Der Greizer Straßenlauf gehört mit 48 Jahren zu den absoluten Klassikern in Thüringen. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es fast ausschließlich Leichtathletikwettbewerbe in Stadien und auf Sportplätzen für Jugendliche und Leistungssportler. Von Walter Tröger, einem bekannten DDR-Langstreckenläufer der 50er Jahre, kam die Idee, in Greiz und Umgebung Läufe für jedermann zu organisieren. Am 14. Januar 1967 starteten 8 Sportler beim ersten Greizer Straßenlauf über damals 15 Kilometer. In den Folgejahren wuchs daraus eine Laufserie mit jährlich bis zu 9 Läufen unterschiedlicher Länge. Als 1973 der erste Rennsteiglauf startete, fand in Greiz schon der 50. Lauf statt. Nach Höhen und Tiefen in der Laufgeschichte gibt es inzwischen nur noch den Straßenlauf im Frühjahr. Der Lauf am vergangenen Wochenende war der 145. Lauf der Greizer Zählung.
Mit 170 Läufern über die Strecke von 10 km fand der Lauf wieder eine gute Resonanz, wenn die Teilnehmerzahl auch unter der des Vorjahres blieb. Das unangenehm feuchte Wetter hatte sicher einige potentielle Teilnehmer abgehalten. Der Lauf selbst blieb vom Regen verschont und die Läufer fanden wie immer eine perfekte und familiäre Organisation. Die Pendelstrecke von Greiz-Pohlis nach Waldhaus ist amtlich vermessen und weist 125 Höhenmeter auf. Vor allem der lange Anstieg am Anfang ist dabei eine zusätzliche Herausforderung.
Wie immer kamen viele Läufer aus dem sächsischen Vogtland und auch die Siegerpokale gingen nach Sachsen. Bei den Männern siegte in 32:50 Minuten der 18-jährige Fabian Gering aus Plauen, der inzwischen für den TV Wattenscheid startet. Der Fünfte der Deutschen U23-Meisterschaften 2014 über 5.000 m hatte bereits im vergangenen Jahr den Greizer Straßenlauf gewonnen. Zweiter wurde Holger Zander von LB Schwarzenberg 90 in 35:10 Minuten vor Toni Keller von der VSG Saaletal Wettin (36:04 Minuten).
Bekannte Gesichter gab es auch beim Einlauf der Frauen, wo die ersten drei Plätze an die LG Vogtland gingen. Jana Richter hatte den Lauf bereits 2013 gewonnen und brauchte in diesem Jahr 40:46 Minuten zum Sieg. Die Siegerin des Vorjahres, Anja Jakob, belegte mit nur 2 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Anja Jakob ist in Thüringen vor allem durch ihre Siege beim Rennsteigmarathon und den zweiten Platz im vergangenen Jahr beim Supermarathon bekannt. Laura Schröter wurde in 42:55 Minuten Dritte.