Nachdem Laufszene Thüringen vor wenigen Tagen die männlichen Kandidaten der Thüringer Läuferwahl vorstellte, sollen heute die schnellsten Läuferinnen Thüringens im Mittelpunkt stehen. Natürlich ist es auch hier – wie bei einer Sportlerwahl mit Athleten unterschiedlicher Sportarten – schwierig, die reine sportliche Leistung zu vergleichen. Daher werden wohl auch Beliebtheit, Ausstrahlung, Persönlichkeit und Bekanntheit bei der Wahl mitentscheidend sein.
Die Kandidatinnen für die Wahl:
Tina Donder (Erfurter LAC)
Für die Erfurter Nachwuchsathletin, die 2014 in der Online-Umfrage den Publikumspreis erhielt, lief das Jahr 2015 nicht wie gewünscht. Dem 2. Platz bei den Deutschen U20-Meisterschaften über 1500 Meter (4:26,76 min) in der Halle folgte im Frühjahr eine hoffnungsvolle Bestzeit über 10 Kilometer (35:37 min) beim Sömmerdaer Citylauf. Wegen Blindarmproblemen und der Erkrankung an Pfeifferischem Drüsenfieber musste die ehrgeizige Hindernisläuferin auf die Sommersaison verzichten. Die Probleme sind aber mittlerweile überwunden und Tina bereitet sich planmäßig auf die neue Saison vor.
Carolin Gläser (GutsMuths-Rennsteiglaufverein)
Auch für Carolin war die Saison 2015 nicht einfach. Durch starke berufliche Belastung und lange Verletzungsphasen, die sie immer wieder zum Ausweichen auf das Rad zwangen, konnte die 28-Jährige nicht wie gewohnt trainieren und nur wenige Wettkämpfe bestreiten. Umso überraschender war ihr 5. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Berglauf. Damit hatte sie wesentlichen Anteil am Mannschaftsgold der Frauen des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins bei der Berglaufmeisterschaft. 2016 soll eine neue berufliche Aufgabe und mit Erfurt ein neues Lebensumfeld auch Motivation für hohe sportliche Leistungen sein.
Kristin Hempel (USV Erfurt)
Ihr bisher erfolgreichstes Laufjahr, seit sie sich 2009 dem Laufsport verschrieb, hatte die Rennsteiglauf-Supermarathon-Siegerin Kristin Hempel vom USV Erfurt. Die 33-jährige Thüringer Halbmarathon-Meisterin konnte weitestgehend verletzungsfrei trainieren und mit Unterstützung ihres Trainers Konrad Smolinski alle gesetzten Saisonziele erreichen. Dem Sieg bei ihrem ersten Supermarathon folgten im Herbst neue Marathon-Bestzeiten beim Fränkische-Schweiz-Marathon (2:58:01 h) und dem Frankfurt-Marathon (2:56:48 h, DM-W30 5. Platz).
Nicole Kruhme (GutsMuths-Rennsteiglaufverein)
Nach einem Kreuzbeinbruch 2014 und über einem halben Jahr Laufpause meldete sich die Thüringer Läuferin von 2013 im vergangenen Jahr eindrucksvoll zurück. Siegerin beim Rennsteiglauf-Halbmarathon, nur knapp besiegt bei den Deutsche Meisterschaften im Berglauf (2. Platz, 1. Platz W30), Deutsche Meisterin mit der Mannschaft im Berglauf, anschließend die von ihr für unerreichbar gehaltene Nominierung in das Nationalteam zur Berglauf-Europameisterschaft (23. Platz Einzel, 5. Platz Team) in Porto Moniz/POR, Sieg beim Brocken-Marathon – besser konnte das Jahr für die 30-Jährige kaum laufen.
Stefanie Rexhäuser (GutsMuths-Rennsteiglaufverein)
Die Bad Salzungerin wechselte 2015 zum GutsMuths-Rennsteiglaufverein, wollte vor allem das Frauen-Berglaufteam im Verein verstärken. Die Hallensaison war mit dem Sieg bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften W35 in der Erfurter Leichtathletikhalle über 3000 Meter (10:21,77 min) vielversprechend. Doch eine langwierige Achillessehnen-Verletzung beendete für die 35-Jährige die Saison, bevor sie richtig begonnen hatte.
Lydia Walther (GutsMuths-Rennsteiglaufverein)
Die sympathische Läuferin aus Wutha-Farnrode gehörte im vergangenen Jahr zum siegreichen Frauenteam des Rennsteiglaufvereins bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften. In der Wertung Seniorinnen W35 erreichte sie den 2. Platz. Die 35-Jährige kam erst 2011 zum Laufsport und hatte mit dem Halbmarathon-Sieg beim Rennsteiglauf 2014 ihren bisher größten Erfolg. Lydia ist für neue Herausforderungen offen, absolvierte 2015 ihren ersten Triathlon und will sich 2016 erstmals an den Marathon wagen. Voraussetzung: Sie bekommt ihre derzeitigen Knieprobleme in den Griff.
Da die Jury nur Läuferinnen mit Ergebnissen für Thüringer Vereine zur Wahl zuließ, konnte die in Jena lebende Siegerin des Rennsteiglauf-Marathons, Nora Kusterer, (SV Oberkollbach), leider nicht für die Kandidatenliste berücksichtigt werden. Die Ehrung der Besten wird am 12. Februar 2016 in der GutsMuths–Gedächtnishalle in Schnepfenthal stattfinden. Interessenten sind herzlich eingeladen, Laufszene Thüringen wird noch zur Veranstaltung informieren.