Als Adrian Panse am Morgen des 8. Oktober für den Erfurt-Marathon nachmeldete, sorgte er damit für Betriebsamkeit unter den Organisatoren. Per Telefon wurden die Verpflegungsstellen alarmiert, sich doch etwas beim Aufbau zu beeilen, der schnelle Mann vom USV Erfurt sei wieder dabei und der ursprüngliche Zeitplan damit gefährdet. Dreimal war der Erfurter bei seinem Heimmarathon am Start und jedes Mal siegreich. Zuletzt hatte er 2019 den eigenen Streckenrekord auf 2:46:58 Stunden verbessert und auch diesmal ließ er vom Start weg keinen Zweifel an seinem Siegeswillen. Nach der ersten 10-Kilometerschleife durch den Erfurter Norden hatte er bereits fünf Minuten Vorsprung herausgelaufen, den er bis ins Ziel auf 19 Minuten ausbaute.
Nach 2:49:30 Minuten überquerte er die Ziellinie an der Erfurter Radrennbahn. René Trillitsch vom Triathlonverein Jena kam in 3:08:17 Stunden auf Platz 2. Das Trio Stefan Thiel (ATR Jena), Carsten Weser (Südthüringentrail e.V.) und Luis Vieyra (Club Exatic Running) folgte nach 3:12:48 Stunden. Schnellste Frau war Anke Langer aus Sundhausen in 3:46:46 Stunden. Zweite wurde Elisabeth Telle aus Naumburg (4:10:02 Stunden), gefolgt von Jana Feustel (4:11:57 Stunden). Insgesamt erreichten 6 Frauen und 58 Männer das Ziel bei dem urbanen Marathonrennen.
Die Strecke beim Erfurt-Marathon wird markiert, aber nicht abgesperrt. Mehrere Ampelkreuzungen halten die Teilnehmer auf, wenn ich nicht gerade – wie an der Warschauer Straße – ein freundlicher Ordner rechtzeitig den Knopf drückt. Sieger Adrian Panse hätte sonst sicher noch ein paar Minuten schneller sein können. Die Anstiege im Steigerwald möchte der 31-Jährige nicht missen. „Das ist mein Lieblingsstreckenabschnitt.“ Für ihn ist die ganze Veranstaltung eine Herzensangelegenheit. 3.011,12 Euro wurden diesmal als Erlös aus den Startgebühren an die Elterninitiative leukämie- und tumorerkrankter Kinder Suhl / Erfurt e. V. übergeben. Alle Finisher erhielten wieder eine von Hand getöpferte Medaille und die Sieger ein einmaliges Kunstwerk.
Über das freute sich auch Adrians Mannschaftskameradin Babette Udhardt, die den Halbmarathon bei den Frauen in 1:43:42 Stunden gewann. Die Erfurterin hatte erst kurzfristig gemeldet und war im Ziel überrascht, als Erste begrüßt zu werden. Zwischenzeitlich hatte sie sich zunächst auf Rang 3 gewähnt und sich auch nochmal kurzzeitig in der Innenstadt verlaufen. „Eigentlich habe ich nur noch eine Läuferin überholt“. Anita Schmidt hatte als Zweite im Ziel knapp 3 Minuten Rückstand, Anja Gastmann folgte eine Minute später.
Bei den Männern gewann Roman Freitag vom GMRLV mit großem Vorsprung in 1:21:39 Stunden, vor Erik Emeneth (1:28:22) und Tobias Müller (1:29:06 Stunden). Insgesamt waren 70 Teilnehmer am Start. Dazu kamen 4 Zweier- und 24 Viererstaffeln, 8 Einradfahrer und 31 Nordic Walker. Sie alle feierten noch im Ziel mit den Organisatoren des Vereins ANNAKRAM bei Live-Musik, Bratwurst, Kuchen und Bier.