Bei sommerlichem Wetter kamen beim 19. Arnstädter Citylauf des LSV Lok Arnstadt insgesamt 210 Läufer ins Ziel. Den größten Zuspruch hatte traditionell der 10-Kilometer-Lauf mit insgesamt 171 Finishern, während 39 Sportler nach 5 Kilometern ins Ziel kamen. Außerdem beteiligten sich viele Kinder und Jugendliche am 3-Kilometer-Schülerlauf, dem Jedermannslauf und den Bambini-Rennen.
Jahr für Jahr zieht es viele leistungsorientierte Läufer nach Arnstadt, um auf den amtlich vermessenen und sehr flachen Strecken neben dem Kampf um gute Platzierungen auf Jagd nach persönlichen Bestzeiten zu gehen. Der Lauf zeichnet sich durch eine gute Streckenmarkierung und absolute Verkehrsfreiheit aus. Dieses Jahr wurde entgegen der letzten drei Jahre aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke von 2004 und 2005 gelaufen.
Wie schon oft beim Citylauf machte den Aktiven auch dieses Jahr die Wärme zu schaffen. Beim Start zum Hauptlauf über die 10 Kilometer zeigte das Thermometer 23 Grad Celsius an. Die Strecke bot keinerlei Schatten. Auf den langen Geraden blies zwar ein kühler Gegenwind, der aber verlangte den Läufern ebenfalls alles ab.
In Abwesenheit des größten Teils der Leistungsläufer vom LC Erfurt sowie des Lokalmatadors Alexander Fritsch vom ausrichtenden Verein Lok Arnstadt kam trotzdem ein starkes und gleichzeitig leistungsdichtes Feld zusammen. Als Topfavoriten wurden die beiden Erfurter Sascha Großheim (Erfurter LAC) sowie Rico Schwarz (ASV Erfurt) gehandelt, die schon einige Deutsche Meistertitel und gute internationale Platzierungen auf der Bahn, im Cross und in der Halle einfahren konnten. Mit dem mehrfachen Thüringer Marathon- und Berglaufmeister Peter Rodewald (Lok Arnstadt, Marathonbestzeit 2:24 Stunden) und dem immer stärker werdenden Marcel Knape (LC Erfurt) standen zwei weitere Ausnahmekönner an der Startlinie.
Im Frauenrennen sollte es für Vorjahressiegerin Anna Herzberg (KLJ Arnstadt) in Anwesenheit der deutlich grundschnelleren Theresa Berles (Erfurter LAC) ebenfalls kein Spaziergang werden.
Vom Start weg setzte sich eine Gruppe mit den besagten Favoriten an die Spitze des Feldes. Während Sascha Großheim Probleme hatte, am heutigen Tage unter den schwierigen Bedingungen das Tempo mitzugehen und Ausgangs der zweiten von 4,5 Runden aus dem Rennen stieg, konnten Rico Schwarz und Marcel Knape ein paar Meter zwischen sich und die Verfolgergruppe um Peter Rodewald, Daniel Götz (Quelle Fürth) und Andre Röthling (Erfurter LAC) legen. Nach 4 Runden bzw. etwa 8 Kilometern zog Marcel Knape, der noch letzte Woche souveräner Sieger des Lange-Bahn-Halbmarathons wurde, unwiderstehlich an und konnte letztlich einem ungefährdeten Sieg in persönlicher Bestzeit entgegenlaufen.
Seine 32:00 Minuten bedeuteten gegenüber den Vorjahren eine Steigerung um über zwei Minuten, auch wenn er sicher gern auch diese Marke geknackt hätte. Mit dieser Leistung dürfte sich der Döllstädter endgültig in den absoluten Favoritenkreis des in drei Wochen stattfindenen Rennsteiglauf-Marathons katapultiert haben.
Hinter Knape gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches Schwarz (32:26) vor Rodewald (32:28) und Götz (32:32) für sich entschied. Gesamtfünfter in guten 32:46 wurde Andre Röthling vom Erfurter LAC. Für Rico Schwarz dürften die Jahreshöhepunkte mit Beginn der Bahnsaison erst noch bevorstehen. Peter Rodewald wünschen wir alles Gute für die in zwei Wochen stattfindende Marathon-DM in Mainz.
In der Frauenkonkurrenz gab es ebenfalls einen klaren Sieg, diesmal allerdings für die Favoritin. Theresa Berles setzte sich in guten 39:18 Minuten mit 15 Sekunden Vorsprung sicher vor Triathletin Juliane Totzke (Triathlon Jena) und der Mühlhäuserin Bettina Tschernig (40:00) durch. Vorjahressiegerin Anna Herzberg hatte dieses Jahr bei ihrem Heimspiel keine Chance in den Podestkampf einzugreifen und wurde in 40:50 Minuten Gesamtvierte.
Aufgrund der schwierigen äußeren Bedingungen fielen die Zeiten bei den meisten um rund eine Minute langsamer aus als in den Vorjahren. Der Veranstalter reagierte hervorragend, indem er zwei Getränkestellen pro Laufrunde organisierte; außerdem gab es ausreichend Schwämme während des Rennens. Die Auswertung und die Ehrungen der Platzierten gingen diesmal zügig über die Bühne.
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