Am Sonntag fand der hochklassigste unter den deutschen Halbmarathonläufen in Berlin statt. Mehr als 32.000 Sportlerinnen und Sportler aus über 100 Nationen gingen hier an den Start und wurden von den mehr als 200.000 Zuschauern an der 21,0975 Kilometer langen Strecke lautstark unterstützt. 1990 ging diese prestigeträchtige Laufveranstaltung aus dem seit 1984 bestehenden SSC-Halbmarathon in West-Berlin und dem seit 1981 bestehenden Friedenslauf in Ost-Berlin hervor und feierte dieses Jahr bereits ihre 35. Auflage.
Unter den Teilnehmern auch Berglaufspezialist Stefan Hubert (SV Sömmerda), der mit seinem dritten Platz vor wenigen Wochen bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften für eine faustdicke Überraschung sorgte, sowie Thüringens derzeit schnellster Marathonläufer Marcel Bräutigam (GutsMuths-Rennsteiglaufverein), der den Halbmarathon als erste Standortbestimmung in Bezug auf den Frühjahrsmarathon nutzen wollte. Nach intensiven Trainingswochen und dem Citylauf in Dresden am vergangenen Wochenende (Fünfter in 30:43 Minuten) deutete er im Gespräch mit Laufszene Thüringen vor einer Woche bereits an, dass eine Verbesserung seiner bisherigen Bestzeit von 1:06:51 Stunden ganz klar das Ziel ist und sogar eine Zeit zwischen 65 und 66 Minuten möglich sein könnte.
Und Marcel Bräutigam sollte Recht behalten. Trotz teils starken Windes auf der ersten Strteckenhälfte, aber insgesamt mit 12°C guten Laufbedingungen, konnte der 27-jährige Erfurter seine Bestzeit um mehr als anderthalb Minuten auf 1:05:06 Stunden steigern und zeigte sich nach dem Rennen hochzufrieden. In einem hochklassigen Teilnehmerfeld bedeutete dies den 23. Gesamtplatz und den vierten Platz in der Altersklasse M20.
Der deutsche Berglaufmeister von 2014, Stefan Hubert, lief ebenfalls ein hervorragendes Rennen, steigerte seine Bestzeit auf 1:06:08 Stunden und belegte damit Platz 30.
Den Sieg sicherte sich der 21 jährige Halbmarathon-Debütant Äthiopier Birhanu Legese (59:45 Minuten) in einem packenden Finish vor den beiden Kenianern David Kogei (59:46 Minuten) und dem Vorjahreszweiten und favorisierten Abraham Cheroben (59:49 Minuten). Der Streckenrekord aus dem Jahr 2007 von Patrick Makau (58:56 Minuten) blieb damit auch in diesem Jahr unerreicht.
Bester Deutscher wurde in 1:04:16 Minuten (15. Platz) der 3.000m Hindernis-Spezialist Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB), der am 24. April in Hamburg sein Marathondebüt geben wird. Im Gespräch mit Laufszene Thüringen zeigte sich der 30-jährige zufrieden, betonte aber, dass er gerne eine 63er Zeit gelaufen wäre. Der favorisierte EM-Zweite über die 5.000m von 2012, Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg), musste nach 13 Kilometern alle Ambitionen aufgrund von Magenproblemen begraben, lief das Rennen jedoch respektabler weise in 1:21 Stunden noch zu Ende.
Ich war leider nicht in Berlin. Habe jetzt aber, dank des guten Artikels, alles (auch über die Deutschen Spitzenläufer) erfahren. Danke.