Nach dem Sieg beim LGT Alpin Marathon in Lichtenstein war Stefan Hubert (SV Sömmerda) auch beim Nebelhorn-Berglauf in Oberstdorf, einem weiteren Toplauf der Szene, nicht zu schlagen. Der 28-Jährige ist derzeit in einer super Verfassung und zeigte, dass er aktuell der beste deutsche Bergläufer im Nationalkader ist.
Der Veranstalter in Oberstdorf spricht beim Nebelhorn-Berglauf vom härtesten Berglauf Deutschlands, wohl nicht zu Unrecht. 1405 Höhenmeter sind auf 10,5 Kilometern zu überwinden. Die überaus selektive Strecke beginnt auf dem Marktplatz in Oberstdorf, Ziel ist das 2224 Meter hoch gelegene Nebelhorn.
Dreihundertfünfzig Bergläufer stellten sich bei herrlichem Sommerwetter am Sonntag dem Starter. Für die besten deutschen Läufer war es der erste Qualifikationslauf für die Berglauf-Kurzstrecken-WM in Casette di Massa (Italien) am 14. September.
Der im schweizerischen Bad Ragaz lebende Hubert lief als Sieger mit 1:01:32 Stunden eine hervorragende Zeit, die in der Geschichte des Nebelhorn-Berglaufes bisher nur selten erreicht wurde. Fünfzig Sekunden später folgte Benedikt Hoffmann (Heilbronn), fast drei Minuten dahinter Vorjahressieger Korbinian Schönberger (Regensburg), der das Wochenende zuvor den Osterfelder Berglauf in Garmisch-Partenkirchen mit zweieinhalb Minuten Vorsprung auf Rennsteiglauf-Seriensieger Christan Seiler gewonnen hatte.
Hinter den drei Berglauf-Nationalkadern überraschte mit dem früheren Junioren-Weltmeister im Skilanglauf und aktuellen Weltcupstarter Philipp Marschall (Rhöner WSV) auf Platz vier ein weiterer Thüringer. Er kam mit nur 35 Sekunden hinter Schönberger ins Ziel und ließ viele erfahrene Berglaufspezialisten hinter sich.
Für Stefan Hubert beginnt nun zusammen mit dem Nationalteam die intensive Vorbereitung auf die WMRA-Long-Distance-Challenge mit einem Höhentrainingslager auf Monte Pana nahe St. Cristina (Südtirol). Bei der Langdistanz-WM über 20 Kilometer mit einer Höhendifferenz von 2300 Metern bis hinauf zum 4300 Meter hoch gelegenen Pikes Peak im US-Staat Colorado möchte der Thüringer im August zeigen, dass er auch in einem internationalen Feld konkurrenzfähig ist.