Die Corona-Pandemie hat tiefgreifende Einschnitte in Wirtschaft, Finanzsektor sowie das Alltags- und Gesellschaftsleben verursacht. Auch viele Laufveranstaltungen fielen leider dem Virus zum Opfer. Trotz der Lockerungen der letzten Wochen war der Wickerstedter Crosslauf, so wie man ihn in den letzten Jahren kennengelernt hat, nicht realisierbar. Da die Veranstalter aber nicht die weiße Fahne hissen wollten, planten die beiden Chef-Organisatoren einfach komplett um und führten den nunmehr 6. Wickerstedter Crosslauf, unter Einhaltung der Infektionsschutzregeln, als 1 – 360 Minuten-Lauf auf einer 2,72 Km Runde mit einer Limitierung auf 50 Teilnehmer durch.
Unter dem Motto „zurück zu den Anfängen & Laufen ohne Schnickschnack“ wurde auf alles Überflüssige verzichtet. Startunterlagen bzw. Startnummer und Zeitmessung entfiel. Umkleide & Duschen blieben geschlossen. Urkunden gab es nicht wie gewohnt handgeschrieben sondern digital per Mail. Medaillen und Preise (für Kinder) lagen zum selbstwegnehmen bereit. Auf eine Startgebühr wurde ebenfalls verzichtet. Stattdessen wurde eine Spendenbox für das Kinderhospiz Mitteldeutschland aufgestellt und erfreute sich zahlreicher Spenden. Jeder der insgesamt 50 Teilnehmer erhielt einen zugewiesenen Platz, Wasser und ein paar Müsliriegel. An ihrem Platz fanden die Läufer einen Zettel zum selbstständigen eintragen der Runden (6 Stunden-Lauf) bzw. Laufzeit für Strecken über 1 bis 5 und 10 Runden.Trotz aller Umstände und vermummter Gesichter erkannte man bei vielen Läufern die Vorfreude nach langen Wochen mal wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Neben den alten Laufhasen und Ultras, hatten sich aber auch Wanderer sowie Gelegenheitsläufer eingefunden um 1 Runde oder auch ganze 360 Minuten lang zu laufen.
Nachdem unsere 2 Bambini-Läufer im Vorfeld eine kleine Platzrunde absolvierten ging dann der Rest gestaffelt an den Start. 16 Teilnehmer/innen wählten dabei eine Strecke von 2,72 bis 10,88 Km (1-4 Runden). Auf diesen Strecken taten sich vor allem die Junioren hervor. Tristan Prieser und Helene Rank liefen mit 14:39 und 15:00 Minuten am schnellsten die 2,72 Km-Runde.
Der erst 9-jährige Fabio Karp ließ in starken 26:51 min den Erwachsenen beim Lauf über 2 Runden keine Chance. Genau wie der 15-jährige Louis Grunert, der bei der 3-Runden-Konkurrenz am flottesten unterwegs war. Bei den 4 Runden (10,88 Km) siegte die 14-jährige Björk Cornelius in 1:10 Stunde sowie der 80-jährige Raimund Krauße in 59 Minuten. Unter den 14 Teilnehmern die fünfmal auf der flachen Strecke über Feld- und Asphaltwegen um die Wickerstedter Sportanlage kreiselten, siegte Sascha Bertram (GMRLV) in starken 58:57 Minuten und Anja Baron (AC Apolda) in 01:13:16 Stunden. Nach gut anderthalb Stunden lichtete sich dann das Teilnehmerfeld merklich. Neben den 6-Stunden-Läufern waren noch 4 Läufer unterwegs die 10 Runden (27,2 Km) absolvierten. Jens Bednarczyk (TSG Apolda, 02:21:04 h) und Gabi Bastian (DJK SC Vorra, 02:32:02 h) holten sich dort den Sieg. Danach blieben einzig 14 wackere Teilnehmer übrig, die noch mehr als drei Stunden laufen wollten. Bei nun doch warmen Temperaturen und Sonnenschein bot die lange Verpflegungs-Meile zum Glück ausreichend Schatten sowie Getränke um dem Sommerwetter entgegenzutreten.Am Ende hielten alle durch und überboten allesamt die magische 45-Kilometer-Marke, die zu einer Wertung als Ultra-Lauf berechtigt.
Besonders erfreulich war dabei, dass mit Clara Solcher (BSG Fiskus Erfurt) und Marcus Lissner (Eintracht Wickerstedt) gleich zwei ihr Marathon- sowie Ultra-Debüt feiern konnten. Gemeinsam mit Yvonne Scherz sicherte sich Clara Solcher zugleich mit 17 gelaufenen Runden (46,24 Kilometer) den Sieg bei den Frauen. Bei den Männern gab es einen Dreifach-Erfolg für das mit insgesamt 5 Läufern vertretene Lauffeuer Fröttstädt. Rico Bechmann (25 Runden = 68 Kilometer) triumphierte vor Aurel Weber (24 Runden = 65,28 Kilometer) und Swen Thorhauer (23 Runden = 62,56 Kilometer).Fotos: Frank Dalbert