Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel waren vergangenen Karsamstag ideale Rennbegleiter für die Teilnehmer am Osterlauf in Paderborn. Mit insgesamt 10.520 Teilnehmern wurde bei der 68. Auflage des ältesten Straßenlaufs Deutschlands ein neues Kapitel Osterlaufgeschichte geschrieben, knackten doch die Veranstalter erstmals die fünfstellige Marke.
Wie in den vergangenen Jahren dominierten die afrikanischen Läufer das 10-Kilometer-Rennen. Aber gerade auch durch deutsche Teilnehmer werden hier jedes Jahr gute Zeiten gelaufen. Der schnelle flache Kurs, mit nur zwei kleinen Anstiegen über eine Brücke, und die tolle Stimmung im Umfeld bieten dafür fast ideale Bedingungen.
Als dritt- und viertbeste deutsche Athleten liefen die Thüringer Stefan Hubert (SV Sömmerda) auf Gesamt-Rang 14 und Christan König (Rennsteiglaufverein) auf Platz 17 über die Ziellinie. Hubert konnte dabei seine persönliche Bestzeit auf starke 30:13 Minuten (Rang 12 der DLV-Jahresbestenliste) verbessern, womit er die 30-Minuten-Schallmauer diesmal noch knapp verfehlte.
„Das Rennen lief gut“, erzählte er später. „Ich hatte nach Freiburg und Sömmerda mit solch einer Zeit gerechnet. Für eine Zeit unter 30 Minuten machte mir etwas der Wind einen Strich durch die Rechnung. Ich musste nach 6 Kilometern – leider ohne die Unterstützung durch Christian König – versuchen, nach vorn zu Julian Flügel und Jens Nerkamp aufzuschließen, was mir leider erst auf den letzten Metern gelang.“
Auch Marathon-Spezialist König lief mit 30:58 Minuten eine sehr schnelle Zeit, die nur wenige Sekunden über seiner Bestzeit liegt. Die Leistung ist auch deshalb so hoch zu bewerten, da er den Lauf aus der umfangreichen Vorbereitung auf den Kassel-Marathon (4.Mai) bestritt.
Stefan Hubert wird nach den Straßenläufen der letzten Wochen nun verstärkt auf Bergwettkämpfe setzen. Wie zu Jahresbeginn schon angekündigt, ist die Qualifikation für die Berglauf-WM in Manitou Springs (USA) sein erstes großes Saisonziel. Beim LGT-Marathon in Liechtenstein am 14. Juni will er die Chance dazu nutzen.
Eine gute 10-Kilometer-Zeit gibt es auch bei den Frauen zu vermelden, allerdings schon eine Woche zuvor in Würzburg erzielt. Beim 26. Würzburger Residenzlauf musste die Deutsche 1500-Meter-Hallenmeisterin Annett Horna (LC Rehlingen) – wie die deutschen Männer in Paderborn – die Übermacht der afrikanischen Läuferinnen als Gesamt-16. anerkennen. Als beste Deutsche konnte die Wahl-Erfurterin aber mit 34:49 Minuten (Rang 12 der DLV-Jahresbestenliste) ihre gute Grundlagenausdauer nachweisen, was ihr Selbstvertrauen für die anstehenden Bahnrennen zur Normerfüllung für die EM in Zürich geben sollte.