Der 13. Kirschlauf des USV Erfurt am 16. Juni in Kleinfahner (Landkreis Gotha) erfreute sich mit fast 500 Läuferinnen und Läufern im Ziel erneut regen Zuspruchs. Beim 14-Kilometer-Hauptlauf um den „Fahner-Höhe-Pokal“ waren Sven Praetorius (ASV Erfurt) bei den Männern und Kristin Hempel (USV Erfurt) bei den Frauen die Sieger. In 48:53 Minuten war Praetorius auf der leicht veränderten Strecke noch 20 Sekunden schneller als bei seinem Sieg vor zwei Jahren. Der aus Döllstädt stammende und für den veranstaltenden USV Erfurt startende Marcel Knape, der in diesem Jahr den Rennsteighalbmarathon gewonnen hatte, musste den Erfurter ziehen lassen und erreichte nach 49:45 Minuten das Ziel am Feriendorf. Dritter wurde Heiko Ludewig vom LTV Erfurt in 51:54 Minuten.
Zwei Minuten schneller als im Vorjahr war Kristin Hempel bei ihrem dritten Kirschlaufsieg in Folge. Sie kam nach 1:01:31 Minuten ins Ziel und hatte mehr als sechs Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten Uta Jurkschat vom WSV Schmiedefeld. Als Dritte folgte Hanna Thiel aus Erfurt. Die neue, um einige Höhenmeter entschärfte Strecke, fand Anklang bei den Läufern. Trotz der starken Regenfälle in den vergangenen Wochen war sie in einem relativ gutem Zustand und schließlich weist der Veranstalter in seiner Ausschreibung auch ausdrücklich auf den Crosslaufcharakter hin.
Bei bestem Laufwetter waren 256 Männer und Frauen von der Kirschkönigin Laura I. aus Kleinfahner auf die 14-Kilometer-Strecke geschickt worden, die zugleich Wertungslauf im Erfurter Lauf-Cup und im Köstritzer Thüringen-Cup war. 97 Teilnehmer gingen wenig später auf 4-Kilometer-Jedermann-Strecke. Schnellster war Julian Fischer vom SV Sömmerda in 14:12 Minuten vor Daniel Leese (15:12 min) vom Skisportverein Erfurt und Florian Zenker (15:29 min) vom Marineclub Gotha. Die Siegerin auf der Kurzdistanz bei den Frauen war Joelle Günther vom ESC Erfurt in 17:24 Minutenvor Alicia Wiling vom Luisenthaler SV (17:41 min) und Marlies Pönicke vom Chemnitzer SV (17:42 min).
Rund 30 Bambinis wetteiferten um die Kirschlaufmedaillen. 92 Schüler verzeichnet die Ergebnisliste, wobei leider noch bei einigen wenigen keine Zielzeit festgestellt werden konnte. Auf der neuen 1,1-Kilometer-Runde um das Feriendorf kam es zu einer Fehlleitung des Schülerlaufes. Das Feld passiert deshalb aus der falschen Richtung die Zeitmessanlage. Da gab es etwas Durcheinander im Ziel, für das sich die Organisatoren bei den Kindern und Eltern entschuldigten. Auch bei den Erwachsenen gab es in diesem Jahr ein paar Probleme mit der Auswertung. Die Altersklassen-Siegerehrungen konnten deshalb nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Vielleicht lag es an der verflixten „13“.
Während der traditionelle Kirschkernweitspuckwettbewerb diesmal mit ausländischen Kirschen ausgetragen wurde und mit Mario Zurbrügg einen einheimischen Sieger verzeichnete, der mit 16,45 Meter den Rekordhalter Berti Hofer entthronte, konnten die Laufsieger dann doch noch die ersten Kirschen von der Fahner Höhe in Empfang nehmen. Jörg Dornberger, Vorstand bei Fahner Obst, brachte sie persönlich vorbei und begrüßte seine Frau Annegret, die als schnellste Walkerin die 14 Kilometerstrecke absolvierte.
Der letzte Läufer Horst Ellenberg aus Gotha Siebleben erreichte noch einige Minuten nach dem letzten Walker in Begleitung des „Besenfahrrads“ das Ziel. Die anderen Läufer und die „Fire Girls“ aus Gierstädt bereiteten dem 77-Jährigen einen stürmischen Empfang (siehe Foto). Wenn er fit ist, will er auf jeden Fall im nächsten Jahr am 15. Juni wiederkommen, wie auch die meisten anderen Starter, denn der Kirschlauf an der Fahner hat längst Kultcharakter in der Thüringer Laufszene.