Der Eisenacher Ultramarathonläufer Holger Sakuth vom M&H Rennsteigteam hat am letzten Septemberwochenende bei einem der härtesten Nonstop-Ultraläufe der Welt, dem Spartathlon in Griechenland, das Ziel nach 35:45 Stunden erreicht.
Der Spartathlon ist ein Lauf über 245,3 Kilometer von Athen nach Sparta mit einem Zeitlimit von 36 Stunden mit einem großartigen historischen Hintergrund. Die Streckenlänge entspricht ungefähr drei Rennsteigsupermarathons hintereinander und einem Halbmarathon dazu. Die Strecke verläuft überwiegend auf Straßen mit reichlich Höhenmetern, teilweise kilometerlangen Schotterpisten und einer nächtlichen extremen Klettereinlage im unwegsamen Gelände beim Überwinden des 1.100 Meter hohen Sangaspasses. In diesem Jahr war es am ersten Tag mit Temperaturen weit über 30 Grad sehr heiß, nachts auf dem Pass zeigte das Thermometer dann etwa 4 Grad und am zweiten Tag regnete es bei milden Temperaturen stundenlang.Bei jedem der 74 Checkpoints, an denen es auch Getränke und Verpflegung gab, galt es das jeweils festgelegte Zeitlimit einzuhalten. Die Finisherquote lag wie schon in den zurückliegenden Jahren weit unter 50 Prozent. Obwohl man als Qualifikation für diesen Lauf bestimmte Normen erfüllen muss (z.B. 100 km unter 10:30), erreichten in diesem Jahr nur 133 von 320 Läufern das Ziel. Unter den Ausgeschiedenen waren auch Läufer, die beim Rennsteiglauf-Supermarathon schon auf dem Podest gestanden hatten.
Der Eisenacher hatte nach zwei Dritteln der Strecke mit Blasen unter beiden Füßen zu kämpfen. Die schnitt er dann bei Kilometer 172 mit einem Cuttermesser auf, verklebte die Füße so gut es ging und kämpfte die letzten 12 Stunden mit den Schmerzen an den Füßen ständig gegen das Zeitlimit.
Das Ziel war mit dem Berühren des Fußes der Statue des König Leonidas in Sparta erreicht. Einzige Belohnung neben der obligatorischen Medaille und Urkunde: ein Olivenkranz und ein symbolischer Schluck heiligen Wassers aus dem nahen Fluß. Kurzes Innehalten für ein paar Fotos vor der historischen Kulisse, dann wurde man von bekittelten jungen Frauen energisch weggeführt. Die Schuhe und Socken wurden vom Fuß gezogen und in Tüten luftdicht verpackt, die Blasenpflaster abgerissen und dann die Füße in Olivenwasser gebadet. Dann gabs ein paar Stoffpantinen, bevor es in einem Taxi zurück zum Hotel Sparta Inn ging.
Text und Foto: M&H Rennsteigteam
Unglaublich! Überhaupt durch das Ziel zu kommen ist schon eine beachtliche Leistung, aber das ganze auch noch in 36 Stunden zu schaffen, ist unglaublich….Um bei einem solchen Lauf mitzumachen, muß man doch schon eine besondere Affinität zu diesem Sport haben.
Ganz genau ! Wenn man sich vorstellt was man Leisten muß um das in 36(!!) Stunden zu schaffen, Wahnsinn! LG Birgit