läufer der hinteren Blöcke bibberten nun beim langen Warten auf den Start. Die großen Straßenkreuzungen wurden alle mit LKW‘s gesichert. Der Aufwand für ein Großereignis dieser Art in der Landeshauptstadt ist sicher in den letzten Jahren gewachsen. Dennoch sollten bei 25 Euro Teilnehmergebühr pro Starter die Mittel für eine Zeitmessung vorhanden sein, zumal nach unseren Informationen keine Finishergebühr an den TLV abgeführt wird und von einem Benefizlauf kann man auch nicht gerade sprechen.
Bleibt zu hoffen, dass mancher Teilnehmer durch die Veranstaltung zum regelmäßigen Laufen angeregt wird und vielleicht auch an den perfekt organisierten Laufwettbewerben der vielen kleinen Veranstalter in Thüringen teilnimmt.