Die Thüringer Starter kehrten erfolgreich von der 5. Berglauf-Europameisterschaft im polnischen Nowa Ruda zurück. Das im Südwesten Polens gelegene Eulengebirge bot eine sehr anspruchsvolle Strecke für die Meisterschaft der Senioren-Bergläufer. Auf einer Distanz von 9,5 Kilometern mussten auf dem Weg zur „Hohen Eule“ 570 Höhenmeter überwunden werden. Dabei wechselten längere flache Abschnitte und sehr steile Anstiege einander ab.
In der Altersklasse M75 kam Ludwig Amarell (Rennsteiglaufverein/LG Süd) nach längerem, verletzungsbedingtem Ausfall nach 1:11:10 Stunden auf einen sehr guten 5. Platz. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden Georg Gross (1.Platz) und Peter Deuß (8.) freute sich der 78-Jährige über die Mannschafts-Goldmedaille, die das deutsche Team nach Zeitaddition mit 39 Sekunden Vorsprung auf Tschechien gewann.
Auch der M50-er Stephan Bayer, ebenfalls von der LG Süd des Rennsteiglaufvereins, konnte sich über eine Mannschaftsmedaille freuen, auch wenn er zunächst mit der Silbermedaille bei einem Rückstand von nur 13 Sekunden auf das polnische Team haderte. „Wir dachten, die Mannschaftswertung wird wie bei der Weltmeisterschaft nach erreichten Platzierungen gewertet. Als ich als Achter (44:32 min) keine Möglichkeit mehr sah, meine Position zu verbessern, habe ich etwas Tempo heraus genommen. Dem Zweitplatzierten Jürgen Scherg ging es ähnlich. Das können die entscheidenden Sekunden gewesen sein, die uns am Mannschaftstitel gefehlt haben.“
Die in der Thüringer Gemeinde Frankenblick lebende Anke Härtl (TV 1848 Coburg) wollte trotz guter Leistung auch nicht so recht mit ihrem Abschneiden zufrieden sein. Im Feld der nur sieben Starterinnen der Altersklasse W45 hatte sie bei der Medaillenvergabe doppeltes Pech. In der Einzelwertung schob sich hinter den Favoritinnen aus Spanien und England ihre Mannschaftsgefährtin Elke Keller aus Geislingen, so dass die gebürtige Ilmenauerin zum wiederholten Mal das Meisterschaftspodest als Vierte (51:57 min) knapp verpasste.
Und auch in der Teamwertung wurde es nichts mit einer Medaille. „Die deutsche Mannschaft war in meiner Altersklasse ohne Gegner, so wurden wir nicht geehrt. Schade, da können wir doch nichts dazu. Medaillen gewinnen ist doch unsere Motivation.“ erzählte sie später von der Meisterschaft. In der Tat eine fragwürdige Entscheidung des europäischen Seniorenverbandes EVAA, zumal diese Regelung in der Wettkampfausschreibung nicht zu finden ist.